Pulverfass beim FC Bayern: Die schwierige Situation um Kingsley Coman

Mit seinem Beraterwechsel setzt Kingsley Coman ein deutliches Zeichen. Ist eine ähnliche Situation wie bei dem abgewanderten David Alaba zu befürchten? Auch für den Spieler selbst birgt der Vertragspoker mit dem FC Bayern ein hohes Risiko.
Sebastian Kratzer |
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Auch er hat durch den Vertragspoker mit dem FC Bayern einiges zu verlieren: Kingsley Coman.
Auch er hat durch den Vertragspoker mit dem FC Bayern einiges zu verlieren: Kingsley Coman. © imago images / Poolfoto

München - Die 59. Minute im Champions-League-Finale 2020 wird Kingsley Coman wohl immer im Gedächtnis bleiben: Nach Flanke von Joshua Kimmich war er es, der die Bayern zum Henkelpott köpfte. 

Zwar hat der Franzose noch einen Vertrag bis 2023 beim deutschen Rekordmeister, grundsätzlich soll Coman seinen Vertrag in München vorzeitig verlängern wollen - auch wegen seines historischen Treffers aber wohl zu deutlich besseren Bezügen. 

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Coman engagiert Alaba-Berater Pini Zahavi

In Vorbereitung für den anstehenden Vertragspoker hat Kingsley Coman laut Informationen der "Bild" Pini Zahavi als Vertreter engagiert. Wohl, um bereits frühzeitig auf die Bayern-Bosse Druck aufzubauen. Die Botschaft: der Finalheld von 2020 würde sich im Notfall auch nach anderweitigen Herausforderungen umsehen, die Zahavi ihm vermitteln könnte, der besonders bei den englischen Top-Klubs hoch im Kurs steht. 

Dass die Vertragsverhandlungen bei den Münchnern zuletzt stockten, ist kein Geheimnis. Immer wieder betonen die Bayern-Bosse, dass auch der frischgekürte 31-malige Deutsche Meister mit finanziellen Einbußen durch die Corona-Krise arbeiten muss. Wie schon bei David Alaba soll nun auch Coman über die erste Offerte der Münchner verärgert gewesen sein. Weil Zahavi ihm einen deutlich höheren Wert attestiert hat? "Er hat einen geldgierigen Piranha als Berater", hatte Uli Hoeneß bereits während den Verhandlungen mit Alaba über den Berater gesagt.  

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Comans Gehaltsforderungen: Wo liegt Bayerns Schmerzgrenze?

Dem Bericht zufolge soll Coman auch aufgrund seines Anteils an den jüngsten Erfolgen ein Gehalt zwischen 16 und 17 Millionen Euro fordern, was ihn in die Riege der Top-Verdiener beim FC Bayern katapultieren dürfte. Vor allem die Tatsache, dass Außenbahn-Kollege Leroy Sané fast 50 Prozent mehr Gehalt einstreichen soll, soll dem 24-Jährigen sauer aufstoßen. 

Den Münchnern droht nun also nach Alaba der nächste unangenehme Vertragspoker mit einem Leistungsträger. Anders als der Österreicher hat Coman jedoch noch zwei Jahre Vertrag bei den Bayern, die damit zunächst die Trümpfe in der Hand halten. Sollten sich die Verhandlungen bis ins nächste Jahr ziehen, würde sich die Ausgangssituation ändern. Doch auch Coman spielt ein Spiel gegen die Zeit: Je länger er mit einer Unterschrift wartet, desto eher geraten seine jüngsten Leistungen unter Hansi Flick in Vergessenheit. 

Trainerwechsel: Auch Coman unter Druck

Mit dem Wechsel auf der Trainer-Position beginnt auf dem Trainingsplatz in München eine neue Zeitrechnung. Die erfolgreichen Spieler unter Hansi Flick müssen sich bei Julian Nagelsmann erstmal wieder beweisen und ihre gewohnten Ansprüche im Training unterstreichen. Dann wird es auch für Coman entscheidend sein, sich unter dem neuen Trainer für die Verhandlungen in Stellung zu bringen. Aufgrund seiner Positionsabhängigkeit könnte er ohnehin mit einem Nachteil in die Vorbereitung starten. 

Nagelsmann gilt als Verfechter des 3-5-2-Systems, in dem Flügelspieler eine defensivere Rolle einnehmen müssen. Konkurrenten wie Leroy Sané oder besonders Serge Gnabry sind dagegen in der Offensive deutlich variabler einsetzbar als Coman, der ausschließlich auf den Außenbahnen seine besten Leistungen abruft. Sollte er unter dem Neu-Coach also den Anschluss verlieren und sich häufiger auf der Bank wiederfinden, wäre seine Position in den Verhandlungen deutlich geschwächt - trotz der Hilfe eines erfahrenen Spielerberaters. 

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Das Pfund von Coman ist also auch an dessen Einsatzzeiten sowie Leistungen geknüpft. Andere zahlungskräftige Vereine könnten bei fehlender Spielzeit das Interesse verlieren. Im Interesse beider Parteien liegt es nun an den Bayern-Bossen und dem Berater-Team, eine zeitnahe Lösung in dieser Angelegenheit zu finden. 

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9 Kommentare
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  • FCB Fan 35 Jahre schon am 29.05.2021 13:40 Uhr / Bewertung:

    Ich Denke der Coman und Lewi Sind auch nicht mehr lang beim FCB, Die tuen Sich Die Gurken Mannschaft nicht mehr lange an, Die Der FCB Nächste Saison dann haben wird, meine FCB Fan Liebe geht nach fast 40 Jahre auch schön langsam dem Ende zu, Spätersten an Sonnwende ist bei Mir auch mit FCB Fan Liebe auch Schluss für immer, mache lieber noch mehr Berg-Sport, Kletter-Steige, Skif,MTB,Rennrad, und MV Augusta Brutale RC 800 fahren und DUCATI 888 SUPERBIKE fahren macht sowieso mehr Spaß als Die Gurken Truppe FCB noch zum Anschauen

  • am 27.05.2021 14:47 Uhr / Bewertung:

    Dieser wunderbare "Volkssport", ist doch durch diese absurden Ablösesummen
    von Spielern und Trainern, zu einem modernen Menschenhandel verkommen.
    Und was die Gehälter der Spieler angeht, haben die ja auch eine perverse Höhe erreicht,
    die man als "Otto Normalverbraucher" schon lange nicht mehr nachvollziehen kann.
    Ich habe für mich entschieden, dass ich keinen Cent mehr für Fanartikel oder
    Eintrittskarten ausgeben werde. Denn dies hat mit Sport schon lange nichts
    mehr zu tun.

  • Meister19 am 27.05.2021 11:00 Uhr / Bewertung:

    Es gibt, wenn das alles stimmt was die AZ schreibt nur eine Lösung, einen sofortigen Verkauf. Wer solche Forderung stellt, sollte nicht mehr weiter beschäftigt werden. Spieler gibt es genug. Wenn man klug einkauft, bekommt man für die angebliche Ablöse von 70-80 Mio drei gute internationale Spieler. Corona hat einiges verändert und es ist an der Zeit Spieler zu verpflichten, die man weiterentwickeln kann. Dafür braucht man auch Zeit und Nagelsmann ist der Trainer dafür. Das hat er speziell in Hoffenheim bewiesen. Coman kam von Juve und wurde auch erst beim FCB zu einem Topspieler. Damalige Ablöse 25 Mio., dass wird es auch zukünftig geben. Der einzige Haken an der Geschichte, ist unser grottenschlechte Sportdirektor. Einen Spieler muss man auch verkaufen können, um in der jetzigen Zeit einen satten Transferüberschuss zu erzielen.

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