Nach Hattrick: Rekord-Stürmer Lewandowski bat selbst um Auswechslung
München - Zuerst mit dem "schwachen" linken Fuß, dann mit dem Kopf, und schließlich noch einmal mit rechts: Bayerns Top-Torjäger Robert Lewandowski schnürte beim 5:0 (2:0) gegen Eintracht Frankfurt den perfekten Dreierpack. Und belohnte sich für seine Tore-Show mit einem weiteren Rekord: Zehn Mal wie der 32 Jahre alte Pole nach fünf Spielen hat in über 57 Jahren Bundesliga noch keiner getroffen. Den bisherigen Rekord hielt der Gladbacher Peter Meyer mit neun Treffern (1967/68).
"Er macht im Moment fast aus jeder Chance ein Tor", sagte Trainer Hansi Flick voller Anerkennung für Europas Fußballer des Jahres. Jérôme Boateng schwärmte: "Er hat einfach alles: Links, rechts, Kopfball. Das haben wir früher schon bei Dortmund zu spüren bekommen, aber jetzt ist er nochmal auf einem anderen Level. Das macht ihn zum besten Stürmer der Welt."
Und das belegen auch die Zahlen: Stolze 35 Treffer hat "Lewangoalski" 2020 für die Triple-Bayern erzielt – in nur 31 Pflichtspiel-Einsätzen. Eine perfekte Bilanz? Naja, sagte Chefkritiker Joshua Kimmich, es habe da eine Szene in der ersten Halbzeit gegen Frankfurt gegeben, da müsse er mit Lewandowski "ins Gericht gehen". Das war natürlich ein Scherz.
Lewandowski wollte ausgewechselt werden
Der Rekord, betonte Lewandowski, sei ihm aber "nicht so wichtig". Auch die "ewige" Bestmarke von Gerd Müller (40 Tore 1971/72) sei "nicht mein Ziel. Ich gebe immer alles, was ich habe. Aber ich weiß, dass die Mannschaft nicht nur Tore von mir erwartet." Sondern auch, dass er für seine Mitspieler arbeitet – und im Zweifel einem anderen den Vortritt lässt. Wie am Samstag, als er selbst (!) um seine Auswechslung bat. "Das ist eine Neuigkeit, die es so noch nicht gegeben hat", sagte Flick schmunzelnd. Lewandowski ist eben nicht nur für Tore, sondern auch für Überraschungen gut.