Noten zu FSV Mainz 05 gegen FC Bayern: Es hagelt Fünfer für völlig enttäuschende Bayern!
Mainz - Ein lascher, teils blutleerer Auftritt der Bayern: Der Rekordmeister hat es nicht gepackt, konnte die neunte Meisterschaft hintereinander noch nicht eintüten. Am 31. Spieltag setzte es eine überraschende, aber sehr verdiente 1:2-Pleite bei Abstiegskandidat FSV Mainz. Für die Rheinhessen, die nun keines ihrer vergangenen sieben Spiele verloren, trafen Jonathan Burkardt (3.) und Robin Quaison (37.). Robert Lewandowski verkürzte noch in der Nachspielzeit, sein 36. Saisontreffer - immerhin.
Allerdings könnten die Bayern an diesem Wochenende doch noch Meister werden – wenn Verfolger RB Leipzig am Sonntag gegen den VfB Stuttgart verliert.
Die Noten für den FC Bayern:
MANUEL NEUER, NOTE 5: Der Welttorhüter bekam sofort Feuer von den Rheinhessen. Erster Schuss- und drin. Jonathan Burkardts Schuss aus der Drehung von der Strafraumkante war absolut haltbar– 0:1. Ein dicker Bock! Neuer sah auch bei den Pfostentreffern von Latza (10.) und Da Costa (18.), beide Male abgefälscht, schlecht aus. Gute Parade zwischendrin gegen Quaison (16.), bei dessen Kopfball unter die Latte zum 0:2 ohne Chance.
BENJAMIN PAVARD, NOTE 4: Der Rechtsverteidiger sofort nach vorne ausgerichtet. Nach etwas mehr als einer Minute mit sattem Weitschuss aus 25 Metern ab – nur knapp vorbei. Hatte in der Defensive große Probleme mit dem cleveren, wuseligen Onisiwo, sah oft nur dessen Hacken.
JÉRÔME BOATENG, NOTE 5: Der Innenverteidiger wie die gesamte Defensive mit ganz schlechtem Start, ließ sich von Robin Quaison regelrecht austanzen (16.). Sah die Gelbe Karte nach einem Foul an Quaison, hatte ziemliche Probleme mit den Mainzern. In der Offensive nur mit einem guten Chip-Pass auf Müller.
Goretzka entkommt Platzverweis - Alaba enttäuscht auf zwei Positionen
DAVID ALABA, NOTE 5: Zurück auf seiner angestammten Position als Abwehrboss und gleich in der dritten Minute nicht gut aus als das 0:1 fiel. Völlig frustriert sah er kurz vor der Pause Gelb wegen Meckerns. Rückte nach Goretzkas Auswechslung wieder zurück in die Mittelfeld-Position neben Kimmich. Allerdings ohne große Akzente nach vorne. In der 70. Minute ausgewechselt.
ALPHONSO DAVIES, NOTE 4: Der Linksverteidiger ebenfalls ohne großen Druck auf die Gegner, ließ auch über seine Seite viel zu viel zu, konnte offensiv keinerlei Akzente setzen und ganz selten (einmal mit Halbzeit zwei) seine Schnelligkeit ausspielen.
JOSHUA KIMMICH, NOTE 4: Der Dauer-Spieler machte sein zehntes Match von Beginn an (zuletzt immer über 90 Minuten). Mit deutlichen Schwächen im Aufbauspiel, einige Fehlpässe inklusive. Seine Torabschlüsse sorgten auch nicht für Gefahr. Rieb sich auf, dennoch: gebrauchter Nachmittag.
LEON GORETZKA, NOTE 5: Gab nach zwei Wochen Pause infolge einer Zerrung ein halbstündiges Comeback gegen Leverkusen. In Mainz mit Schwierigkeiten, weil er nicht ins Spiel kam, nicht zu seinen Abschlusssituationen. Mit hartem Einsteigen gegen Burkhardt, für das er Gelb sah und Glück hatte, kurz darauf für ein weiteres Foul nicht Gelb-Rot zu sehen. Daher auch zur Pause runtergenommen.
Lewy netzt beim Comeback - ein Offensiv-Trio enttäuscht komplett
THOMAS MÜLLER, NOTE 5: Schaufelte eine Boateng-Flanke mit dem Rücken zum Tor Richtung Tor – daneben. Wirkte ebenfalls nicht so zielstrebig und entschlossen wie sonst. Auch der Antreiber und "Spielertrainer" konnte seiner Mannschaft nicht die nötigen Impulse geben. Bei Quaisons Kopfball zum 2:0 zu spät im Luftduell.
LEROY SANÉ, NOTE 5: Mit der Chance auf seine erste Bundesliga-Meisterschaft. Gegen Leverkusen nur als Joker, in Mainz wieder als Rechtsaußen in der Startelf. Ohne große Wirkung in der ersten Halbzeit, chippte Flanken hinters Tor, konnte sich nicht durchsetzen im Eins-gegen-Eins. Insgesamt viel zu lasch, ohne Feuer und Zug zum Tor. Daher zur Pause von Trainer Flick ausgewechselt.
KINGSLEY COMAN, NOTE 5: Stand in Halbzeit eins komplett neben sich. Dem Linksaußen missglückten die einfachsten Dinge, ob Ball stoppen oder Seitenwechsel per Flanke. Strahlte keinerlei Torgefahr aus, konnte sich nie durchsetzen oder gefährliche Szenen kreieren. Zur Pause folglich ausgewechselt.
ROBERT LEWANDOWSKI, NOTE 3: Der Weltfußballer bei seinem Comeback nach vier Wochen Verletzungspause mit einem ersten Annäherungsversuch aus 15 Metern – in die Fankurve. Ansonsten in viele, teils hart geführte Zweikämpfe verwickelt. Bissig und engagiert, in der Nachspielzeit mit dem Tor zum 1:2 belohnt. Sein 36. Saisontreffer – noch drei Spiele für vier Treffer (Gerd Müllers 40 Tore-Rekord aus 1971/72).
Auch die Wechsel bringen keinen Schwung
JAMAL MUSIALA, NOTE 4: Doppelpack vor einer Woche beim 3:2 in Wolfsburg, kam in Mainz als einer von drei Neuen nach der Pause. Bemühte sich, über den rechten Flügel für mehr Torgefahr zu sorgen als zuvor Sané – nicht zu schwer. Nach Alabas Auswechslung dann als Achter vor Kimmich gefordert. Kaum zu sehen.
ERIC-MAXIM CHOUPO-MOTING, NOTE 3: Flick rief kurz vor der Pause auf die Tribüne: "Choupo, geht’s?" Es ging. Und so kam der eigentliche Ersatz von Weltfußballer Lewandowski für Coman – als verkappter Linksaußen. Machte die Bälle fest, kam zu einem Abschluss.
TANGUY NIANZOU, NOTE 3: Dritter Halbzeitwechsel. Der 18-jährige Franzose, letzten Sommer ablösefrei von PSG gekommen, bestritt erst vier Pflichtspiele für Bayern, dabei meist ganz kurze Einsätze. Der Innenverteidiger, geplagt von viel Verletzungspech, ersetzte Goretzka, rückte aber natürlich in die Abwehrmitte. Lief einige Bälle gut ab, gewann Zweikämpfe – gefälliger Auftritt.
SERGE GNABRY, NOTE 4: Der Außenstürmer, zuletzt zwei Wochen raus wegen seiner Corona-Infektion und der obligatorischen Quarantäne, kam in der 70. Minute als Joker, rückte auf den rechten Flügel. Schwer für ihn nach nur ein paar Tagen Training wieder zu glänzen.

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