Transfer-Schlappen und drohende Millionen-Verluste: Druck auf Max Eberl wächst

Sky-Experte Didi Hamann kritisiert die ewig lange Trainersuche des FC Bayern mit vielen Absagen, den Münchner Sportvorstand sieht er unter Druck: "Sein Schicksal ist verlinkt zum Erfolg von Kompany"
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Sportvorstand des FC Bayern: Max Eberl
Sportvorstand des FC Bayern: Max Eberl © IMAGO / ANP

München - Diese Transferperiode verläuft beim FC Bayern ganz sicher nicht perfekt. Jüngstes Beispiel: Die Absage von Frankreich-Youngster Desiré Doué, der statt nach München lieber von Stade Rennes zu Paris Saint-Germain wechselt. Doué war einer der Wunschspieler von Sportvorstand Max Eberl - ebenso wie zuvor schon der Niederländer Xavi Simons, der für eine weitere Saison von Paris an RB Leipzig verliehen wurde. Und eben nicht an den FC Bayern.

Es kommt daher nicht überraschend, dass der Gegenwind für Eberl, den maßgeblichen Kaderplaner, zunimmt. Zumal der Sportvorstand bislang auch die 2025 auslaufenden Verträge von Joshua Kimmich, Leroy Sané und Alphonso Davies nicht verlängert hat. Es drohen ablösefreie Abgänge und damit hohe Millionenverluste.

Hamann: Eberls Zukunft wird auch von Kompany abhängen

Ex-Bayern-Profi Didi Hamann sieht Eberl inzwischen stark unter Druck, wie er am Dienstag bei der Sky-Saisoneröffnung betonte. "Von Tag eins werden sie zum Siegen verdammt sein", sagte Hamann über die sportliche Führung der Münchner um Eberl, Sportdirektor Christoph Freund und den neuen Trainer Vincent Kompany. "Ich glaube", führte Hamann aus, "dass die Zukunft von Max Eberl sehr stark vom jetzigen Trainer abhängt. Denn natürlich wirst du als Sportvorstand immer daran gemessen, wie der Trainer einschlägt - umso mehr nach dem, was im Sommer passiert ist mit den Trainerabsagen und der Tatsache, dass Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge versucht haben, Hansi Flick reinzubringen."

Sky-Experte Dietmar Hamann
Sky-Experte Dietmar Hamann © IMAGO / Beautiful Sports

Was Hamann im Detail meinte: Eberl tat sich im Frühjahr extrem schwer, einen Nachfolger für Thomas Tuchel zu finden. Zahlreiche Trainer wie Xabi Alonso, Julian Nagelsmann, Ralf Rangnick oder auch Oliver Glasner entschieden sich gegen ein Engagement bei Bayern. Bevor es schließlich mit Kompany klappte, sollen Hoeneß und Rummenigge deshalb bei Flick bezüglich eines Bayern-Comebacks nachgefragt haben. Dazu kam es nicht, Flick wechselte zum FC Barcelona. Und in der Öffentlichkeit blieb das Bild hängen, dass die Münchner für Trainer vielleicht nicht mehr so attraktiv seien wie in den Jahren zuvor.

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FC Bayern: Hamann kann Hoeneß' öffentliche Vorstöße nachvollziehen

Aus Hamanns Sicht hatte Eberl daran einen großen Anteil. "Wenn du drei oder vier Trainer anfragst und die sagen alle schon halb zu und dann doch ab, dann hat Hoeneß nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, was zu sagen", stellte Hamann klar: "Ich kann nicht mit Trainern nach vorne preschen, wenn ich mir nicht zu hundert Prozent sicher bin, dass sie auch kommen." Doch genau das passierte bei Bayern. Mehrmals.

Ein weiterer Kritikpunkt: Eberl bekommt mehrere Topverdiener wie Kingsley Coman, Serge Gnabry oder Leon Goretzka nicht von der Gehaltsliste. Immerhin stehen Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui nun vor einem Wechsel zu Manchester United. "Man hat die Aussagen von Uli Hoeneß gehört zu den Spielern, die noch verkauft werden müssen: Da war eine gewisse Schärfe drin", meinte Hamann. Und so werde laut dem Sky-Experten "das Schicksal von Max Eberl bei Bayern sehr mittelbar verlinkt sein zum Erfolg von Vincent Kompany."

Hamann unsicher: Hat Kompany das Zeug zum FC-Bayern-Trainer?

Dem neuen Coach müsse man freilich "eine Chance geben", sagte Hamann. Zugleich ließ er eine gewisse Skepsis durchblicken. "Er war ein toller Spieler bei Manchester City, ist als Trainer beim FC Burnley aber gescheitert. Ob er sich in München durchsetzen kann, muss man sehen", meinte der 50-Jährige.

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Trotz positiver Reaktionen einiger Bayern-Profis auf Kompany bleibt Hamann vorsichtig: "Freundlich zu sein, ist kein Kriterium, um Bayern-Trainer zu sein. Er braucht Lockerheit und Souveränität, aber ob er die hat?" Das wird sich zeigen.

Genauso, ob Bayern Meister Leverkusen die Schale abjagen wird. "Leverkusen ist die Mannschaft, die geschlagen werden muss, Leverkusen ist der Favorit", sagte Hamann: "Meiner Meinung nach wird Leverkusen die Liga wieder gewinnen." Es wäre ein Fiasko für Bayern und Eberl.

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17 Kommentare
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  • Brunhilde am 14.08.2024 11:31 Uhr / Bewertung:

    Das erste wichtige Spiel ist gegen Ulm im Pokal wenn sie da nicht überzeugen die nächste Runde schaffen oder sogar auscheiden dann glaube ich dann hat Eberl nicht mehr viele Argumente und für Kompany könnte dann vor eine schwere Zeit stehen.
    Die größte Aufgabe ist doch das Kompany und seine Fitnisstrainer diese ständigen Muskelverletzungen in der Saision richtig reduziert werden muss, und nicht ständig die gleichen Probleme haben wie unter Tuchel
    Das zweite Problem ist das man nicht Bodenbeständig ist nun setzt man Kimmich wieder neben Palhinda und versperrt so wieder Pavlovic die Chance
    Weil sie rumjammern sie haben da zu spielen wo man ihnen wenn nicht gib es zwei Möglichkeiten endweder man geht
    oder man setzt solche Spieler konzequents auf die Tribune
    Damit würde Kompany ein klares Signal setzen wär der das sagen hat

  • Leftfoot am 14.08.2024 03:41 Uhr / Bewertung:

    Sky-Experte Hamann: - Apropos, da kann man doch sowieso nur sehr müde lächeln... Wer übrigens generell diesen TV-Unterschicht-Kanälen folgt, hat es nicht anders verdient mit der permanenten Verblödung in der Berichterstattung... diese Konsumenten lesen dann wahrscheinlich auch das Blatt mit den vier großen Buchstaben: BILD = BLÖD !

  • TheSpecialOne am 13.08.2024 22:29 Uhr / Bewertung:

    Wir geben also keine 60 Mio. für Doué aus, und darum haben wir jetzt Millionenverluste?

    Und was kann bitte Eberl für die hohen Gehälter, die 08/15-Stars wie Goretzka, Coman und Gnabry, die seit ihrer Vertragsverlängerung zwar den Weg zur Bank aber nicht den zu alter Form finden? Hat er die ausgehandelt?

    Mal wieder schwachsinniger Stuss eines selbstüberschätzten Fußballers.

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