Therapiezentrum Nationalmannschaft für Bayern-Star Gnabry und Co.

Serge Gnabry steckt beim FC Bayern im Formtief, in den vergangenen acht Spielen durfte er nur zweimal von Beginn an auflaufen. Nun soll sich der Angreifer bei der DFB-Elf neues Selbstvertrauen holen.
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Serge Gnabry saß gegen Augsburg zunächst nur auf der Bank.
Serge Gnabry saß gegen Augsburg zunächst nur auf der Bank. © imago/MIS

Frankfurt/Main/München - Ganz nüchtern betrachtet, liest sich die Bilanz von Serge Gnabry in dieser Saison ja gar nicht so schlecht. Bei elf Pflichtspieleinsätzen kommt der 27-jährige Angreifer des FC Bayern auf sieben Torbeteiligungen, vier Treffer erzielte Gnabry selbst, drei weitere bereitete er seinen Kollegen vor. Das sind ordentliche Zahlen, die eigentlich keinen Anlass zur Sorge geben.

Gnabry ist bei Nagelsmann aktuell nur zweite Wahl

Doch es ist der Trend, der für Gnabry und die Münchner äußerst unbefriedigend ist: In den vergangenen acht Partien gelang dem Stürmer nur ein Tor (plus zwei Vorlagen). Und, was noch entscheidender ist: In diesen acht Partien stand Gnabry nur zweimal in der Startelf. Er ist bei Trainer Julian Nagelsmann derzeit nur zweite Wahl. Und daher alles andere als zufrieden.

Der Trip zum deutschen Nationalteam wird für Gnabry daher eine Chance, sich neues Selbstvertrauen zu holen, endlich mal wieder von Beginn an zu spielen. Und zu treffen. Die Nationalmannschaft als Therapiezentrum – das gab es schon oft in der Vergangenheit, man muss nur mal bei einem gewissen Lukas Podolski nachfragen.

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Bundestrainer Hansi Flick ist bekanntlich ein Gnabry-Fan, 2020 holten beide gemeinsam das Triple beim FC Bayern. Gnabry spielte damals auf Weltklasse-Niveau, gerade in der Champions League.

Das Bayern-System ohne Lewandowski wirkt entschlüsselt

Doch seitdem hat er dieses Level nur noch selten erreicht, schon gar nicht konstant über mehrere Wochen. Nach starkem Saisonstart hat Gnabry wie seine Mitspieler in der Bayern-Offensive den Schwung verloren, das flexible Angriffssystem nach dem Abgang von Robert Lewandowski wirkt entschlüsselt.

"Entschlüsselt weiß ich nicht, aber pariert schon einige Male", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic nach der 0:1-Pleite in Augsburg, bei der Gnabry erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde und wirkungslos blieb. "Wir müssen das Zielwasser trinken und dann diszipliniert, fokussiert und gierig, Tore zu machen, in die Spiele gehen", ergänzte Salihamidzic, "weil so können wir die Spiele in der Bundesliga nicht gewinnen."

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Viele DFB-Kicker des FC Bayern schwächeln aktuell

Was man Gnabry zugutehalten muss: Er ist beileibe nicht der einzige Bayern-Star, der nach seiner besten Verfassung fahndet. Auch die DFB-Kollegen Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Leroy Sané, Thomas Müller und Jamal Musiala, die gegen den FCA von Beginn an auf dem Platz standen, hatten keinen Sahne-Tag. Die teuren Neuzugänge Sadio Mané (Senegal) und Matthijs de Ligt (Niederlande) genauso wenig, sie müssen sich nun bei ihren Nationalmannschaften freispielen. Ryan Gravenberch, der bei Nagelsmann nur selten zum Einsatz kommt, wurde von Bondscoach Louis van Gaal gar nicht erst eingeladen.

Und die DFB-Stars? Die wollen Platz eins in der Gruppe holen und sich damit für das Final Four der Nations League im Sommer 2023 qualifizieren. "Für uns wäre es ein Prestige, es wäre eine Meldung und ein Aufbau von Selbstvertrauen, dieser Erfolg würde der Mannschaft gut tun", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Montag.

Die Vorbereitung auf die Spiele am Freitag in Leipzig gegen Ungarn und am kommenden Montag in London gegen England sind für Bierhoff wegweisend für die WM in Katar. "Das sind die letzten Eindrücke, die wir gewinnen können, auch die Mannschaft zusammenzuhaben, deswegen werden das sehr fokussierte, konzentrierte Tage", ergänzte der 54-Jährige. Momentan liegt die DFB-Auswahl noch einen Punkt hinter Ungarn auf Rang zwei. Das soll sich ändern. Tore von Gnabry würde dabei enorm helfen – dem Nationalteam, aber auch dem FC Bayern.

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  • Alois Dimpfelmoser am 20.09.2022 13:33 Uhr / Bewertung:

    Ach Nahelsmann...
    Gegen erwartungsgemäß tiefstehende Mannschaften Tel ins Sturmzentrum stellen. Musiala nicht vorzeitig auswechseln (es sei denn er will bzw. muss), das ist ein guter für enge Räume. Weniger Müller ist auch eine Option.

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