Rummenigge: Bruchhagen-Forderung stellt Solidarpakt infrage

Karl-Heinz Rummenigge hat in der Solidarpakt-Kontroverse mit Frankfurts Heribert Bruchhagen nachgelegt.
SID |
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München -  "Wenn sich solche Ideen, wie die von Heribert Bruchhagen durchsetzen, sehe ich zwei Gefahren: Erstens haben wir einen Solidarpakt in Deutschland, der besagt, dass sich alle der zentralen Vermarktung unterwerfen; das geht sicherlich zu Lasten des FC Bayern München. Dieser Solidarpakt wird mit solchen Forderungen infrage gestellt", sagte der Vorstandsvorsitzende von Bayern München im kicker zu dem Vorschlag von Eintracht Frankfurts Vereinsboss Bruchhagen.

Der 64-Jährige hatte gefordert, den Verteilungsschlüssel umzugestalten und zum Wohl der Liga, den Champions-League-Teilnehmern tiefer in die Kasse zu greifen. Diesen Vorschlag hatte Rummenigge (57) bereits als "Schnapsidee" bezeichnet und greift Bruchhagen deshalb auch an: "Heribert Bruchhagen verwechselt immer ein Stück weit Solidarität mit Sozialismus. Er versucht immer nur, den erfolgreichen und guten Klubs in die Tasche zu greifen."

In diesem Zusammenhang verweist der Bayern-Boss noch einmal darauf, dass die Bayern mit ihrer Zustimmung zur Zentralvermarktung auf rund 60 Millionen Euro verzichten. "Wir akzeptieren das, denn den Preis, den wir da zahlen, ist es wert, weil wir eine sehr solidarische Liga haben." Dieses System gewährleiste, "dass die ganze Bundesliga finanziell sehr gesund lebt".

Würde die UEFA Bruchhagens Forderung folgen, käme es nach Ansicht von Rummenigge in Europa zu einer Revolution im europäischen Klubfußball: "Das würden sich die großen Klubs – speziell in Spanien, England und Italien – nicht gefallen lassen. Und ich muss offen und ehrlich sagen, ich hätte sogar ein gewisses Verständnis dafür."

Bruchhagen selbst fühlt sich offensichtlich falsch verstanden. "Ich habe immer gesagt, dass mit dem derzeitigen Verteilermechanismus die Meisterschaft uninteressant wird. Meine Aussagen wurden jedoch fehlinterpretiert", sagte das Vorstandsmitglied der Deutschen Fußball Liga (DFL) dem Sport-Informations-Dienst (SID). Nicht der FC Bayern müsse das Geld abgeben, sondern die Europäische Fußball-Union (UEFA) müsse die Verteilung der Millionen aus der Champions League anders gestalten.

Dies ist nach Rummenigges Meinung aber der völlig falsche Ansatz. "Da sehe ich die zweite Gefahr. Wenn sich so etwas international durchsetzen würde, dass auf einmal mehrere Klubs wie nun Eintracht Frankfurt fordern würden, dass die UEFA den Verteilermechanismus in der Champions League verändern soll, könnte daraus eine Europaliga entstehen mit der Folge, dass die Bundesliga in die Zweitklassigkeit absinken würde. Das darf man nie vergessen." Bruchhagen müsse wissen, dass man "am Ende des Tages auch mit Zitronen handeln kann", wenn man solche Forderung erhebt.

 

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