Sven Ulreich patzt beim 2:2 gegen Wolfsburg: FC Bayern stellt sich hinter den Keeper
München - Große Auftritte hatte Sven Ulreich während der Verletzungspause Manuel Neuers einige. Den Druck schmälert das nicht. Umso bitterer, wenn der ohnehin nicht unumstrittene zweite Torwart dann auch noch patzt. So geschehen beim 2:2-Unentschieden des FC Bayern gegen den VfL Wolfsburg am Freitagabend.
Beim Freistoßtor von Maximilian Arnold gibt der ehemalige Stuttgarter eine mehr als unglückliche Figur ab: Den haltbaren, mittelhohen Schuss wehrt Ulreich auf Brusthöhe nur mit einer Hand ab. Da das Leder allerdings an dieser Hand nicht eindeutig abprallt, sondern ihm durchrutscht, geht der Ball ins Tor.
Ulreich räumt ein: "Klarer Torwartfehler"
Durch den Anschlusstreffer waren Motivation und Spielfreude in das Wolfsburger Team zurückgekehrt, der Weg war frei für Tor Nummer zwei durch Daniel Didavi. Der Sündenbock des Abends wäre schnell ausgemacht.
"Klarer Torwart-Fehler! Ich habe die falsche Entscheidung getriffen. Ich wollte den Ball erst über die Latte lenken, er ist geflattert, und ich hatte die zweite Hand nicht dabei. Das ist bitter. Das nehme ich natürlich auf mich. Es tut mir leid für die Mannschaft. Daran werde ich schon ein, zwei Tage dran zu nagen haben", gibt sich der Torwart selbstkritisch. Doch der Keeper hat allenfalls eine Mitschuld am Remis.
Mats Hummels hat tröstende Worte: "Das kommt vor, da werden wir ihn mit Sicherheit noch ein bisschen aufbauen." Sportdirektor Hasan Salihamidzic sagte: "Ulle hat selber gesagt, dass er nicht gut ausgesehen hat, aber deswegen haben wir nicht Unentschieden gespielt."
Teamleistung muss sich verbessern
Der FC Bayern nimmt Sven Ulreich in Schutz - stattdessen nimmt Carlo Ancelotti die Mannschaft in die Pflicht. "Es ist klar, dass Sven Ulreich einen Fehler gemacht hat, aber das war nicht entscheidend. Entscheidend war unsere Leistung, und die war nicht gut. Wir müssen in Paris anders spielen", sagte der Italiener.
Denn klar ist auch: Beispielsweise beim zweiten Tor sieht die Abwehr der Münchner alles andere als souverän aus: Mats Hummels ist bei der Vorlage zum Didavi-Tor zu langsam, Jérôme Boateng geht zu zaghaft in den Zweikampf. Die Defensivarbeit ist ein Punkt, den Carlo Ancelotti vor dem Aufeinandertreffen mit Neymar und Kollegen am Mittwoch in der Champions League verbessern muss.
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