Ottmar Hitzfeld bei "Blickpunkt Sport": Darum ging Pep Guardiola wirklich

München - Ex-Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld spricht über Guardiolas Abgang vom FC Bayern.
"Guardiola hat gesagt, er habe bei Barcelona ein Jahr zu lange gearbeitet. Jetzt musste er halt nach drei Jahren schon gehen, weil er gespürt hat, dass ein gewisser Substanzverlust da ist. Man nutzt sich hier auch ab mit der Mannschaft, man kann den Fußball ja nicht neu erfinden", sagte Hitzfeld bei "Blickpunkt Sport" im BR. Guardiola dagegen hatte seinen Abgang damit begründet, dass er unbedingt in der Premier League arbeiten wollte.
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Hitzfeld sprach auch mit großer Offenheit über seine Zeit bei den Bayern. "Sechs Jahre waren vielleicht zwei zu lang und haben sich angefühlt wie 15", meinte der 67-Jährige, der dementsprechend froh war als Uli Hoeneß ihm die Trennung nahelegte - Hitzfeld selbst hätte nicht mehr die Kraft gehabt, seinen Rücktritt einzureichen."Es war eine ziemliche Erlösung, als Uli mir gesagt hat: Es ist besser, wenn wir uns trennen."
Rummenigge kränkte Hitzfeld
Noch heute pflegt der 67-Jährige mit Hoeneß ein gutes Verhältnis und hat Ex-Präsidenten sogar im Gefängnis besucht. "Ich freue mich, dass er wieder zurückkommt und mit 99 oder 100 Prozent der Stimmen gewählt wird", begrüßte Hitzfeld die bevorstehende Rückkehr von Hoeneß.
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Dagegen ist das Verhältnis zu Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge laut Hitzfeld deutlich kühler. Auslöser dafür sei Rummenigges Spruch "Fußball ist keine Mathematik" nach dem 2:2-Remis im Uefa-Cup gegen die Bolton Wanderers im Jahr 2007 gewesen. Der damalige Bayern-Trainer Hitzfeld hatte zahlreiche Positionen verändert, was Rummenigge missfiel. "Das hat mir weh getan", gestand der ehemalige Mathelehrer Hitzfeld und setzte einen Konter: "Da habe ich gedacht: Okay, wir sind die ganze Saison über auf dem ersten Platz gestanden, und ich habe viel rotiert. Heute rotieren ja alle Trainer, das hat er zu der Zeit noch nicht ganz begriffen."