Nach dem Sané-Ausfall: Jetzt darf nichts mehr passieren!

Schon zu Beginn der Saison wird dem FC Bayern schonungslos offengelegt, wie dünn die Personaldecke ist: Nach dem Ausfall von Leroy Sané stehen Hansi Flick nur noch zwei nominelle Flügelspieler zur Verfügung – bei einem weiteren Ausfall muss er sein Team deutlich umbauen.
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Leroy Sané wird dem FC Bayern mehrere Wochen fehlen.
Leroy Sané wird dem FC Bayern mehrere Wochen fehlen. © imago images / Sven Simon

München - Langsam wird's eng für die Bayern: Nicht einmal mehr eine Woche, dann schließt das Transferfenster für diesen Sommer. Seit Wochen plädiert Trainer Hansi Flick für einen breiteren Kader, passiert ist zuletzt allerdings wenig. Wie groß die Problematik der dünnen Personaldecke tatsächlich ist, zeigt sich bereits nach den ersten Pflichtspielen der neuen Saison – dabei haben DFB-Pokal und Champions League für die Bayern noch gar nicht begonnen.

Sané fällt für mehrere Wochen aus

Wie Flick am Dienstag bestätigte, hat sich Königstransfer Leroy Sané eine Kapselverletzung im Knie zugezogen und wird mehrere Wochen ausfallen. Den Supercup gegen Borussia Dortmund (3:2) hat der 24-Jährige bereits verpasst, auch für das Heimspiel gegen Hertha BSC am kommenden Sonntag steht er nicht zur Verfügung. "Wir hoffen, er kommt nach der Länderspielpause zurück", meinte der Bayern-Coach – doch daraus wird womöglich nichts.

Wie der "kicker" berichtet, fällt Sané für vier Wochen aus. Damit würde der Nationalspieler auch zum Start der Champions-League-Gruppenphase (20./21. Oktober) nicht zur Verfügung stehen. Bis zur Rückkehr des Königstransfers stehen Flick also nur zwei nominelle Flügelspieler zur Verfügung: Vielspieler Serge Gnabry und der verletzungsanfällige Kingsley Coman. Fällt einer der beiden aus oder braucht eine Pause, hat dies mit dem aktuellen Kader weitreichende Konsequenzen.

Thomas Müller gegen Dortmund auf dem Flügel

Mit Thomas Müller haben die Münchner zwar einen Spieler in den eigenen Reihen, der die Position auf dem rechten Flügel in der Vergangenheit häufig gespielt hat. Der 31-Jährige war in den vergangenen Monaten allerdings im offensiven Mittelfeld gesetzt, ohnehin fühlt er sich als hängende Spitze deutlich wohler. Rückt er auf die rechte Seite, muss Flick außerdem sein System umstellen.

Thomas Müller ist beim FC Bayern als hängende Spitze gesetzt.
Thomas Müller ist beim FC Bayern als hängende Spitze gesetzt. © Rauchensteiner/Augenklick

Offiziell zählen sechs Mittelfeldspieler zum Profi-Kader der Bayern – ein wirklicher Zehner ist nach dem Leihende von Philippe Coutinho aber nicht mehr darunter. Joshua Kimmich und Leon Goretzka sind als Doppel-Sechs gesetzt, auch Javi Martínez und Adrian Fein fühlen sich auf der Position vor der Abwehr wohler. Michael Cuisance lief vor seiner Bayern-Zeit zwar häufiger als Zehner auf, er steht jedoch unmittelbar vor einem Wechsel zu Leeds United.

Gegen Borussia Dortmund probierte es der Bayern-Trainer daher mit einer Systemumstellung: Aus der gewohnten 4-2-3-1-Formation wurde ein 4-3-3 mit dem Dreier-Mittelfeld um Martínez, Kimmich und Corentin Tolisso, der sich immer wieder in die Offensive einschaltete. Müller spielte auf der rechten Seite, Coman, der später für Gnabry ausgewechselt wurde auf der linken.

Wäre Alphonso Davies eine Option?

Im absoluten Notfall wäre wohl auch auf dem linken Flügel eine Personal-Rochade notwendig – hier könnte Alphonso Davies eine Option werden. Der pfeilschnelle Kanadier wurde als Flügelstürmer ausgebildet, erst im Herbst des vergangenen Jahres folgte die Umschulung zum Außenverteidiger.

Kehrt Alphonso Davies zurück auf die Außenstürmerposition?
Kehrt Alphonso Davies zurück auf die Außenstürmerposition? © Rauchensteiner/Augenklick

Der 19-Jährige könnte ohne größere Anpassungsschwierigkeiten von der Abwehr in den Angriff wechseln, als Ersatz auf der Linksverteidigerposition stünde Lucas Hernández bereit. Der Rekordtransfer will nach einem enttäuschenden ersten Jahr in der neuen Saison durchstarten. In den ersten beiden Partien gegen den FC Schalke und Sevilla stand der 24-Jährige in der Startelf und lieferte jeweils eine starke Leistung ab. Auch im Supercup überzeugte er über weite Strecken.

Eine weitere Alternative für den Flügel wäre das 17-jährige Top-Talent Jamal Musiala, der in den beiden ersten Bundesliga-Partien eingewechselt wurde. "Jamal hat es gegen Schalke sehr gut gemacht. Er hat gezeigt, was er für eine Qualität im Eins-gegen-Eins und im Abschluss hat. Er kann uns sicher helfen", meinte Flick zuletzt.

Nichtsdestotrotz zeigt sich bereits nach gerade einmal vier absolvierten Pflichtspielen: Der Kader der Bayern ist derzeit komplett auf Kante genäht, Verstärkungen sind dringend nötig.

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3 Kommentare
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  • munichfan am 01.10.2020 10:58 Uhr / Bewertung:

    Die Produktivität ist das Letzte, was beeitraechtigt werden darf. Es konnte nur als taktisch Aussage von Heiner gewertet werden, wenn er davon sprach, dass 100 Millionen für die Verstärkung des Kaders fehlen würden. Es mögen harte Entscheidungen notwendig sein, die getroffen werden müssen, um Mittel an den vielen unproduktiven Stellen einzusparen. Das Unterlassen der Kaderaufstockung würde m. E. an Pflichtverletzung der verantwortlichen Entscheidungsträger grenzen.
    Eine sinnvolle Sparmassnahme wäre sicher die Verabschiedung des Sportdirektors, dem diese missliche Lage im Wesentlichen zuzuschreiben ist.

  • Fußball-Fan am 01.10.2020 17:17 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von munichfan

    "Pflichtverletzung"????? Wo leben wir denn? Es geht um banalen Fußball. Ob der FCB gewinnt oder verliert hat keinen Einfluss auf wichtige Dinge. Corona ist es wurscht, ob der FCB existiert oder nicht. Also immer auf dem Teppich bleiben.

  • rosa kuntz am 02.10.2020 10:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von munichfan

    Die vorgeschlagene sinnvolle Sparmaßnahme kann ich nur unterstützen ! Der FC Bayern macht sich in seiner Aussendarstellung mit ihm nur lächerlich. Bei gestandenen Verhandlungspartnern muss man schon einen gestandenen Experten losschicken und keinen "Brazzo".

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