Robert Lewandowski: Die ärmste Sau auf Rekordjagd
Mainz - Robert Lewandowski: Ein Mann egalisiert oder bricht alle Rekorde. Nach der Fünf-Tore-Gala am Dienstag beim 5:1 des FC Bayerndowski gegen den VfL Wolfsburg legte der Mittelstürmer beim 3:0 in Mainz erneut zwei Treffer nach. Macht sieben in zwei Partien, genauer gesagt in eineinhalb, schließlich kam der Pole unter der Woche ja erst nach der Pause.
Sieben Treffer in zwei Bundesliga-Spielen hintereinander, das war zuletzt 2011 Mario Gomez gelungen. Und zehn Tore in den ersten sieben Partien schaffte außer nun Lewandowski nur einer: der legendäre Bomber der Nation: Gerd Müller. Ach ja. Noch ein Rekord: Kein ausländischer Torjäger knackte die 100-Tore-Marke so schnell wie Lewandowski, der in Mainz sein 168. Bundesliga-Match bestritt.
Der 27-Jährige hatte sich vorbereitet, war sich wohl sicher ob seines nächsten Streiches. Unter dem Trikot trug er ein Shirt mit der 100. „Das mit dem T-Shirt war meine Idee. Du musst immer positiv denken und daran glauben, dass das nächste Tor gleich kommt“, sagte er nach dem 3:0 der Bayern.
Sein Erfolgsrezept? Klingt immer so simpel, wenn er sagt: „Du musst immer Gas geben, es ist nie einfach in der Bundesliga. Du musst immer konzentriert bleiben und an das nächste Spiel denken.“ In seiner zweiten Saison beim FC Bayern wirkt Lewandowski noch zielstrebiger und entschlossener, hat das Spiel der Münchner, das mehr auf Ballbesitz und Dominanz ausgelegt ist als der frühere Überfallfußball der Dortmunder unter Ex-Trainer Jürgen Klopp.
Lesen Sie hier: Die Stimmen zum Spiel
Wieder war es ein Doppelschlag, in Minute 51 und 63 schlug Lewandowski zu. Zuvor tat er sich sehr schwer. „In der ersten Halbzeit war Robert eine arme Sau“, analysierte Sportvorstand Matthias Sammer, „die Mainzer haben es so kompakt gemacht und die Räume so eng gemacht, da ist es für einen Mittelstürmer extrem schwer. Da muss man den Gegner erst einmal müde spielen, dass die Räume ein bisschen größer werden und die Laufwege ein wenig schwerer werden und dann ist es auch für ihn leichter. In der zweiten Halbzeit war er Weltklasse.“
Weil er trifft wie er will, sind derzeit Lewandowski-Witze beim FC Bayern en vogue. Beispiele? „Die Möglichkeit wäre schon unter der Woche da gewesen, die 100 voll zu machen“, sagte Kapitän Philipp Lahm angesichts des 100-Tore-Shirts. Und Sammer witzelte: „Lewy hat auch eine Krise, nur zwei Tore erzielt, nicht fünf. Aber wir drücken noch mal ein Auge zu.“