"Keine Galavorstellung, aber ordentlich"
Nach dem Hype um die Verpflichtung von Star-Coach Pep Guardiola für die neue Saison war der FC Bayern zum Rückrunden-Start wieder auf dem Platz gefragt. Dort gab es einen souveränen, aber unspektakulären 2:0-Sieg gegen Schlusslicht Greuther Fürth. Hier die Stimmen zum Spiel!
München – Jupp Heynckes durfte sich über einen unspektakulären Sieg zum Start seiner Abschiedstournee als Trainer des FC Bayern München freuen. Drei Tage nach der Verpflichtung von Erfolgscoach Pep Guardiola für die neue Saison hatte sein Team beim 2:0 (1:0) gegen Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth nichts anbrennen lassen. „Ich glaube, dass der Trainerwechsel im Sommer überhaupt kein Thema war, die Spieler haben sich so verhalten wie in den letzten Wochen und in der Vorbereitung in Katar“, sagte Heynckes, „und ich denke, ich habe genauso gearbeitet und mich genauso verhalten wie vorher.“
Durch den ersten Bundesliga-Doppelpack von Mario Mandzukic (24. Minute/61.) für die Bayern setzte der deutsche Fußball-Rekordmeister am Samstag zu Hause gleich seinen Meisterkurs fort. „Es war wichtig, dass wir als Mannschaft den Sieg holen. Das war wichtig für den Start“, betonte Mandzukic. Über seine beiden Treffer sagte der Kroate: "Es freut mich, aber was soll ich sagen? Ich hatte halt ein paar Chancen. Ich denke nicht über die Torjägerkanone nach, das ist nicht in meinem Kopf. Es war wichtig, dass wir als Mannschaft gewonnen haben."
Vor dem Samstagabend-Spiel lag er in der Torjägerliste auf Rang drei mit nun elf Toren, hinter Frankfurts Alexander Meier (ein Tor, nun 12) und Spitzenreiter Stefan Kießling von Bayer Leverkusen (1/13).
Vor 71 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena dominierten die Bayern das Spiel gegen ultra-defensive Fürther. Mit einem 4-5-1-System zogen sich die stark ersatzgeschwächten Franken meistens weit zurück. „Ich denke, dass die umgestellte, junge Mannschaft das über weite Strecken sehr ordentlich gemacht hat, insbesondere defensivtaktisch“, betonte Gäste-Coach Mike Büskens.
Die Münchner waren eigentlich ständig – allerdings ohne große Tempowechsel – in Ballbesitz. Abgeblockte Schüsse des bemühten Franck Ribéry (9./11.) und von Dante (21.), ein Kopfball des starken Javi Martínez (12.) lautete die Chancenbilanz, ehe das Duell zweimal Mandzukic gegen Torhüter Wolfgang Hesl hieß. Einen Volleyschuss des Kroaten wehrte der Fürther Schlussmann noch stark ab. Wenige Sekunden später lenkte er sich dann den nächsten Schuss von Mandzukic zum 1:0 ins kurze Eck. „Bei einem Torwart fällt ein Fehler sofort auf“, redete der Fürther Keeper nicht um seinen Fauxpas herum.
Mit der Führung im Rücken vergaben die Hausherren durch Thomas Müller (35.) und Mandzukic (35.) das frühzeitige 2:0. Dagegen kamen die Gäste nicht einmal zum Torabschluss, eigentlich sogar in der ersten Spielhälfte nicht einmal aus der eigenen Hälfte heraus.
Anders in der 54. Minute: Zoltan Stieber war links durch, doch zu einer klaren Chance reichte es zum Ärger eines wild gestikulierenden Fürther Trainers Mike Büskens an der Seitenlinie nicht. Gegen bei Minusgraden etwas unterkühlt spielende Münchner erwachte aber auch danach kein Mut beim Abstiegskandidaten, dessen Niederlage durch den zweiten Treffer von Mandzukic nach Ecke von Toni Kroos besiegelt war. Für den Münchner Angreifer war es das elfte Tor im 16. Ligaspiel. Der Kroate hatte wie erwartet den Vorzug vor dem auf der Bank hockenden Mario Gomez bekommen, erst kurz vor Schluss kam der Stürmertausch.
Toni Kroos nach dem Spiel : "Wir können besser spielen, aber es bestand in diesem Spiel heute ja auch keine Gefahr, dass wir verlieren."
Philipp Lahm: "Es war ein Pflichtsieg. Dass wir besser spielen können, ist auch klar. Egal, wie gut man in den Vorbereitungsspielen ist - man weiß vorher nie, wo man steht. Es ist nicht einfach, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, wenn im Verein so viel los ist. Jetzt muss die Konzentration aber wieder da sein."
Heynckes brachte in der Schlussphase noch einmal frische Kräfte für die Offensive. Xherdan Shaqiri und Arjen Robben gaben dem Spiel in Ansätzen noch einmal mehr Dynamik. Ansonsten war es vor allem Ribéry, der für Tempo auf dem Spielfeld sorgte. Ein paar Eckbälle und abgefälschte Schüsse sprangen für die Bayern noch heraus, doch letztlich reichte den Profis der 2:0-Pflichtsieg auch so.
„Der Sieg war wichtig, auch dass wir zu null gespielt haben“, sagte Bastian Schweinsteiger. Der Co-Kapitän weiter: "Wir haben nicht so zu unserem Spiel gefunden, waren nicht so gut. Aber so wissen wir wenigstens, woran wir noch arbeiten müssen."
Thomas Müller: "Heute haben wir spielerisch keine Glanzpunkte gesetzt wie in der Vorbereitung - aber da wurde es uns ja auch einfacher gemacht. Es war keine Galavorstellung, aber ein ordentlicher Sieg und den nehmen wir so mit. Es war nicht ganz einfach, weil Fürth sehr defensiv gespielt hat. Sonst gibt es nicht viel mehr Bemerkenswertes über das Spiel zu sagen."