Schweinsteiger: Ein englisches Sommermärchen?

Bayerns Urgestein hat keine Eile, seinen Vertrag zu verlängern. „Noch ist ja Frühsommer“, sagt er. ManUnited und van Gaal haben Interesse. „Ich weiß nicht, was dran ist“, sagt Rummenigge
von  Julian Buhl
Kapitän der DFB-Auswahl: Bastian Schweinsteiger.
Kapitän der DFB-Auswahl: Bastian Schweinsteiger. © dpa

Bayerns Urgestein hat keine Eile, seinen Vertrag zu verlängern. „Noch ist ja Frühsommer“, sagt er. ManUnited und van Gaal haben Interesse. „Ich weiß nicht, was dran ist“, sagt Rummenigge.

München/Köln - Viel Sonnenschein, Temperaturen über 30 Grad, und die nächste Hitzewelle breitet sich auch schon wieder über der Republik aus. Eindeutige Anzeichen, die keinen Zweifel zulassen: Es ist Sommer.

Die Jahreszeit also, in der Deutschlands beste Fußballer nur allzu gerne ihre Märchengeschichten erzählen. So wie es auch Bastian Schweinsteiger im vergangenen Jahr in Brasilien getan hat, als er zum WM-Finalhelden wurde. Und für diesen Sommer hatte der Vizekapitän des FC Bayern nun ja angekündigt, zu verraten, wie die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte seiner Profikarriere aussehen soll. Die zentrale Frage dabei lautet, an welchem Ort sich das Ganze abspielen soll? Denn sein Vertrag in München endet nach der kommenden Spielzeit.

„Ich habe mit Karl-Heinz Rummenigge vereinbart, dass wir uns im Sommer zusammensetzen“, wiederholte der Spielführer der Nationalmannschaft am Mittwochabend nach dem Länderspiel gegen die USA (1:2) bei der ARD. Ja wie, Sommer? Ist doch Sommer, oder etwa nicht? Wann das Gespräch mit dem Vorstandschef der Bayern stattfinden soll, wollte Schweinsteiger trotzdem nicht verraten. Als Begründung dafür hatte er dann auch noch eine feine meteorologische Abgrenzung parat: „Noch ist ja Frühsommer.“

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Soso, Frühsommer also. Dass der 30-Jährige langsam auf den Herbst seiner Karriere zusteuert, kann aber auch kein Wetter-Experte mehr leugnen. Möglicherweise will er sich doch noch den Wunsch erfüllen, einmal im Ausland zu spielen. Die Option für einen Abschied vom FC Bayern, für den er seit 1998 spielt, hielt er sich mit seinen Aussagen zumindest weiter offen. Ein klares Bekenntnis sieht jedenfalls anders aus.

Vereine aus der englischen Premier League sollen bereits ihr Interesse an einer Verpflichtung bei Schweinsteiger hinterlegt haben. Chelsea-Coach Jose Mourinho ist schon seit seinem Engagement bei Real Madrid erklärter Schweinsteiger-Fan. Allen voran soll sich aber Manchester Uniteds Teammanager Louis van Gaal um eine Wiedervereinigung mit seinem einstigen Lieblingsschüler aus gemeinsamen Münchner Tagen bemühen. Van Gaal war es auch, der Schweinsteiger damals ins defensive Mittelfeld beorderte und ihn dort sein uneingeschränktes Vertrauen spüren ließ. Das tat Schweinsteigers aktueller Trainer, Pep Guardiola, in der vergangenen Spielzeit nicht. Schweinsteigers Wunschposition besetzte stets Xabi Alonso – und wird dies wohl auch weiterhin tun. Van Gaal könnte seine Verhandlungsposition möglicherweise mit einem denkbaren Tauschgeschäft mit dem Argentinier Ángel Di María verbessern, der in München zumindest als Zugang diskutiert wird.

Und was sagt Vorstandsboss Rummenigge dazu? „Ich weiß nicht, was dran ist. Aus unserer Sicht ist klar: Wir würden nur über einen Wechsel nachdenken, wenn Bastian mit einem konkreten Wunsch auf uns zukommen würde. Das ist nicht der Fall.“
Es dürfte ein heißer Transfersommer werden. Aber noch ist ja erst Frühsommer.

 

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