Rummenigge: 1860 befasst sich mit "worst case"-Szenario

München – Eingezogen als gemeinsame und gleichberechtigte Bauherren, sind der FC Bayern und der TSV 1860 München in der Allianz Arena nun mehr Vermieter und Mieter. Und selbst dieses Verhältnis könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Im Falle des "worst case" nämlich, wie Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge es bezeichnete.
Nicht das Rummenigge einen "worst case" auf den FC Bayern zukommen sieht, nein, es ist der "worst case" der Sechzger. Denn die Löwen haben sich mit dem Schlimmstmöglichen beschäftigt, dem Abstieg aus der Zweiten Liga – und deshalb Gespräche mit dem FC Bayern gesucht. Dies bestätigte Rummenigge. "Es gab da gewisse Fragen von 1860, um sich mit Dingen auseinanderzusetzen, die die Zukunft betreffen", umschrieb es Rummenigge blumig.
Klartext der Anfrage: Wie kommen wir Löwen aus dem bis 2025 laufenden Mietvertrag heraus, der uns an die Allianz Arena bindet?
Denn der gilt. Selbst bei einem Abstieg in die Dritte Liga. "Laut Mietvertrag ja", bestätigte Rummenigge, "aber das war eben das Gesprächsthema von 1860." Dass hierzu durchaus Bereitschaft seitens des FC Bayern besteht, ist nicht erst seit Uli Hoeneß' Blaskapellen-Rede aus dem Jahre 2010 – "Wenn uns der TSV 1860, aus welchen Gründen auch immer, bitten sollte, aus dem jetzigen Vertrag auszusteigen, dann werde ich die Kapelle, die die Sechziger aus dem Stadion begleitet, persönlich mit dem Defiliermarsch anführen" – ein offenes Geheimnis.
Die Allianz Arena haben die Bayern 14 Jahre früher als geplant abbezahlt, sind auf die Mieteinnahmen der Löwen – sie sollen sich um die sechs Millionen Euro bewegen – nicht angewiesen. "Wir sind ein seriöser Vermieter, der sich mit Wünschen der Mieter auch immer seriös auseinandersetzt", sagte Rummenigge. "Ich glaube, 60 setzt sich mit dem worst case auseinander. Das wünsche ich ihnen nicht, aber es ist auch nicht unsere Aufgabe, uns damit auseinanderzusetzen." Zumindest noch nicht.