Sturm-Superstar bald in München: Bayerns Plan mit Sadio Mané

München - Für den neuen König rollt der FC Bayern den roten Teppich aus und bietet ihm die größtmögliche Bühne: Sadio Mané soll am Mittwoch auf dem Podium der Allianz Arena offiziell vorgestellt werden – damit es auch die ganze Fußballwelt mitbekommt.
Die Münchner haben dem FC Liverpool schließlich einen Leistungsträger abgeworben, einen der besten Spieler der Premier League und einen der Top-Offensivstars überhaupt verpflichtet. Das ist ein Zeichen an die internationale Konkurrenz – und das darf auch entsprechend gefeiert werden.
Gehalt für Sadio Mané wird auf 20 Millionen Euro geschätzt
Bereits am Dienstag wird Mané in München erwartet, er absolviert vor der Unterschrift unter seinen Dreijahresvertrag (Gehalt bei geschätzt 20 Millionen Euro brutto) noch den obligatorischen Medizincheck. Formsache. Und dann ist der 30-Jährige endlich ein echter Bayer. Was für eine tolle Verpflichtung für Bayern, Sportvorstand Hasan Salihamidzic und die gesamte Bundesliga!
"Seine bisherige Karriere ist herausragend", sagte Ex-Leverkusen-Boss Rudi Völler am Sonntag bei "Bild-TV" anerkennend. Bayern sei ein "Top-Transfer" gelungen: "Das haben sie sehr gut gemacht und ist vielleicht auch ein Vorgriff, falls Lewandowski doch noch wechseln sollte."
Offensive des FC Bayern dank Mané variabler aufgestellt
Falls, ja falls. Das ist weiter völlig offen. Völler traut den Münchnern aber auch bei einem Wechsel von Robert Lewandowski (33) zum FC Barcelona eine Menge zu: "Die Bayern haben auch ohne ihn eine Top-Mannschaft und können die Champions League gewinnen."
Denn: Die Offensive ist dank Mané nun noch variabler aufgestellt. Trainer Julian Nagelsmann würde im Falle eines Lewandowski-Abschieds eine Systemänderung in Erwägung ziehen, ähnlich wie Manchester City oder eben Manés Ex-Klub FC Liverpool ohne klassischen Mittelstürmer spielen lassen. Zumindest dann, wenn kein weiterer Stoßstürmer verpflichtet wird.
Wegen Mané: Nagelsmann könnte System umstellen
Das Personal gibt ein solches Modell freilich her, neben Mané tummeln sich in der Offensive noch die anderen Topstars Thomas Müller, Kingsley Coman, Leroy Sané, Jamal Musiala und Serge Gnabry. Da kann europaweit kaum ein Angriff mithalten. Gnabry, dessen Vertrag 2023 ausläuft, hat bislang allerdings noch keine Entscheidung über seine Zukunft getroffen und ein Angebot zur Verlängerung abgelehnt. Nach der Mané-Verpflichtung hat Bayern nun weniger Druck bei Gnabry – und eine sehr gute Verhandlungsposition.
Sollte Lewandowski bei Bayern bleiben, könnte er mit Mané eine fulminante Doppelspitze bilden – wohl eines der besten Duos der Liga-Historie. "Es ist für die Bundesliga ein großes Ausrufezeichen, wenn sich solche Spieler für Deutschland entscheiden", sagte Eintracht Frankfurts Martin Hinteregger bei "Sky". Der Verteidiger kennt Mané noch aus gemeinsamen Zeiten bei RB Salzburg. "Er ist ein Wahnsinnskicker und es wird schwierig werden, ihn zu stoppen", schwärmte Hinteregger.
Aus England hingegen gab es Kritik. Für den ehemaligen Liverpool-Stürmer Dean Saunders ist Manés Bayern-Wechsel gleichbedeutend mit einem Rückschritt. "Nichts gegen den Verein, es ist ein großartiger Klub. Aber die Liga ist bei Weitem keine Herausforderung für Mané", meinte Saunders beim Radiosender "Talksport". Die Münchner hatten in der vergangenem Saison ihren zehnten Meistertitel hintereinander gewonnen – für Saunders ein Zeichen mangelnder Konkurrenz in der Bundesliga: "Mané wird sich in seinen Sessel setzen, eine Zigarre anzünden, für Bayern im dritten Gang spielen und zwei Jahre lang die besten zwei Jahre seines Lebens als Fußballer ruinieren."
Beim FC Bayern sieht man das natürlich anders. Mané soll den Klub wieder an die Spitze führen, zum Triumph in der Champions League. Und dann darf er sich als Belohnung tatsächlich eine Zigarre gönnen.