Nach den Länderspielen: Corona-Lage beim FC Bayern bleibt angespannt

Kaum ist die Quarantäne von Trainer Julian Nagelsmann vorbei, gibt es beim FC Bayern neue Corona-Aufregung. Noch ist unklar, wie sich die Lage entwickelt. Wann stoßen Joshua Kimmich und Co. wieder zum Team dazu?
von  AZ/SID, Thomas Niklaus
Joshua Kimmich reiste vergangene Woche zur Nationalmannschaft - und musste recht schnell wieder abreisen.
Joshua Kimmich reiste vergangene Woche zur Nationalmannschaft - und musste recht schnell wieder abreisen. © IMAGO / regios24

München - Von der deutschen Nationalmannschaft gab es am Montag schon einmal gute Nachrichten für Julian Nagelsmann: Im Länderspiel der DFB-Auswahl in Armenien (4:1) kamen keine weiteren Verletzten vom FC Bayern hinzu, nachdem es gegen Liechtenstein Leon Goretzka böse erwischt hatte.

So weit, so gut. Darüber hinaus ist die Lage beim deutschen Rekordmeister für den Trainer vor dem Bundesliga-Derby am Freitag (20.30 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) beim FC Augsburg jedoch äußerst unklar und angespannt.

Bange Blicke dürfte Nagelsmann zu den ausstehenden WM-Qualifikationsspielen der Franzosen und Kanadier mit Beteiligung einiger Bayern-Stars richten. Vor allem aber beschäftigt ihn einmal mehr das Thema Corona intensiv.

Dürfen Kimmich und Co. am Dienstag wieder ins Training einsteigen?

Am Montag fanden beim positiv getesteten Niklas Süle sowie bei dessen Kontaktpersonen Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Serge Gnabry und Eric Maxim Choupo-Moting, die sich in häuslicher Isolation befinden, weitere Tests statt. Choupo-Moting konnte mit einem negativen Testergebnis bereits die Quarantäne verlassen. Der Stürmer ist, wie er in seiner Instagram-Story am Montag verraten hat, in Kamerun – die Nationalmannschaft trifft dort am Dienstag auf die Elfenbeinküste.

Hinweise, ob sich die anderen Bayern-Stars noch in häuslicher Isolation befinden, gibt es bislang nicht. Aufschluss könnte allerdings das Training der Münchner am Dienstagnachmittag geben. Kimmich, Musiala, Süle und Gnabry könnten dann bei einem entsprechenden Testergebnis wieder zum Team dazustoßen.

Kahn appelliert an das Impfen

Angesichts rasant steigender Inzidenzen gibt es vor dem zwölften Spieltag in der Liga viele Fragezeichen und Unwägbarkeiten. Nagelsmann, der selbst erst am 5. November beim 2:1 im Spitzenspiel gegen Freiburg nach einer Corona-Infektion aus der Quarantäne zurückgekehrt war, muss sich mit ihnen auseinandersetzen. Deshalb dürfte der Bayern-Coach seine Profis in dieser Woche noch einmal eindringlich auf die Vorteile einer Corona-Impfung hinweisen.

Auch Vorstandschef Oliver Kahn hatte die Haltung des Klubs zuletzt noch einmal in aller Deutlichkeit unterstrichen. "Es ist unsere absolute Überzeugung, dass unsere Spieler geimpft sein müssen", sagte der 52-Jährige der ARD. Eine klare Ansage an die Skeptiker um Kimmich.

Er denke schon, "dass die Spieler sich jetzt sehr, sehr viele Gedanken machen", meinte Kahn, "die Konsequenzen sind ja nicht unerheblich. Einmal die Konsequenzen für den Spieler selbst, der nicht geimpft ist, wenn er sich infiziert. Aber auch die Konsequenzen für den Verein, die er unter Umständen tragen muss."

Impfpflicht für Profisportler?

Vor der Ultima Ratio, künftig nur noch geimpfte oder genesene Spieler einzusetzen, schrecken die Bundesliga-Klubs, aber auch Bundestrainer Hansi Flick noch zurück. Auch bei der Diskussion um eine mögliche Impfpflicht für die Profisportler verweisen die Verantwortlichen auf die Politik.

Angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen in Deutschland wird das Thema den Sport, und auch den FC Bayern, aber noch Monate verfolgen. Die Münchner selbst haben schon erste Konsequenzen gezogen: Der Rekordmeister sagte erneut die traditionellen Fanklub-Besuche durch Spieler und Offizielle in der Vorweihnachtszeit ab.

"Die aktuelle Pandemie-Entwicklung zeigt einmal mehr, dass die Gesundheit der Menschen weiterhin oberste Priorität hat. Daher kam der Verein schweren Herzens zu dieser Entscheidung", teilten die Bayern mit.

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