Rummenigge: "Lahm kann in Zukunft eine Rolle spielen"

München - Nach dem Rücktritt von Matthias Sammer als Sportchef des FC Bayern ist der Posten an der Säbener Straße unbesetzt. Seine Aufgaben wurden auf mehrere Schultern im Verein verteilt, doch dass es das Amt des Sportdirektors bald wieder bei den Bayern geben wird, ist wohl nur eine Frage der Zeit.
Ob jedoch der jetzige Kapitän Philipp Lahm diese Rolle übernehmen wird, ist eine andere Frage – auch wenn die Zeichen nicht schlecht stehen. Er selbst sagte schon vor längerer Zeit, dass er sich einen Job beim FC Bayern nach seiner aktiven Karriere durchaus vorstellen könnte. Über eine Zukunft beim FC Bayern habe er auch schon mit Karl-Heinz Rummenigge gesprochen, sagte Lahm im September. "Ich habe immer gesagt, dass ich dem FC Bayern gern erhalten bleiben würde." Dem FC Bayern erhalten bleiben – vielleicht ja als neuer Sportdirektor?
Macht Lahm schon früher Schluss?
Die Aussagen Lahms und Rummenigges bezüglich des offenen Postens sind noch vage – verständlich, wenn man bedenkt, dass Lahm derzeit natürlich noch als aktiver Spieler und Kapitän der Bayern auf dem Platz steht. Im Interview mit "Sky Sport News HD" sagte Rummenigge zuletzt: "Philipp ist ein wichtiger Spieler, ein sehr guter Kapitän, der sich auch über den Fußball hinaus sehr gut entwickelt hat. Das ist eine Personalie, die bei Bayern München in Zukunft eine Rolle spielen könnte. Dieses Jahr werden wir die Stelle des Sportdirektors sicherlich nicht mehr besetzen. Wann Philipp seine Karriere beendet, muss er ganz alleine entscheiden. Wenn er aufhört, werden wir uns mit diesem Thema auseinandersetzen."
Müller-Schelte: Rummenigge und Lahm uneins
Doch beendet Lahm seine Karriere vielleicht nicht erst zum Vertragsende 2018, sondern schon früher? "Natürlich kann man die Frage stellen. Ich würde das nicht ausschließen", sagte der 33-Jährige der "Sport Bild". "Ich habe bereits vor neun Monaten gesagt, dass diese Situation eintreten könnte und an diesem Gedanken hat sich seither nichts geändert." Laut Lahm, könne man in seinem Alter nicht mehr von Monaten oder Jahren, sondern nur noch von Wochen sprechen.
Ob der abgetretende Sportdirektor Matthias Sammer wieder beim FC Bayern anheuern könnte, ist nicht klar. Rummenigge könne sich allerdings vorstellen, "dass Matthias irgendwann wieder im Profi-Fußball auftaucht", wie er der "Sport Bild". "Matthias kommt zu uns ja neuerdings wieder ins Stadion, das Verhältnis ist absolut okay." Ein Sammer-Comeback an der Säbener Straße – derzeit schwer, aber nicht unvorstellbar.
"Philipp ist für den Verein inzwischen mehr als nur der Fußballer"
Neben Lahm und Sammer könnte allerdings auch ein ganz anderer ein möglicher Kandidat für den Sportdirektor-Posten ein: Max Eberl von Borussia Mönchengladbach. Sein Pendant vom 1. FC Köln, Jörg Schmadtke, könne sich Eberl durchaus bei den Bayern vorstellen. "Max hat über viele Jahre nachgewiesen, dass er ein echter Experte ist und sich richtig auskennt in dem, was er da tut. Damit hat er die Befähigung, bei jedem Klub der Welt zu arbeiten – da ist der FC Bayern eingeschlossen, ganz klar", sagte Schmadtke der "Sport Bild" (Printausgabe von Mittwoch). Eberls Vertrag bei den "Fohlen" läuft noch bis 2020.
Deutsche Sportlotterie: Neustart mit Lahm
Lahm ist aktuell allerdings wohl der heißeste Anwärter auf das Amt des Sportchefs, auch Rummenigge bekräftigt dies: "Es ist bekannt, dass wir überlegen, ihn nach einer Karriere in den Klub einzubinden. Ob er bis 2017 oder 2018 spielen will, entscheidet er allein. Das kann ihm keiner abnehmen. Fakt ist: Philipp ist für den Verein inzwischen mehr als nur der Fußballer."
Dass Lahm nach seiner Spielerkarriere weiter beim FC Bayern bleiben wird, scheint also relativ sicher. Die Frage ist nur, in welchem Amt der 33-Jährige tätig sein wird.