Robert Lewandowski und der Plan B: Der FC Bayern sucht schon eine Alternative

München - Robert Lewandowskis Ehefrau Anna stand noch eine Viertelstunde nach Abpfiff dieses Viertelfinal-Rückspiels gegen Villarreal (1:1) fassungslos vor Block 105 auf der Haupttribüne der Allianz Arena, wie die gesamte Entourage des polnischen Stürmers schüttelte sie immer wieder den Kopf und lächelte ziemlich gequält in die Handykameras einiger Fans, die ein Foto mit ihr machen wollten.

Letztes Champions League Spiel für Robert Lewandowski beim FC Bayern?
Der Schock saß tief bei Lewandowski und dessen Umfeld. Das Tor des Weltfußballers (52.) hatte den FC Bayern überhaupt erst auf den Halbfinal-Einzug hoffen lassen. Dann kam der Gegentreffer kurz vor Schluss, das nicht eingeplante Aus für die Münchner.
Ob es gleichbedeutend mit Lewandowskis Bayern-Ende auf der großen Bühne Königsklasse war?
Das ist weiter offen – trotz des Machtworts von Oliver Kahn. Der Vorstandschef hatte zu den Spekulationen über einen Wechsel zum FC Barcelona gesagt: "Wir haben Robert auf jeden Fall noch eine Saison bei uns." Man sei ja "nicht verrückt und diskutiere jetzt über den Wechsel eines Spielers, der bei uns jede Saison zwischen 30 und 40 Tore macht."
Lewandowskis Vertrag läuft 2023 aus
Nur: Warum haben die Münchner Bosse Kahn und Hasan Salihamidzic dann noch keine konkreten Verhandlungen über eine Verlängerung geführt? Lewandowskis Vertrag läuft 2023 aus, der Stürmer ist über die Hinhaltetaktik mehr als irritiert und kann sich daher mittlerweile auch einen Abschied Richtung Barcelona vorstellen. Zumal ihm Bayern laut "Sport Bild" lediglich ein neues Arbeitspapier bis 2024 anbieten will, Lewy selbst besteht auf einen Vertrag bis 2025.
Die Gefahr der Trennung ist real. Barcelona-Trainer Xavi Hernández wich am Mittwoch aus, meinte nur: "Er ist ein großartiger Spieler. Ich kann nicht mehr dazu sagen."
Wer könnte Lewandowskis Nachfolger bei den Bayern werden?
Bei Bayern wird bereits über Lewy-Nachfolger spekuliert: Benjamin Sesko etwa (18/RB Salzburg), Sasa Kalajdzic (24) vom VfB Stuttgart, Leverkusens Patrik Schick (26) sowie Darwin Nunez (22/Benfica Lissabon).
Oder wird im Hintergrund doch der Sensationsdeal mit Dortmunds Erling Haaland (21) ausgehandelt? Der Norweger scheint mit seinen exorbitanten Gehaltsvorstellungen unbezahlbar zu sein. Ein Werben um Haaland würde aber erklären, warum die Bayern-Macher bei Lewandowski zögern.
So oder so: Es könnte sein, dass Robert und seine Anna am Dienstag zum letzten Mal eine große Champions-League-Nacht mit dem FC Bayern erlebt haben.