"Jedenfalls war das meine Information": Markus Söder liefert pikante Details zu Rangnick und dem FC Bayern
München – Nach dem 1:2 im Santiago Bernabéu zu Madrid ist die Saison des FC Bayern im Grunde genommen gelaufen. Zwei Spiele stehen noch an, zu Hause gegen den VfL Wolfsburg sowie bei der TSG Hoffenheim. Am titellosen Ausgang werden diese allerdings nichts mehr ändern. Erstmals seit 2011/12 geht der Rekordmeister in einer Spielzeit gänzlich leer aus.
Zu dem Drama in Madrid äußert sich nun auch der bayerische Ministerpräsident. Im Talk des Sport-Senders Sky "Triple - der Schüttflix Fußballtalk" war er am Donnerstagabend zu Gast im Studio. In der Runde mit Roman Weidenfeller, Riccardo Basile und Horst Heldt sprach Markus Söder zum Champions-League Drama, nahm Uli Hoeneß in Schutz und gab Details zur Rangnick-Suche preis, die so noch nicht bekannt waren.
Besonders die Schiedsrichterentscheidung um das umstrittene Abseitstor kommentierte Söder. So habe der Pole Szymon Marciniak das ganze Spiel laufen lassen und erst ab einem bestimmten Punkt eingegriffen als es härter wurde und so sei es auch bei dem Tor für Real Madrid gewesen. "Das darf er nicht machen. Er kann nicht sein eigenes Prinzip widerlegen - in so einer Situation am Schluss." Er sei kein Verschwörungstheoretiker, aber früher hätte man gesagt: "Wenn der FC Bayern in der letzten Minute gewonnen hat, haben sie gesagt, da lag irgendwo eine Rolex in der Kabine und so hat man auch das Gefühl gehabt als Fan."
"Keine Schimpf- und Schande-Saison": CSU-Chef Söder mahnt zu Ruhe beim FC Bayern
Für viele Fans eine große Enttäuschung, ist die Meisterfeier auf dem Marienplatz doch über die vergangenen elf Jahre zur liebgewonnenen Tradition geworden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder beschwichtigt allerdings: "Es ist keine Schimpf- und Schande-Saison. Nur eine titellose", erklärte der 57-Jährige bei "Sky". Um wieder erfolgreich zu werden, müsse der Verein dem neuen Sportvorstand Max Eberl, von dem Söder eine sehr gute Meinung hat, den Rücken stärken. "Die Führung muss sich jetzt unterordnen."
Uli Hoeneß, der jüngst mit seinen Kommentaren gegen Thomas Tuchel für Aufsehen und Unruhe vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid (2:2) sorgte, nimmt der CSU-Politiker hingegen in Schutz: "Ich finde das Bashing über ihn völlig übertrieben. Mein Verhältnis zu Uli Hoeneß ist sehr gut. Die Probleme liegen woanders. Nämlich in der Entwicklung."
Markus Söder: "Rangnick hatte wohl tatsächlich zugesagt"
Die Spieler, die der Rekordmeister gerade hat, müsse er "zu Superstars machen". Das funktionierte in Madrid bereits mit Torschütze Alphonso Davies, der 2019 aus Vancouver kam und zum ersten Kanadier wurde, der in der K.O.-Runde der Champions League traf. Jamal Musiala kam aus der Jugend von Chelsea und soll in Zukunft das Gesicht des Vereins werden. Aleks Pavlovic, der im Santiago Bernabéu erst sein drittes Champions-League-Spiel absolvierte, ist mit der Erste, der sich aus dem 2017 eröffneten Campus nachhaltig bei den Profis durchsetzen konnte.
Zur Tuchel-Nachfolge liefert der bayerischen Ministerpräsident ungeahnte Einblicke in dem Sky-Talk. Vor Kurzem schien die Suche beinahe beendet - der Trainer der österreichischen Nationalelf war zum Greifen nah für die Säbener Straße. Doch dann kam die Absage. Markus Söder liefert dazu weitere Details: "Ralf Rangnick hatte wohl tatsächlich zugesagt. Jedenfalls war das meine Information, definitiv." Dann habe Rangnick wohl in einem "denkwürdigen Telefonat irgendwie Gründe erläutert, bei denen wir alle sagen würden, na ja, okay.“
Drei Trainer-Typen nach Markus Söder
Zum Thema Trainersuche gibt Söder gleich noch einen Einblick in seine ganz persönliche Sportpsychologie. Für geben es drei Arten von Trainern. Da sei einmal der absolute "System-Trainer, der einer Mannschaft ein System gibt. Guardiola ist so einer." Der kriege man dann Probleme, wenn Spieler die nicht ins System passten. Dann gebe es, so Söder, den Hipp-Hipp-Hurra-Trainer. Dieser Motivationstrainer peitsche die Leute an. Etwas ähnlich würden wir gerade in Mainz erleben. Das Problem dabei: "Irgendwann lässt diese Euphorie aber nach."
Als dritte Trainerart habe der bayerischen Ministerpräsident den Papa-Trainer ausgemacht, der "für sehr großartige Spieler wichtig ist". Aus dieser Reihe zählt er mit Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld, Ancelotti und Hansi Flick vier Trainer auf. Für Söder ist klar Fußballer "sind die sensibelsten Wesen auf diesem Planeten". Sie hätten ein hartes Leben, müssten sich viel entscheiden, der Papa-Trainer sei hier der Richtige. Für den FC Bayern wäre seiner Meinung nach ein Trainer passend, "der die richtige Mischung hat aus Autorität und Psychologie, aber auch einer, hinter dem der Vorstand steht."
Der Ministerpräsident zu den Gehältern beim FC Bayern
Gleichzeitig mahnte Söder auch zu einem sauberen Gehaltsgefüge: "Manche Spieler verdienen zu viel für ihre Leistungen", polterte der Ministerpräsident. Besonders hier will Eberl in den kommenden Jahren ansetzen und wieder für mehr Ausgewogenheit sorgen. Gleich neun Spieler im Kader verdienen laut der Plattform "Capology" 15 Millionen Euro oder mehr pro Jahr.