Shaqiri: Bayerns Schlitzohr und seine Vorgänger

Der junge Schweizer brilliert in Regensburg – ein tolles Freistoßtor, zwei Vorlagen, viel Esprit. Danach zieht sein Nationaltrainer Hitzfeld den Vergleich zum jungen Scholl...
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Der junge Schweizer brilliert in Regensburg – ein tolles Freistoßtor, zwei Vorlagen, viel Esprit. Danach zieht sein Nationaltrainer Hitzfeld den Vergleich zum jungen Scholl: „Es gibt viele Parallelen

München  - Wie viele Glückwunsche Xherdan Shaqiri nach dem 4:0-Sieg bei Jahn Regensburg auf sein Handy geschickt bekam, ist nicht überliefert. Wohl aber, dass eine SMS vom Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld war. Dem hatte die Joker-Leistung des erst 20 Jahre alten Neuzugangs des FC Bayern mit einem Treffer und zwei Vorlagen so gut gefallen, dass er ihm direkt nach Spielschluss ein paar Zeilen schickte. Der Gelobte antwortete noch am Abend und bedankte sich artig.


Es gibt sicher schlechtere DFB-Pokal-Debüts als das von Shaqiri, der, für Franck Ribéry zur Pause eingewechselt, gleich mal eine hübsche Auswahl seiner Fähigkeiten offen legte. Ein Tempodribbling hier (vor Mandzukics 2:0), eine gefühlvolle Hereingabe da (vor Pizarros 4:0) – gekrönt von einem Freistoßtor (zum 3:0), das nicht nur Hitzfeld an geniale Zauberfüße wie jene von Mehmet Scholl erinnerte. „Auch sonst gibt es viele Parallelen zu Scholl, der ja ein grandioser Instinktfußballer mit einer Super-Technik war“, sagte Hitzfeld tags drauf der AZ. Bei Shaqiri kommt dazu, dass er mit 70 Kilogramm auf 1,69 Meter Körpergröße enorm kraftvoll ist. „Xherdan ist körperlich stabiler als Mehmet zu Beginn seiner Karriere. Außerdem ist er auch mental enorm stark.“ Hitzfeld weiß, wovon er spricht – schließlich nahm der Ex-Bayern-Trainer Shaqiri 2010 bereits 18-jährig mit zur WM nach Südafrika. „Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann“, sagt Hitzfeld.

Shaqiri's Vorbilder: Bayern's Gaudi Burschen


Das erkennen mittlerweile auch andere, allen voran der zum Vergleich herangezogene Scholl. Der Trainer der kleinen Bayern drückte dem Schweizer via TV nämlich schon mal das Prädikat „Ausnahmeerscheinung“ auf. „Er hat schon etwas Besonderes, etwas Schlitzohriges, er bringt eine ganz eigene Note ein“, sagte Scholl. Der kleine Schweizer – Spitzname „Kraftwürfel“ – habe etwas, das man bei Bayern bisher nur von Franck Ribéry und Arjen Robben kannte: unvorhersehbare Finesse. Das imponiert auch Trainer Jupp Heynckes. „Shaqiri ist ein Riesenfußballer, ein Straßenfußballer, der alles besitzt: Intuition, Technik, Ballgefühl“, sagt Heynckes über sein Talent, das am liebsten so bald wie möglich in einem Atemzug mit den von den Fans vergötterten Schlitzohren der Bayern-Historie (siehe unten) genannt werden möchte: „Ich weiß, dass ich mental stark bin, dass ich alles selbst in den Füßen und im Kopf habe.“


Geht es nach Hitzfeld, sollte Shaqiri nach dem guten Start jedoch nicht gleich von einem Stammplatz träumen. „Xherdan muss sich weiterentwickeln, muss Geduld haben, es gibt ja Robben, Ribéry und Müller. Er kann in aller Ruhe reifen, ist nicht dem totalen Druck ausgesetzt, das ist sein Vorteil.“ Beherzigt der Youngster die Tipps seiner Trainer, ist sich der Schweizer Nationalcoach sicher: „Unter Jupp Heynckes wird Xherdan zu einem Leistungsträger reifen.“


Welchen Respekt sich der im Kosovo geborene Schweizer in wenigen Wochen erarbeitet hat, machte sein Tor in Regensburg deutlich: Die Platzhirsche Toni Kroos und Robben ließen dem 20-Jährigen beim Freistoß den Vortritt. „Ich habe gesagt, schieß’ Du“, sagte Robben später. „Der Kleine macht das richtig gut.“

Shaqiri's Vorbilder: Bayern's Gaudi Burschen

Einzelkritik: Die Bayern in Regensburg

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.