Nächste Matthäus-Attacke gegen Kimmich: "... und das ist nicht gut für die Mannschaft"

Lothar Matthäus erklärt im Rahmen des Spiels der DFB-Elf gegen Kolumbien, wo er das Problem bei Bayern-Star Joshua Kimmich sieht.
von  Maximilian Koch
Neue Frisur, alte Sorgen: DFB-Kapitän Joshua Kimmich.
Neue Frisur, alte Sorgen: DFB-Kapitän Joshua Kimmich. © dpa

Gelsenkirchen/München - Auch die neue Kurzhaar-Kampffrisur brachte Joshua Kimmich kein Glück, im Gegenteil: Nur 47 Sekunden nach seiner Einwechslung gegen Kolumbien verursachte der Bayern-Star per Handspiel einen Elfmeter, den Juan Cuadrado (82. Minute) zum 2:0-Endstand verwandelte. Die Partie war verloren, die EM-Vorfreude der Fans in der Schalker Arena komplett dahin.

Nach dem Schlusspfiff versuchte Kimmich, seine frustrierten Kollegen noch irgendwie aufzumuntern. Doch die Stimmung in der deutschen Mannschaft ist am Tiefpunkt angekommen. Im Zentrum der Kritik steht dabei auch Kimmich selbst, der gegen die Kolumbianer zunächst auf der Bank saß. Leon Goretzka, Jamal Musiala und Ilkay Gündogan spielten im Mittelfeldzentrum.

Matthäus bringt Rechtsverteidiger-Position für Kimmich ins Spiel

"Wenn Kimmich seine Position hält, dann ist er einer der Besten auf der Welt – aber die hält er zurzeit nicht", sagte RTL-Experte Lothar Matthäus: "Er ist sehr ehrgeizig, sehr emotional, aber vielleicht will er zu viel und das ist nicht gut für die Mannschaft." Matthäus brachte die Variante ins Spiel, den Bayern-Profi wieder als Rechtsverteidiger aufzustellen.

"Ich finde, dass Kimmich zwei Positionen auf höchstem Niveau spielen kann. Das ist rechts hinten und im Mittelfeld. Rechts hinten haben wir vielleicht ein Problem, aber wenn er da spielt, dann soll er auch so spielen, wie man ihn aufstellt – und zwar nur dort."

Kimmich möchte allerdings unbedingt auf der Sechserposition auflaufen, das Spiel diktieren. Auch von Ex-Bundestrainer Berti Vogts bekommt Kimmich Gegenwind zu spüren. Er sei besonders "enttäuscht" vom Mittelfeld-Star, sagte Vogts der "Rheinischen Post". Kimmich habe "die Anlagen ein Anführer zu sein, wie es früher Lothar Matthäus war. Dafür müsste er sich aber auf das Wesentliche konzentrieren. Ich habe das Gefühl, dass er etwas sein will, was er nicht ist."

Kimmich wurde erst kürzlich von Matthäus kritisiert

Es war übrigens nicht die erste scharfe Kritik von Matthäus in Richtung Kimmich, zuletzt bemängelte er bereits sein Verhalten auf dem Platz. "Ich sehe Joshua Kimmich nach wie vor als absoluten Leader. Aber er muss sich zurücknehmen! Ab und zu übertreibt er es mit seinen Ansagen, mit seiner Gestik. Das kann Mitspielern auch häufig auf die Nerven gehen", sagte er zuletzt gegenüber der "Sport Bild".

Zudem würde Kimmich seine Mitspieler teilweise schlechter machen, lautete ein weiterer Vorwurf des Experten. "Die Nebenleute wurden neben ihm zuletzt konstant schlechter: egal, ob Goretzka, Sabitzer oder Gravenberch", sagte der 62-Jährige und schob auch gleich den Grund dafür hinterher: "Weil sie für Kimmich – ungewohnte – Arbeit mitmachen mussten."

In Anbetracht dessen dürfte Kimmich froh sein, dass jetzt erstmal ein paar Wochen Pause ist...

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