Nach Puck-Fehde: Gereizte Bayern gegen freche Bremer

Kein Robben, kein Ribéry - die gereizten Bayern wollen dem aufmüpfigen SV Werder auch ohne die Stars eine Lektion erteilen. Die Bremer kuschen nach dem Münchner Konter keineswegs, rechnen sich nach vielen Klatschen wieder etwas aus.
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Knüpfen in Sachen Schlagabtausch an frühere Duelle an: Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer und Werders Manager Thomas Eichin.
dpa Knüpfen in Sachen Schlagabtausch an frühere Duelle an: Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer und Werders Manager Thomas Eichin.

Kein Robben, kein Ribéry - die gereizten Bayern wollen dem aufmüpfigen SV Werder auch ohne die Stars eine Lektion erteilen. Die Bremer kuschen nach dem Münchner Konter keineswegs, rechnen sich nach vielen Klatschen wieder etwas aus. Im Fokus: Schiedsrichter Kinhöfer.

Bremen/München - Die Puck-Fehde hat dem Nord-Süd-Klassiker zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München eine fast schon vergessene Brisanz verliehen. Pep Guardiola bügelte am Tag vor dem Anpfiff die Fragen zu den Sticheleien der Club-Bosse zwar kurz angebunden ab, aber auch ohne weitere Spitzen steckt genug Feuer im einstigen Liga-Spitzenspiel. Zumal die Bremer in der Rückrunden-Tabelle punktgleich mit Bayern und Wolfsburg (alle 16) gleichauf liegen.

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"Sie sind gut, sie sind in Topform, das wird eine gute Herausforderung für uns", erklärte Guardiola am Freitag. Der Bayern-Trainer, der in der Partie am Samstag (15.30 Uhr) ohne Franck Ribéry und Arjen Robben auskommen muss, ließ sich zumindest den Hauch einer Bewertung des angriffslustigen Auftritts seines Sportvorstands entlocken. "Matthias Sammer hat von Anfang an diesen Verein, diese Spieler verteidigt. Das hat er immer gemacht und wird er auch in Zukunft machen."

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Werder-Sportchef Thomas Eichin hatte einen Bonus der Bayern bei den Schiedsrichter-Entscheidungen beklagt. Sammer und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge rügten den Bremer dafür mit scharfen Worten.

Sammer mutmaßte mit einem Lächeln gar, dass Eichin möglicherweise in seiner Zeit als Eishockey-Manager einen Puck abbekomme habe und an den Spätfolgen leite. Eichin kuschte keineswegs und konterte: Ja, könne schon sein, aber an seiner Kritik sei angesichts der Münchner Reaktion wohl etwas Wahres dran. Ein Schlagabtausch wie in besten Zeiten von Willi Lemke und Uli Hoeneß.

Die Bremer Zuversicht trotz der verheerenden Bilanz von 24 Gegentoren in den zurückliegenden vier Partien gegen den FC Bayern (0:6, 2:5, 0:6, 1:7) verblüfft allerdings etwas. Seit 14 Spielen ist Werder gegen München erfolglos, doch Viktor Skripnik hält eine Überraschung für möglich. "Warum nicht. Niemand erwartet das, aber wenn du keine Hoffnung hast, warum spielt man dann", sagte der Werder-Coach. "Wenn du Angst hast, dann kannst du in der Kabine bleiben."

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Eichin ist furchtlos vorangegangen, hat aber auch die Münchner gereizt und richtig heiß gemacht. Dazu hat der Werder-Sportchef dafür gesorgt, dass Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer im Fokus stehen wird. Der Unparteiische, der auch das 4:0 der Münchner im Pokalfinale 2010 gegen Bremen pfiff, stand in der Vergangenheit auch schon in der Kritik. Beim 1:1 im Februar 2008, als Kinhöfer neunmal Gelb zückte, erzürnten sich die Bremer wegen eines Fouls vor dem Ausgleich. Beim 1:3 im Januar 2011 hätte sich Werder beim Stande von 1:1 einen Handelfmeter gewünscht.

Für Werder-Trainer Viktor Skripnik hat der verbale Schlagabtausch zwischen den Sportvorständen Eichin und Sammer keine Auswirkungen auf das Bundesligaspiel. Als zusätzliche Motivation für die Bayern sieht er den Eichin-Vorstoß nicht. Im Gegenteil. Der Coach möchte sich einen Traum erfüllen. "Die Bayern zu ärgern und am Ende zu gewinnen, wäre das bisher größte in meiner Trainerkarriere", sagte Skripnik und peilt Bremens 500. Heimsieg an.

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