Serge Gnabry: Vertragsgespräche stocken – FC Bayern und das Thema Wertschätzung

München – Ende August 2021 war es für viele Beobachter nur eine Frage der Zeit bis Serge Gnabry beim FC Bayern seine Unterschrift unter einen langfristigen Vertrag setzt. Nach Joshua Kimmich und Leon Goretzka stand der nächste aus der 95er-Generation bereits kurz vor einer Verlängerung. Doch seitdem ist nichts passiert, die Gespräche stocken und dies seit Monaten.
Wertschätzung beim FC Bayern ein leidiges Thema
Nach Informationen des "kicker" fehle dem Flügelspieler seitens der Bayern-Verantwortlichen die Wertschätzung. Mal wieder, die "Wertschätzung" ist ein leidiges Thema beim FC Bayern.
Auch beim bereits feststehenden, ablösefreien Wechsel von Niklas Süle nach Dortmund soll dieser Faktor eine entscheidende Rolle gespielt haben. Die Bayern wollten zwar mit ihm verlängern, zum Top-Innenverteidiger und damit zum Top-Verdiener wäre er aber wohl nicht befördert worden. Selbiges war bereits bei David Alaba vor dessen Abgang zu Real Madrid der Fall, auch Robert Lewandowski soll deshalb verstimmt sein.. Das Wort Wertschätzung fiel immer wieder, wenn Infos zu den Verhandlungen nach außen drangen.
Serge Gnabry ist Bayerns bester Flügelstürmer in der Bundesliga
"Ansehen, Achtung, Anerkennung, hohe Einschätzung", heißt es, wenn man nach der Bedeutung des Wortes im Duden sucht. Die für die Interpretation im Fußball-Transferzirkus fehlende Ergänzung heißt: "Gehalt".
Welche dieser Aspekte Gnabry nun genau fehlt, ist nicht abschließend geklärt. Teamkollege Kingsley Coman jedenfalls unterschrieb zuletzt einen topdotierten Vertrag bis 2027, Leroy Sané, der ebenfalls noch langfristig bis 2025 an den deutschen Rekordmeister gebunden ist, zählt ohnehin zu den Spitzen-Verdienern im Kader. Und Gnabry?
Auch wenn er in der Rückrunde aktuell einen kleinen Durchhänger hat (nur ein Tor und zwei Vorlagen), ist er Bayerns gefährlichster Flügelstürmer in dieser Bundesliga-Saison. Bei 27 Einsätzen kommt er auf zehn Tore und fünf Vorlagen - gleichbedeutend mit Platz eins in der internen Rangliste, eben vor seinen Flügel-Kollegen Sané (sieben Treffer, sieben Assists) und Coman (fünf Tore, drei Vorlagen). Und auch die sonstigen Leistungsdaten können sich sehen lassen.
Gnabry-Ersatz: Bayern beschäftigt sich intensiver mit Nkunku
Da der deutsche Nationalspieler aber (wie aktuell) immer mal wieder eine unauffälligere Phase hat, ist er in Bayerns Hierarchie noch nicht an der Spitze angekommen. Dass sich die Münchner offenbar bereits nach Ersatz auf dem Transfermarkt umschauen, für den Fall, dass man sich mit Gnabry nicht einigen kann, ist verständlich. Könnte aber, je nach Sichtweise, ebenfalls wieder in die Beurteilung der allgemeinen Wertschätzung einfließen.
Konkret geht es laut "Sport1" um den Leipziger Christopher Nkunku. Julian Nagelsmann kennt den 24-jährigen Franzosen gut, beide arbeiteten zwei Jahre erfolgreich bei RB Leipzig zusammen. Zwar hoffen die Bayern-Bosse, inklusive Nagelsmann, dass Gnabry sein im Sommer 2023 auslaufendes Arbeitspapier verlängert – in Sachen Wertschätzung lassen sie aber noch Luft nach oben.