Nach Vidal-Watschn: Guardiola kontert Beckenbauer

Nach der heftigen Kritik von Franz Beckenbauer an Arturo Vidal verteidigt Pep Guardiola seinen Spieler. Er sei "sehr zufrieden" mit Vidal. Für Gegner Darmstadt 98 hat Pep viel Lob parat.
Maximilian Koch |
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Franz Beckenbauer (l.) ging nach dem Piräus-Spiel auf Arturo Vidal los
firo/Augenklick/dpa Franz Beckenbauer (l.) ging nach dem Piräus-Spiel auf Arturo Vidal los

München - Kaiser Franz widersprechen? Für Pep Guardiola kein Problem. „Ich stimme Herrn Beckenbauer nicht zu“, sagte der Bayern-Trainer am Freitag beim Pressetalk auf AZ-Nachfrage. Und nach der Vorgeschichte konnte man Guardiola natürlich verstehen. Es ging um den großen Aufreger nach dem Champions-League-Spiel in Piräus, als Beckenbauer Pep-Schützling Arturo Vidal heftig attackiert hatte. „Standfußballer haben wir genug, die brauchen wir nicht beim FC Bayern“, schimpfte der 70-Jährige. „Das war nicht das, was man von ihm erwartet, zu wenig Einsatz.“

Eine kaiserliche Watschn, die es in dieser Form aber eigentlich nicht gebraucht hätte. Denn so schlecht war die Leistung Vidals in Piräus dann doch nicht gewesen. „Ich bin sehr zufrieden mit Arturo“, verteidigte Guardiola seinen Mittelfeld-Renner nun ausdrücklich und erklärte, warum die Bayern ihn unbedingt brauchen: „Er ist ein Kämpfer, er will es immer gut machen. Gegen Hamburg hat er Wahnsinn gespielt, gegen Hoffenheim mit zehn Spielern war er defensiv in der Mitte entscheidend. Er wird ein sehr wichtiger Spieler für diese Saison.“

Lesen Sie hier: Darmstadt gegen Bayern: Respekt, aber keine Angst

Einen Spieler wie Vidal, der zur Not auch mal auf robustere Mittel zurückgreift, könnte Guardiola sicher auch am morgigen Samstag gut gebrauchen. Problem nur: Der Chilene droht für das Auswärtsspiel (15.30 Uhr) beim genauso frechen wie kampfstarken Aufsteiger Darmstadt 98 auszufallen: Das Trio Vidal, Robert Lewandowski und Xabi Alonso habe sich beim 3:0 in Piräus zwar „nicht schlimm verletzt“, sagte Guardiola, „aber ich weiß nicht, ob sie spielen können.“ Ohnehin wolle er in Darmstadt einigen Stars eine Pause gönnen, kündigte der Bayern-Coach an: „Es werden neue Spieler spielen, ganz sicher. Bis jetzt habe ich wenig rotiert, aber nach einem Mittwochsspiel in der Champions League gibt es wenig, wenig Regeneration.“

Mit mangelndem Respekt vor dem Underdog hat der Rotationsplan aber nichts zu tun. Dafür klang Guardiolas Warnung zu überzeugend: „Ich habe sie spielen gesehen - wow! Sie haben in Leverkusen gewonnen, bei einem Champions-League-Verein. Wir haben großen Respekt vor Darmstadt, das ist keine Mannschaft für die 2. Liga. Sie machen sehr, sehr gute Sachen.“ Zum Beispiel, Herr Guardiola? „Lange Bälle, Freistöße, Ecken“, führte der Katalane aus: „Sie kämpfen, sie sprechen viel mit dem Schiedsrichter, sie liegen am Boden. Es hängt von uns ab, wie wir uns dieser Spielweise anpassen.“

Bei den Lilien, die 2008 noch vor der Insolvenz standen und sich auch dank eines Benefizspiels gegen die Bayern retteten, ist der Respekt mindestens genauso groß. „Sie sind wohl die beste Mannschaft der Welt. Was ich von ihnen gesehen habe, hat mich begeistert“, sagte Trainer Dirk Schuster - aber: „Wir gehen nicht mit Angst ins Spiel.“ Die Bayern (Kaderwert: 559,25 Millionen Euro) sollten gewarnt sein vor den furchtlosen Darmstädtern (19,1 Millionen). Sonst droht die nächste Watschn vom Kaiser. Und die wäre diesmal wohl berechtigt.

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