Nagelsmann-Aus beim FC Bayern: Auch Thomas Müller räumt Mitschuld der Spieler ein
München - Thomas Müller nimmt angesichts der vieldiskutierten Entlassung von Trainer Julian Nagelsmann auch die Mannschaft des FC Bayern in die Pflicht und sieht bei ihr eine Teilschuld für die Trennung.
Müller: "Ergebnisse waren in der Bundesliga nicht konstant Bayern-like"
"Wenn der Verein entscheidet, den Trainer zu wechseln, dann muss man da auch ganz klar vor der eigenen Haustür kehren. Leistungen, die nicht unserem Anspruch genügen, sind natürlich immer auch auf uns als Mannschaft zurückzuführen", schrieb der Weltmeister von 2014 in seinem Newsletter "esmüllert".
In den letzten Wochen sei es eindeutig "zu viel auf und ab" gegangen, findet Müller, der beim 4:2-Sieg gegen Borussia Dortmund zum Einstand des neuen Cheftrainers Thomas Tuchel gleich doppelt traf.
"Natürlich hat jedes Spiel immer seine eigene Geschichte, aber unsere Leistungen und auch die Ergebnisse waren in der Bundesliga nicht konstant Bayern-like", meinte der 33-Jährige.
Kimmich über Trainerwechsel beim FC Bayern: "Spricht nicht immer für uns Spieler"
Auch unmittelbar nach der eindrucksvollen Tuchel-Premiere war die Entlassung von Julian Nagelsmann in den Katakomben der Allianz Arena das beherrschende Thema gewesen.
Nach der Partie gegen den BVB äußerten sich die beiden Mittelfeldakteure Leon Goretzka und Joshua Kimmich nämlich ein weiteres Mal zum Aus des Landsbergers.
Vor allem Kimmich, der in seinen acht Jahren beim deutschen Rekordmeister sieben verschiedene Trainer erlebte, fand klare Worte zu dem erneuten Wechsel: "Das spricht auch nicht immer für uns Spieler. Das heißt, dass wir nicht immer konstant unsere Leistung zeigen konnten. Es geht auch auf unsere Kappe."
FC Bayern: So denkt Goretzka über den Trainerwechsel
Eine ähnliche Sichtweise hatte auch Goretzka. "Ein Trainerwechsel ist immer ein Zeichen dafür, dass die Mannschaft zu wenig Punkte geholt hat und nicht erfolgreich war. Dementsprechend wünscht man sich immer, dass der Trainer der Gleiche bleibt", so der gebürtige Bochumer.
Dennoch gab es von den beiden deutschen Nationalspielern auch viel Lob für die bisherige Arbeit von Tuchel. "Ich glaube der Trainer hat uns in der kurzen Zeit sehr gut auf das Spiel eingestellt. Er hat Räume beim Gegner gefunden, die wir bespielen sollten und das haben wir gut gemacht", so Goretzka.
Kimmich und Goretzka loben Einstand von Thomas Tuchel
Auch Kimmich fand die Vorbereitung auf den Klassiker unter dem neuen Bayern-Coach vielversprechend und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit: "Ich finde seine Ansprache und die Art und Weise, wie er das Ganze hier angeht, sehr positiv und glaube, dass wir einen Schritt machen können."

Vor allem das neue alte 4-2-3-1-System fand Anklang beim Führungsspieler der Münchner. "Ich glaube schon, dass es eine Spielweise ist, wo wir unsere Stärken gut auf den Platz bringen können," betonte Kimmich.
Goretzka sieht noch Verbesserungspotenzial beim FC Bayern
Trotzdem sehen die Sechser durchaus noch Verbesserungspotenzial beim FC Bayern. "Das Verrückte ist, dass noch viel Luft nach oben ist. Das Spiel kann deutlich höher ausgehen und ich glaube, wir werden da ansetzen und schauen, dass wir da die nächsten Schritte machen", sagte Goretzka. Der gleichen Meinung war Kimmich: "Wir hätten ohne zu übertreiben noch drei bis vier Tore machen können."
Ob der Sieg gegen den BVB schon die Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschale war, hielt sich Goretzka bedeckt: "Am Ende des Tages gehören noch viele weitere Siege dazu, um Meister zu werden." Das sei jedoch das klare Ziel des deutschen Rekordmeisters. Den nächsten Schritt dazu können die Münchner schon am kommenden Samstag in Freiburg machen.