Positions-Duelle beim FC Bayern - Wer darf spielen, wer muss auf die Bank?
München - Freitag, 20:30 Uhr, Allianz Arena: Endlich wieder Bundesliga! Der FC Bayern eröffnet mit der Partie gegen Bayer Leverkusen die neue Saison – und eigentlich ist ja alles klar. Ein Sieg gegen den Lieblingsgegner sowieso, aber auch: der sechste Meistertitel in Folge für die Bayern. In einer Umfrage des Sport-Informations-Dienstes tippten 14 der 18 Trainer auf das Team von Trainer Carlo Ancelotti. Peter Bosz (Borussia Dortmund), Julian Nagelsmann (1899 Hoffenheim) und Hannes Wolf (VfB Stuttgart) gaben keine Prognose ab, Heiko Herrlich nannte den BVB als Titelanwärter Nummer eins.
Ausgerechnet Herrlich, der Leverkusen-Coach. Wusste er etwa, dass die Bayern zuletzt dreimal nicht Meister wurden, wenn sie am ersten Spieltag auf Leverkusen trafen? Wird die Saison doch spannend? Selbstvertrauen und Form sind jedenfalls zurück bei Ancelottis Team, den Erfolgen im Supercup und DFB-Pokal sei Dank. Personell gibt es vor dem Start noch Fragezeichen.
Die AZ erklärt, welche Positionen offen sind
Manuel Neuer oder Sven Ulreich:
Bayerns Welttorhüter arbeitet nach seinem Mittelfußbruch am Comeback. Montag und Dienstag konnte Neuer am Mannschaftstraining teilnehmen, die Bayern sind optimistisch, dass der Stammkeeper bis Freitag fit wird. „Wir sind sehr zufrieden, es ist alles im Plan“, sagte Ancelotti. Sollte es beim 31-Jährigen nicht reichen, steht mit Ulreich ein starker Ersatz bereit. Ende der vergangenen Saison sah es beim früheren Stuttgarter nach Abschied aus, doch Ulreich blieb – und avancierte im Supercup zum Elfer-Helden. Tendenz: Neuer spielt gegen Leverkusen.
Joshua Kimmich oder Rafinha:
Im Supercup und in Chemnitz legte sich Ancelotti bereits fest. Kimmich durfte als Rechtsverteidiger auflaufen, Rafinha vertrat den noch nicht ganz fitten David Alaba auf der linken Seite. Damit dürfte die Hierarchie vor dem ersten Spieltag klar sein. Kimmich, der von Ex-Sportvorstand Matthias Sammer geadelt wurde (siehe Seite 17), geht als Stammspieler in die neue Saison, Rafinha fordert den 22-Jährigen heraus.
Niklas Süle oder Jérôme Boateng:
„Niklas hat wie Sebastian Rudy sehr gut gespielt“, schwärmte Sportdirektor Hasan Salihamdizic nach dem Sieg im Pokal. „Wir sind sehr glücklich, dass sie da sind und wir werden noch ganz viel Freude an ihnen haben.“
Und zwar schon am ersten Spieltag. Javi Martínez (Faserriss in der Wade) fällt noch länger aus, auch Boateng wird nach seiner Muskelverletzung wohl nicht fit. Heißt: Süle spielt neben Mats Hummels in der Innenverteidigung auf. „Ich will zeigen, dass Bayern einen guten Mann geholt hat“, kündigte Süle im AZ-Interview an.
Sebastian Rudy oder Corentin Tolisso:
Der zweite Hoffenheim-Neuzugang zählt zu den Gewinnern der Sommerperiode, hat sich als erster Aufbauspieler im zentralen Mittelfeld etabliert. „Mein Spiel ist das Spiel mit Ball. Jetzt spiele ich in einer Mannschaft, die jedes Spiel dominieren will“, sagte Rudy der „Welt“.
Er und Bayern – das passt. Während Rudy in die Xabi-Alonso-Rolle schlüpft, sucht Rekordeinkauf Tolisso (41,5 Mio. Euro) noch seine Position. Der Franzose erlaubt sich zu viele einfache Fehler, veranlasst Coach Ancelotti zu Unmutsbekundungen. Am Freitag starten wohl Arturo Vidal und Rudy auf der Doppelsechs.
Thomas Müller oder Thiago:
Ein anderer Sechser-Kandidat fehlt weiter: Thiago kann nach seiner Bauchmuskelverletzung noch immer nicht trainieren, sein Einsatz gegen Leverkusen ist so gut wie ausgeschlossen. Und so wird der neue Vize-Kapitän Müller die Position hinter Mittelstürmer Robert Lewandowski einnehmen. Der 27-Jährige überzeugte in der Vorbereitung, Leichtigkeit und Torgefahr sind zurück. Gibt’s in dieser Saison den alten Müller?
Arjen Robben oder Kingsley Coman:
Beim Tennis im Urlaub an der Wade verletzt – bitter. Doch rechtzeitig zum Liga-Start meldet sich Robben zurück, im Pokal wirbelte er eine halbe Stunde über die rechte Flanke. Auf den Tordrang des Niederländers können die Bayern nicht verzichten, er verdängt Youngster Coman (21) zum Bundesliga-Start auf die Bank.
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