Schuster: "Mehr als David gegen Goliath"

Der SV Darmstadt 98 will im DFB-Pokal den übermächtigen FC Bayern ärgern und dem Starensemble so das Weihnachtsfest verderben. Bayern-Coach Pep Guardiola: "Dürfen nicht verlieren."
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Das Ligaspiel verloren die Darmstädter daheim mit 0:3 gegen den FC Bayern (hier Sebastian Rode, links).
firo/Augenklick Das Ligaspiel verloren die Darmstädter daheim mit 0:3 gegen den FC Bayern (hier Sebastian Rode, links).

München - Wann fühlt man sich als Spieler von Darmstadt 98 schon mal wichtiger als ein Star von Juventus Turin? Dieser Montag in München, der für Bayern irgendwo zwischen dem Champions-League-Los Juve und der Pokalaufgabe Darmstadt (20.30 Uhr/ARD und Sky sowie im AZ-Liveticker) lag, brachte erstaunliche Sätze zum Vorschein, die das Ego der Lilien ziemlich aufgepumpt haben dürften.

"In Turin können wir verlieren, morgen nicht", sagte Pep Guardiola vor dem Achtelfinal-Duell, dem letzten Bayern-Heimspiel des Jahres: "Das ist ein Finale."

Und Matthias Sammer, der schon am Samstag nach dem Zittersieg gegen Ingolstadt deutliche Worte an die Bayern-Stars gerichtet hatte, meinte: "Wir sollten nicht erst in der zweiten Halbzeit beginnen – wie gegen Ingolstadt. Ja, wir haben Blessuren, ja, wir sind am Ende der Hinrunde. Aber es gibt keine Ausreden. Die Spieler, die fit sind, sind genug. Wenn's einer mal vergisst, bin ich ja noch da."

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Dass die Bayern Darmstadt so ernst nehmen, Sammer mit einer Kopfwäsche droht, und sogar die Gedanken an das Los Juve in den Hintergrund rücken, hat mit der starken Saison des Aufsteigers zu tun. Das Team von Trainer Dirk Schuster, das auf Innenverteidiger Luca Caldirola und Angreifer Jan Rosenthal verzichten muss, holte in 16 Spielen 18 Punkte – weit mehr, als die meisten gedacht hätten.

Außerdem fürchten die Bayern nichts mehr, als mit einer Enttäuschung in die Winterpause zu gehen. "Ein Ausscheiden gegen Darmstadt wäre nicht so schön unter dem Weihnachtsbaum", sagte Schuster.

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Auch ein Sieg der Bayern im letzten Spiel des Jahres in Hannover am Samstag würde dann nichts mehr retten. Die Hoffnung auf das Triple wäre früh zerstört. Umso eindringlicher warnte Guardiola, der in wenigen Tagen die Entscheidung über seine Zukunft bekanntgeben will. Darmstadt sei ein "Team mit viel Charakter".

 

Guardiola: "Es fehlen uns die Alternativen"

 

Nach dem 0:4 gegen Hertha werde deren "Konzentration noch größer sein". Und natürlich sind da die eigenen Sorgen. In Robben, Ribéry, Alaba, Götze, Costa, Bernat und Benatia fallen sieben Spieler aus. "Es fehlen uns im Moment die Alternativen", sagte Guardiola.

Die vergangenen Spiele der Bayern seien "okay" gewesen, aber nicht mehr "Wahnsinn". Der Tabellenführer – das zeigte die zähe Begegnung gegen Ingolstadt – kriecht Richtung Winterpause. Deshalb kommt es nun auf Tugenden an, die in Peps Philosophie sonst eher untergeordnete Rollen spielen.

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"Unsere Mentalität wird den Unterschied machen. Wir müssen uns fragen: Wollen wir gewinnen oder wollen wir nicht?", sagt Pep, der im Endspiel-Modus ist. "Wir müssen es wie ein Finale angehen. Wenn du nach zehn Minuten eine Rote Karte bekommst, bist du raus. Wenn du ein Tor nach einer Ecke bekommst, bist du raus. Wir müssen das wissen."

Die 98er indes, die das Ligaspiel im September 0:3 verloren, hoffen auf die Sensation. Schuster: "Das ist mehr als David gegen Goliath. Mir fällt kein Vergleich ein, wie groß das Wunder wäre, wenn wir weiterkommen."

Nur ganz am Ende ging der Blick Guardiolas über das Pokalspiel hinaus. Was er sich zu Weihnachten wünsche, wurde er gefragt. "Gesundheit für alle – und Champagner!"

Dafür braucht es sicher einen Sieg.

Maximilian Koch

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