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Neuer FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany: Nur unter einer Bedingung kann es klappen

Der FC Bayern hat mit Vincent Kompany endlich einen neuen Trainer gefunden. Während der Belgier mit einem großen Vorteil kommt, kann er auch nur unter einer Bedingung funktionieren. AZ-Reporter Patrick Strasser kommentiert.
Patrick Strasser |
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München – Endlich hat mal einer "Ja" gesagt zum FC Bayern München. Vincent Kompany gilt als sechste Wahl der Münchner Bosse. Der Belgier ist also nicht die 1B, die 1C, die 1D-, die 1E-, sondern die 1F-Lösung bei der schier unendlichen Trainer-Suche seit dem 21. Februar, als man sich mit dem aktuellen Thomas Tuchel nach drei Niederlagen in Serie darauf geeinigt hatte, dass zum Saisonende vorzeitig Schluss sein wird.

FC Bayern wurde nicht nur belächelt, sondern machte sich lächerlich

Was folgte, waren Pleiten, Pech und Absagen. Die Bayern wurden nicht nur belächelt bei ihrem Vorgehen, sondern machten sich selbst durch Indiskretionen, Eitelkeiten und Vorwürfe lächerlich.

Kein Titel, kein Trainer. Xabi Alonso, Julian Nagelsmann, Ralf Rangnick, Oliver Glasner, dann der eigentlich entlassene Tuchel, den man per Kehrwende und sagenhafter Rolle rückwärts vom Doch-Weiter-Immer-Weiter überzeugen wollte, schließlich Roger Schmidt. Keiner wollte oder durfte seinen Verein verlassen wie Glasner bei Crystal Palace.

Derweil war der angeschlagene Sportvorstand Max Eberl in die Offensive. Die Bewertung seiner Trainerfindungskunst schwankte zwischen: Wird es sein Meisterstück oder Stümperei? Erst sprach der 50-Jährige davon, dass im Leben manchmal eine Türe aufgehe, mit der man nicht gerechnet habe, zuletzt tönte Eberl nach dem 2:4 in Hoffenheim: "Ein Freund von mir sagt immer, das Beste kommt zum Schluss. Wir werden eine sehr gute Lösung finden."

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Kompany kommt mit einem großen Vorteil

Nun also Kompany, die sechste Wahl. Doch warum muss dieses Label ein Bremsklotz sein? Der Belgier selbst muss sich nicht schämen oder grämen – im Gegenteil: Der 38-Jährige hat einen großen Vorteil: Im Vergleich zu Nagelsmann oder Alonso (oder gar Hansi Flick, der stets auf dem Radar der Bosse war) hat Kompany keine Vergangenheit bei den Bayern. Kompany kann als frischer, unbelasteter Trainer an die Sache herangehen.

In Belgien und England sagt man über ihn, er habe eine klare Strategie bzw. Philosophie, sei durch sein Alter nah an den Spielern. Diese Wahl kann eine große Chance sein – für den FC Bayern und Kompany selbst. Er kann mehr gewinnen als verlieren. Wenn ihm Vertrauen, speziell von Vereinspatron Uli Hoeneß, entgegengebracht wird, kann die Geschichte aufgehen. Der Tegernsee muss nur gut Wetter machen.

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  • Südstern7 am 26.05.2024 19:10 Uhr / Bewertung:

    "Der Tegernsee muss nur gut Wetter machen."

    Nicht nur der Tegernseer. Auch die Zeitungen in und um München, die Fernseh- und andere -experten sollten versuchen nicht aus allem eine negative Schlagzeile zu basteln. Kurzum: Man muss den Trainer ruhig arbeiten lassen und seiner Aufgabe objektiv gegenüberstehen und nicht alles in negative ziehen. Es war schon arg verwirrend zu sehen, mit welchem Störfeuer Tuchel schon sehr früh bedacht wurde. Breitseiten aus allen Richtungen.

    Nur wenn alle aus der Company hinter Kompany stehen und die Spieler wissen, dass der Trainer stärker als sie ist, wird sich ein Wir-Gefühl einstellen können, mit dem etwas erreichen kann. Im Mai des nächsten Jahres kann man dann Bilanz ziehen und die Arbeit des Trainers bewerten. Aber bitte nicht früher. Lasst dem Vincent Zeit und Spielraum etwas zu (er)schaffen.

  • am 26.05.2024 08:31 Uhr / Bewertung:

    Es kann nur unter einer Bedingung funktionieren:

    Er stellt die Zuckerpüppchen auf, wenn Hoeneß dies anordnet und er verliert keine einzige Partie (bei maximal 3 Unentschieden in der Saison).

  • Wolff am 27.05.2024 11:41 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von

    Es kann nur dann funktionieren (und zwar ganz egal mit welchem Trainer), wenn die Vereinsführung endlich mal den Spielern wieder die Grenzen aufzeigt.

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