Stürmer-Roulette: Heynckes liegt richtig
München - Das letzte Tor von Mario Mandzukic? Da muss man schon weit zurück gehen.
Am 17. November 2012 beim 1:1 in Nürnberg hatte der Kroate letztmals für den FC Bayern getroffen, damals in Minute drei, per Abstauber. Mandzukic jubelte damals sehr zweifelhaft, sein Salutieren wurde ihm als Gruß an zwei freigesprochene kroatische Generäle ausgelegt – und brachte ihm Ärger mit Präsident Uli Hoeneß ein („er sollte das unterlassen“).
Zwei Monate, sieben Einsätze und 425 Pflichtspielminuten sollte es dauern, bis Mandzukic am Samstag gegen Greuther Fürth wieder jubeln durfte – ganz brav, versteht sich. Eine Flanke von Thomas Müller, eine Volleyabnahme Mandzukic und eine bemitleidenswerte Slapstickeinlage von Fürths Keeper Wolfgang Hesl ließen den Bann brechen – 1:0 für Bayern (26.).
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Dass Jupp Heynckes dem Kroaten erneut den Vorzug gegeben hatte, war nach den letzten Eindrücken aus dem Trainingslager und den Einheiten an der Säbener Straße zu erwarten gewesen. „Ich sehe ihn genauso wie am Anfang der Saison. Wenn er physisch präsent ist und die Wege geht, dann ist er torgefährlich“, hatte der Trainer in Doha gesagt:
„Ich habe nie an ihm gezweifelt.“ Fürth scheint Mandzukic ohnehin zu liegen. Beim 3:0 im Hinspiel erzielte der 26-Jährige gleich sein erstes Saisontor. Im Rückspiel legte er nach 61. Minuten nach, sein Kopfball nach einer Ecke von Toni Kroos fand unten links den Weg zum 3:0 – elftes Saisontor für Mandzukic, mehr hat bei Bayern keiner.
"Es ist nicht so wichtig, ob ich treffe", sagte Mandzukic nach dem Spiel bei "Sky". "Wichtig ist, dass wir als Mannschaft gewonnen haben. Wir haben in den letzten Wochen intensiv gearbeitet. Heute haben wir nicht so gut gespielt, wie wir können. Aber wir sind zufrieden."
Und die Konkurrenz? Die schaute zu. Claudio Pizarro musste wegen einer Grippe zu Hause bleiben. Mario Gomez hingegen durfte ganze sechs Minuten ran, klatschte Mandzukic beim Wechsel artig Beifall. Anzeichen für eine neue Hackordnung im Bayern-Sturm?