Thomas Müller – Wer den Star des FC Bayern München nun wahrscheinlich verdrängt: "Absoluter Gewinner"
Faro/München - Zum Abschluss des Trainingslagers powerte sich Thomas Tuchel noch mal richtig aus. Gemeinsam mit Sportdirektor Christoph Freund, Teammanagerin Kathleen Krüger und Co-Trainer Arno Michels spielte Tuchel eine Runde Padel-Tennis, die Sonne kam raus – und der Coach des FC Bayern gab wie schon in den Tagen zuvor eine gute Figur ab, zeigte sein Ballgefühl mit der Vorhand und Rückhand. Vorteil Tuchel!
Anschließend ging es ins Hotel zum Abendessen – und am Donnerstagvormittag mit der Maschine LH 2571 zurück ins eiskalte München. Vier Einheiten absolvierte Tuchels Mannschaft in den Tagen an der Algarve, hinzukamen Übungen und Besprechungen im Hotel sowie Teambuilding mit Golf und Padel-Tennis. Das Fazit des Cheftrainers, ehe es mit der Partie am Sonntag gegen Werder Bremen (15.30 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) weitergeht: "Sehr gut. Wenn man sieht, welche Wetterbedingungen wir in München hätten. Die Mannschaft hat auf sehr hohem Niveau trainiert."
FC Bayern nach dem Trainingslager: Defensive knapp, Kingsley Coman vor Thomas Müller
Trotz des starken Winds, der immer wieder aufkam. Und trotz der personellen Probleme im Kader, die nach wie vor vorhanden sind. Das sind die AZ-Erkenntnisse aus Faro.
Abwehr auf Kante genäht: Matthijs de Ligt verletzte sich leicht am Knie, er könnte aber schon an diesem Freitag ins Mannschaftstraining zurückkehren und gegen Bremen zur Verfügung stehen. Bei Eric Dier hängt ein Einsatz davon ab, wann seine Frau Anna das erste gemeinsame Kind zur Welt bringt. Weil Min-Jae Kim (Asien-Cup) und Noussair Mazraoui (Afrika-Cup) fehlen, stellt sich die Viererkette quasi von allein auf. Alphonso Davies, Dayot Upamecano und Konrad Laimer darf unter keinen Umständen etwas passieren. Die Verpflichtung von Rechtsverteidiger Nordi Mukiele (Paris Saint-Germain) zeichnet sich noch immer nicht ab. Immerhin: Sechser Joshua Kimmich steht wieder zur Verfügung.
Coman im Duell mit Müller: Kingsley Coman dürfte am Sonntag in die Startelf zurückkehren – und Thomas Müller verdrängen. Coman habe ihm in Faro "sehr gut gefallen", lobte Tuchel. Gegen Hoffenheim hatte Müller noch den Zuschlag erhalten, "er war einen Wimpernschlag voraus", erklärte der Cheftrainer: "Kingsley ist super wichtig, ein absoluter Gewinner. Er hat eine sehr, sehr gute Trainingswoche in den Beinen, er trainiert mit viel Qualität."
FC-Bayern-Talente lassen Aufhorchen – Thomas Tuchel begeistert von Trainingsleistung
Freche Nachwuchskräfte: "Alle durch die Bank haben sehr gut trainiert, auch die jungen Spieler, die wir mitgenommen haben", sagte Tuchel über die Youngster: "Sehr hohes Niveau. Es ist eine Bestätigung dessen, was sich die letzten Wochen und Monate angedeutet hat." Nämlich: Der Campus leistet hervorragende Arbeit. Aleksandar Pavlovic, Lovro Zvonarek und Noel Aseko Nkili sind in ihrer Entwicklung am weitesten.
Trainings-Weltmeister: Tuchel hofft, dass die starken Trainingsleistungen nun auch konstant in den Pflichtspielen zu sehen sind. "Wir tun uns ein bisschen schwer bei dem Transfer von Trainingsplatz zu Stadion und dem Transfer von kleinen Spielformen zu großen Spielen", sagte er: "Aber wenn wir so trainieren wie diese Woche, ist es eine Frage der Zeit. Wir trainieren mit dem Spirit, mit dem wir auch spielen wollen." Vielleicht wolle das Team "im Moment ein bisschen zu viel, wenn wir spielen", ergänzte Tuchel: "Ich glaube, die Mannschaft spürt genau, auf welch hohem Niveau sie mittlerweile trainiert, wie unsere Automatismen greifen. Wir müssen im Spiel eigentlich nichts mehr oben draufsetzen."
Thomas Tuchel: "Ich liebe es einfach, diese Trainingslager"
Teamgeist für zwei Titel: Es sei eine "gute Energie" in der Mannschaft, betonte Tuchel: "Ich liebe es einfach, diese Trainingslager. Es gibt die Möglichkeit, nach den guten Trainingseinheiten zusammenzubleiben." Das soll Bayern beflügeln auf dem Weg ins Champions-League-Finale und bei der Jagd auf Bayer Leverkusen in der Bundesliga.
Er sei "nicht übermäßig überrascht, dass Leverkusen das hinbekommt", sagte Tuchel über die Werkself: "Sie spielen einfach gut, sind eine gute Einheit. Wir schauen auf uns, bleiben dran und versuchen jetzt in den Heimspielen, die wir haben, die Distanz zu verkürzen und den Druck zu erhöhen." Schon am Sonntag gegen Bremen.