Scharlatane: Uli Hoeneß kritisiert Corona-Spekulanten
München - Für Uli Hoeneß wird es "sehr wahrscheinlich eine neue Fußballwelt" durch die Coronakrise geben. "Man kann es nicht vorschreiben, aber 100-Millionen-Euro-Transfers kann ich mir in der nächsten Zeit nicht vorstellen", sagte der langjährige Präsident des FC Bayern dem "kicker".
Hoeneß: Transfersummen werden fallen
Hoeneß rechnet damit, dass die Transfersummen fallen, "die Beträge werden sich in den kommenden zwei, drei Jahren nicht mehr auf dem bisherigen Niveau bewegen können." Denn alle Länder seien betroffen.
Mit Aussagen über die weitere Entwicklung in der Bundesliga hält sich der 68-Jährige zurück. "Alle, die Voraussagen über einen möglichen Start der Spiele von sich geben, sind Scharlatane. Alles Scharlatane. Kein Mensch weiß genau, wie lange das dauert", sagte Hoeneß. Für die Saison 2019/20 sieht er "kein existenzielles Problem", wenn es mit Partien ohne Zuschauer noch klappt.
Denn auch Geisterspiele garantierten die Fernsehgelder. Falls der Ball allerdings bis Weihnachten nicht rollt, sei "die Existenzgrundlage der gesamten Liga bedroht".
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Hoeneß: "Jetzt muss Solidarität gelebt werden"
In der aktuellen Situation sieht Hoeneß indes nicht nur eine Gefahr, sondern auch die Chance, "dass die Koordinaten etwas verändert werden können". Die Politik in Deutschland mache "einen sensationellen Job", sagte 68-Jährige und forderte: "Jetzt muss Solidarität gelebt, nicht nur erzählt werden." Und: "Es geht um Menschenleben" – deshalb sollten sich alle unbedingt an die verabschiedeten Regelungen halten.