Sammer zur Guardiola-Entscheidung: "Zeitablauf war perfekt"

Die Bayern bedauern den Abgang von Pep Guardiola. FCB-Sportvorstand Matthias Sammer ist aber zufrieden mit dem zeitlichen Ablauf - der Verein wusste früh Bescheid und hat einen Nachfolger organisiert. Und für diesen gab es keine Alternative, wie Sammer erklärt.
von  az
Feiern Sammer und Guardiola im Sommer vorerst ein letztes Mal zusammen den Meister-Titel?
Feiern Sammer und Guardiola im Sommer vorerst ein letztes Mal zusammen den Meister-Titel? © Rauchensteiner/Augenklick

München - Jetzt ist es vorbei. Die Fans und die Medien wissen endgültig Bescheid, dass Pep Guardiola den FC Bayern im Sommer verlässt. Der Verein selbst wusste es bereits seit Anfang Dezember, wie FCB-Chef Karl-Heinz Rummenigge nun erklärt.

Es schien so, als habe der Star-Trainer die Bayern das ganze Jahr hingehalten. Der FCB wollte schon lange mit Guardiola verlängern. Der Katalane pflegte aber schon in seinen Zeiten als Trainer beim FC Barcelona Bekenntnisse zu weiteren Vertragsjahren recht spät zu geben.

 

FCB-Sportvorstand Sammer erklärt: "Wir waren auch Realisten"

 

Gegenüber "Sky" erklärte FCB-Sportchef Matthias Sammer nun: "Der Zeitablauf war perfekt, denn als Verein brauchst du Planungssicherheit. Wir sind eine vertragliche Konstellation eingegangen, in der wir an einen Punkt gekommen waren, wo wir eine Entscheidung treffen mussten." Der FC Bayern wusste etwa ein halbes Jahr vor Vertragsablauf Bescheid. "Wir haben diesen Zeitpunkt gewählt, weil dann etwas Ruhe ist. Danach wieder Fokus auf Balance: Mannschaft, Trainer, Verein", erklärt Sammer.

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Dass Guardiola eine neue Herausforderung sucht, kann Sammer nachvollziehen: "Selbstverständlich kann ich ihn verstehen, aber das Detail muss er erklären, was er fühlt und empfindet." Und doch wollte der Verein ihn unbedingt halten. "Natürlich hatte ich Hoffnung, dass er bleibt. Wir haben immer versucht, ihm das Vertrauen zu signalisieren, dass wir den Weg mit ihm weiter gehen wollen. Aber wir waren auch Realisten. Wir wissen ja auch, was in Barcelona im vierten Jahr passiert ist", sagt Sammer.

 

Nach der Bekanntgabe: "Müssen dafür sorgen, dass es weiter geht"

 

Das vierte Jahr in Barcelona war das letzte Vertragsjahr von Guardiola als dortiger Trainer. Im Nachhinein bezeichnete er es als Fehler, gemeinsam mit dem FC Barcelona in das vierte Vertragsjahr gegangen zu sein. Seine Arbeit als Trainer lebt von der Intensität. Unter anderem seine exakte Vorbereitung auf die Gegner dürfte für den Coach auf Dauer kräftezehrend sein. Bei den Bayern wollte er den gleichen Fehler offenbar nicht nochmal machen und blieb bei drei Jahren.

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Für den FCB ist es ein "herber Verlust", wie Sammer bekennt. "Aber wir dienen dem Verein und müssen dafür sorgen, dass es weiter geht. Nun werden wir alles tun, um die restliche Runde erfolgreich abzuschließen." Unter Guardiola-Vorgänger gelang das bereits 2013 eindrucksvoll.

 

Entscheidung auf Ancelotti fiel "relativ spät"

 

Da war ebenfalls ein halbes Jahr vor Saisonende klar, dass Guardiola Jupp Heynckes beerben wird. Es folgte das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League.

Auch dieses Mal steht der Nachfolger bereits fest: Carlo Ancelotti kommt an die Säbener Straße. Sammer betont, dass der Italiener "immer unser absoluter Wunschkandidat war. Kein anderer hat eine Rolle gespielt." Doch die

Die Entscheidung, dass Ancelotti neuer Bayern-Trainer werden solle, fiel laut Sammer "relativ spät".

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