Serge im Aufwind: Diesen Gnabry muss der FC Bayern halten
München - Ob's vielleicht doch an der Frisur liegt?
In den Sozialen Netzwerken machte nach dem 7:1-Sieg des FC Bayern gegen RB Salzburg die These die Runde, dass ein Serge Gnabry mit wilder, offener Mähne der beste Serge Gnabry ist. Zuletzt hatte der 26-jährige Offensivstar einen Rasta-Look präsentiert und sportlich nicht immer überzeugt.
Serge Gnabry: Im Rasta-Look in Topform
Gegen Salzburg aber brillierte Gnabry mit altbekannter Frisur aus der Triple-Saison 2019/20, er erzielte ein Tor, zeigte tolle Dribblings, ehe er zur Halbzeit wegen muskulärer Problemen ausgewechselt werden musste. An diesem Samstag bei Ex-Klub Hoffenheim (15.30 Uhr/Sky) kann der wilde Serge aber spielen, wie Trainer Julian Nagelsmann bestätigte: "Es sieht alles gut aus, Serge, King (Kingsley Coman, Anm.d.Red.) und Choupo (Eric Maxim Choupo-Moting, d.Red.) waren am Donnerstag in Behandlung, aber ohne Befund. Sie werden alle zur Verfügung stehen."
Gut für Bayern, gut für Gnabry. Denn Serge befindet sich im Aufwind. Statistisch gesehen, ist er ohnehin Bayerns gefährlichster Flügelstürmer in dieser Saison, speziell in der Bundesliga. Bei 25 Einsätzen kommt er auf zehn Tore und vier Vorlagen - das ist Platz eins in der internen Rangliste gemeinsam mit Leroy Sané (sieben Treffer, sieben Assists) und vor Coman (vier Tore, zwei Vorlagen).
In der Champions League liegt Sané an der Spitze mit sechs Toren und sechs Assists in acht Spielen, Gnabry (drei Tore, eine Vorlage in sechs Spielen) und Coman (zwei Tore, drei Assists in sieben Partien) folgen dahinter.
Wenn man sich die Zahlen von Datendienstleister Opta genauer anschaut, erkennt man den besonderen Wert von Gnabry, der in der Saison 2017/18 einst sehr erfolgreich für Bayern-Gegner Hoffenheim spielte.
Er hat die meisten Ballaktionen pro 90 Minuten (75 im Vergleich zu 66 bei Sané und 69 bei Coman) und braucht am wenigsten Schüsse für ein Tor (5,2, Coman: 8,3, Sané: 10,7). Ebenfalls extrem wichtig: Gnabry spielt beim Pressing der Münchner eine bedeutende Rolle, ein Aspekt, auf den Trainer Nagelsmann großen Wert legt.
Auf diesen Gnabry kann der FC Bayern nicht verzichten
So hat Gnabry im Schnitt 6,1 Balleroberungen pro Partie, das ist ein Topwert. Sané (4,8) und Coman (5,0) kommen da nicht heran. Gnabry ist zudem durchschnittlich an zwölf Prozent der erfolgreichen hohen Pressingsituationen beteiligt - Platz zwei im Team hinter Joshua Kimmich (14 Prozent). Coman (acht Prozent) und Sané (fünf Prozent) sind in dieser Kategorie deutlich weniger aktiv. Auch in puncto Tacklings (2,1 pro Spiel zu 1,3 bei Sané und 0,9 bei Coman) ist Gnabry die Nummer eins, bei erfolgreichen Dribblings (56 Prozent) liegt er knapp hinter Coman (57 Prozent) und vor Sané (54 Prozent), der wiederum die meisten Torschussvorlagen pro Spiel liefert (2,6, Gnabry: 1,9, Coman: 1,7).
Die Bilanz zeigt: Auf diesen Gnabry kann Bayern nicht verzichten, daher wollen die Verantwortlichen über Vertragsende 2023 hinaus verlängern. Doch die Verhandlungen stocken, eine Einigung zeichnet sich (noch) nicht ab. Und die Konkurrenz lauert: Ex-Klub FC Arsenal will Gnabry offenbar zurückholen, auch der FC Barcelona und Real Madrid sind am Angreifer interessiert.