Offensiver Konkurrenzkampf beim FC Bayern: Nagelsmanns Loblied auf Gnabry
München - Stuttgart, die alte Heimat, ist für Serge Gnabry immer eine Reise wert. Zuletzt erst im vergangenen September, als der Offensivstar des FC Bayern mit der Nationalmannschaft einen 6:0-Sieg in der WM-Qualifikation gegen Armenien feierte. Gnabry erzielte früh im Spiel zwei Tore und rührte seinen Kochlöffel-Jubel. Es sollte der emotionale Startpunkt der Hansi-Flick-Ära werden, unter dem neuen Bundestrainer herrschte Aufbruchstimmung im Stuttgarter Stadion, Euphorie.
Rückt Serge Gnabry gegen Stuttgart wieder in die Startelf?
Genau darauf hofft Gnabry nun auch an diesem Dienstagabend (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) am 16. Spieltag der Bundesliga. In seiner Geburtsstadt Stuttgart, wo Gnabry von 2006 bis 2011 für den VfB spielte, ehe er sein England-Abenteuer begann, soll gewissermaßen der Grundstein für ein besseres neues Jahr gelegt werden. 2021 war freilich nicht schlecht für Gnabry, aber 2020 doch stärker - inklusive Champions-League-Triumph mit großen Gnabry-Leistungen.
"Er ist wieder bereit", sagte Nagelsmann über den Außenstürmer, der zuletzt Adduktorenprobleme hatte und deshalb nicht in der Startelf stand. Das dürfte sich in Stuttgart ändern, da Kingsley Coman ein bisschen "müde" ist, wie es Nagelsmann formulierte.
Die Gelegenheit für Gnabry, der unter Nagelsmann ohnehin ein sehr hohes Ansehen genießt. "Er hat immer noch Spiele drin, in denen er mehr zeigen könnte, aber er hat insgesamt eine sehr gute Quote und schon herausragende Spiele gemacht", sagte Nagelsmann.
Nagelsmann schwärmt von Gnabry: "Halte unheimlich viel von ihm"
Im Detail: Bei 22 Einsätzen in dieser Saison erzielte Gnabry acht Tore und bereitete weitere vier Treffer vor. Ordentlich, im Vergleich zu Leroy Sané (zehn Tore und zehn Assists) aber schwächer. Coman (fünf Tore, zwei Vorlagen in 16 Partien) kommt hingegen nicht an Gnabry heran, was die reinen Zahlen angeht.
"Ich halte unheimlich viel von ihm, schon seit Jahren. Ich hatte ihn ja auch schon in Hoffenheim, auch da war ich schon begeistert von ihm - als Typus und als Spieler", führte Nagelsmann weiter aus zu Gnabry: "Ich glaube, dass er uns noch viel Freude bereiten kann. Wir brauchen ihn unbedingt in seiner Topverfassung, weil er ein sehr variabler Spieler ist, beidfüßig, ein guter Tempodribbler. Er verkörpert schon viel von dem Spielertypen, den ich mir auf dieser Position wünsche." Ein riesiges Trainer-Lob.

Gnabry hatte zwischenzeitlich Quarantäne-Pech
Gnabrys Pech im Jahr 2021: Nach seiner Corona-Infektion im April musste er im November noch zweimal in Quarantäne, weil er als damals Ungeimpfter Kontakt zu einer infizierten Person hatte. Das tat seiner Fitness nicht gut. Inzwischen hat sich Gnabry den so wichtigen Piks aber geben lassen. Auch deshalb könnte es 2022 besser für ihn laufen.
"Es geht einfach darum, dass er seine Leistung konstant bringt, und da ist er in der Hinrunde auf einem sehr, sehr guten Weg", erklärte Nagelsmann. Er sei mit dem Offensivstar "zufrieden", Gnabry habe sich nach der letzten Saison "stabilisiert".
Das ist auch nötig, denn mit Sané, Coman und Jamal Musiala gibt es mächtig Konkurrenz. Ob sich Gnabry in Stuttgart dem emotionalen Kick für 2022 holt?