Nach Blind-Transfer: Diese Niederländer waren schon für den FC Bayern aktiv

Der FC Bayern verstärkt sich mit Daley Blind. Beim deutschen Rekordmeister tritt der Verteidiger in erfolgreiche Fußstapfen niederländischer Akteure, die bisher für die Münchner aktiv waren/sind.
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Erfolgreiche Niederländer im Trikot des FC Bayern
Imago 14 Erfolgreiche Niederländer im Trikot des FC Bayern
Willem Hesselink (1902 – 1905)
Imago/MIS 14 Willem Hesselink (1902 – 1905)
Martin Jol (1978 -1979)
IMAGO / WEREK 14 Martin Jol (1978 -1979)
Jan Wouters (1991 – 1994)
IMAGO / Kicker/Liedel 14 Jan Wouters (1991 – 1994)
Raymond Victoria (1991 – 1993)
IMAGO / Fred Joch 14 Raymond Victoria (1991 – 1993)
Roy Makaay (2003 - 2007)
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Mark van Bommel (2006 - 2011)
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Edson Braafheid (2009 - 2011)
IMAGO / MIS 14 Edson Braafheid (2009 - 2011)
Arjen Robben (2009 - 2019) - für immer eine Legende beim FC Bayern
IMAGO / Camera 4 14 Arjen Robben (2009 - 2019) - für immer eine Legende beim FC Bayern
Joshua Zirkzee (2017 - 2022)
Joshua Zirkzee 14 Joshua Zirkzee (2017 - 2022)
Ryan Gravenberch (2022 - )
IMAGO / ANP 14 Ryan Gravenberch (2022 - )
Matthijs de Ligt (2022 - )
IMAGO / ANP 14 Matthijs de Ligt (2022 - )
Daley Blind (2023 - )
IMAGO / Sven Simon 14 Daley Blind (2023 - )
Louis van Gaal (Mitte, 2009 - 2011) und Co-Trainer Andries Joncker (l., 2009 - 2012)
IMAGO / MIS 14 Louis van Gaal (Mitte, 2009 - 2011) und Co-Trainer Andries Joncker (l., 2009 - 2012)

München - Mit Daley Blind holen die Bayern einen Spieler, den vorher wohl niemand wirklich auf der Rechnung hatte. Aus Sicht der Bayern macht der Wechsel durchaus Sinn, denn nach dem Saison-Aus von Lucas Hernandez herrscht bei den Bayern auf der linken Abwehrseite Personalnot. Zudem ist der niederländische Nationalspieler, der bei der WM in Katar in allen fünf Spielen zum Einsatz kam ablösefrei, der er nach seiner Vertragsauflösung mit Ajax Amsterdam kurz nach Weihnachten vereinslos war.

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Und wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt, hatte der FC Bayern mit Spielern und Trainern aus den Niederlanden in den allermeisten Fällen ein gutes und erfolgreiches Händchen bewiesen, wie folgende Aufzählung beweist.

Willem Hesselink (1902 – 1905)

Er war der erste Niederländer in den Reihen des FC Bayern. Hesselink zog 1902, im Alter von 24 Jahren, des Studiums wegen nach München und schloss ich dort dem, wie Jahre zuvor gegründeten, FC Bayern München an. Da er spielerisch seinen Teamkollegen weit voraus war, wurde Hesselink gebeten, auch als Trainer der Mannschaft zu fungieren, was er dann auch bis 1095 tat.

Als der erste Präsident des FC Bayern, Franz John, von seinem Amt zurücktrat, wurde Hesselink von 1903 bis zu seinem Abschied bei den Bayern im Jahr 1905 dessen Nachfolger. Und so ganz nebenbei promovierte Hesselink auch noch in den Fächern Chemie und Philosophie.

Hesselink war nicht nur der erste Niederländer, sondern auch der erste Ausländer, der sich für den FC Bayern die Fußballschuhe schnürte. Bis dies der nächste Niederländer tun sollte, zogen über 70 Jahre ins Land.

Martin Jol (1978 -1979)

Die Bayern verpflichteten Jol 1978 vom FC Den Haag, aber wirklich erfolgreich war seine Zeit in München nicht. Jol brachte es beim FCB nur auf neun Bundesliga-Einsätze. Weil der damalige Bayern-Trainer Pal Csernai im Mittelfeld nicht mit dem Spielmacher plante, ging Jol am Ende der Saison zurück in seine niederländische Heimat und schloss sich Twente Enschede an.

Jan Wouters (1991 – 1994)

Die Verpflichtung von Wouters ging schnell über die Bühne. Am einem Samstag wurde er erstmals vom FC Bayern kontaktiert, bereits am darauffolgenden Mittwoch lief er erstmals für die Münchner auf. In seiner Zeit beim FCB brachte es Wouters auf 76 Pflichtspiele und sieben Treffer. In der Saison 93/94 wurde er mit den Bayern Deutscher Meister, obwohl er die Münchner schon im Januar 1994 in Richtung PSV Eindhoven verließ, da seine Eltern in den Niederlanden krank wurden.

Raymond Victoria (1991 – 1993) 

Dieser Name dürfte wirklich nur den eingefleischten Bayern-Fans ein Begriff sein. Mit der Erfahrung von nur einem Erstligaspiel für Feyenoord Rotterdam wechselte Victoria für die kolportierte Ablösesumme von 150.000 DM zum FC Bayern. Aber auch in München sollte dem Niederländer der Durchbruch nicht gelingen und wurde zur Oberliga-Mannschaft abgeschoben. Ohne einen einzigen Einsatz für die Bayern-Profis ging es für Raymond Victoria 1993 zurück in seine Heimat zum damaligen Zweitligisten De Graafschap Doetinchem.

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Roy Makaay (2003 – 2007)

Vier Tore in zwei Champions-League-Spielen gegen die Bayern in der Gruppenphase der Saison 2002/03 reichten aus, um das Interesse der Münchner zu wecken. Im darauffolgenden Sommer verpflichtete der FC Bayern Roy Makaay für die damalige vereinsinterne Rekordsumme von insgesamt 19,75 Millionen Euro (samt Prämien) vom damaligen spanischen Erstligisten Deportivo La Coruna.

In den vier Jahren in München streifte sich Makaay in 183 Pflichtspielen das Bayern-Trikot über und erzielte dabei für den FCB 103 Tore, darunter das schnellste Tor der Champions-League-Geschichte. Am 7. März 2007 benötigte Makaay gegen Real Madrid nach dem Anpfiff nur 10,12 Sekunden, bis zu seinem Treffer zum 1:0. 

Mit dem FC Bayern gewann Makaay zwei Mal das Double (2004/05 und 2005/06) und wurde 2004 und 2005 Deutscher Ligapokalsieger. Bis heute läuft Roy Makaay hin und wieder für die Legenden-Elf der Münchner auf.

Mark van Bommel (2006 – 2011)

Im Sommer 2006 wurde der "Aggressive Leader" für 6 Millionen Euro vom FC Barcelona losgeeist und stieg München schnell zum Publikumsliebling auf. 2008 wurde van Bommel der erste ausländische Spieler, der bei den Bayern das Kapitänsamt übernahm. 187 Mal lief van Bommel für den FCB auf, erzielte dabei 16 Tore und konnte in den viereinhalb Jahren beim deutschen Rekordmeister zwei Mal das Double gewinnen (2007/08 und 2009/10) sowie zwei Mal Deutscher Ligapokalsieger (2007 und 2008) werden.

Ausgerechnet mit seinem Landsmann Louis van Gaal auf der Trainerbank kam van Bommel nicht klar, weswegen er im Januar 2011 zu einer Blitztrennung kam und van Bommel ablösefrei zum AC Mailand in die Serie A wechselte.

Edson Braafheid (2009 – 2011)

Er war bei den Münchner Vereinsbossen total unbekannt, kam aber als absoluter Wunschspieler von Louis van Gaal zum FC Bayern. Obwohl er schon bei Ajax Amsterdam im Wort stand, wechselte Braafheid für zwei Millionen von Twente Enschede nach München. Beim FCB konnte Braafheid aber nicht Fuß fassen und wurde schnell als Flop abgestempelt. Bereits nach sieben Monaten wurde der Niederländer für vier Monate an Celtic Glasgow ausgeliehen. Nach seiner Rückkehr wurde er im Januar 2001 ablösefrei an Ligarivale TSG 1899 Hoffenheim abgegeben. Insgesamt brachte es Braafheid nur auf 19 Spiele im Bayern-Trikot.

Arjen Robben (2009 – 2019)

Der wahrscheinlich beste und erfolgreichste Niederländer im Dress des FC Bayern dürfte ohne Übertreibung Arjen Robben gewesen sein. Ende August 2009 wurde der Niederländer für 25 Millionen Euro von Real Madrid verpflichtet, der Beginn einer Erfolgsgeschichte.

In 309 Pflichtspielen trug Robben das Trikot des FC Bayern und erzielte dabei 144 Tore (101 Vorlagen). Das wahrscheinlich Wichtigste erzielte er dabei am 25. Mai 2013. Im Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund im Londoner Wembleystadion erzielte Robben in der 89. Minuten den 2:1-Siegtreffer für die Münchner. Bereits in der 60. Minute gab er die Vorlage zum zwischenzeitlichen Führungstreffer der Münchner durch Mario Mandzukic.

Robbens Zeit beim FC Bayern war von zahlreichen Titeln geprägt. So gewann der Niederländer mit den Münchnern acht Deutsche Meistertitel, fünf Mal den DFB-Pokal, vier deutsche Superpokalsiege und wurde zudem Champions-League-Sieger (2012/13), Uefa-Supercup-Sieger (2013/14) und Fifa-Klub-Weltmeister (2014).

2019 verließ Robben den FC Bayern und kündigte sein Karriereende an, welches er noch einmal für ein Jahr unterbrach, um sich erneut seinem Heimatverein FC Groningen anzuschließen.

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Joshua Zirkzee (2017 – 2022)

Zirkzee kam mit 16 Jahren von der Jugend von Feyenoord Rotterdam nach München und durchlief dort die Jugendmannschaften der Bayern. Mit guten Leistungen für die zweite Mannschaft spielte sich Zirkzee in den Fokus der Profis. In der Saison 2019/2020 kam der junge Niederländer in neun Bundesliga-Spielen zum Einsatz und erzielte dabei vier Treffer. Danach geriet die Entwicklung des Niederländers etwas ins Stocken, woraufhin Zirkzee im Februar 2021 für fünf Monate an den Serie-A-Klub Parma Calcio verliehen wurde, um dort Spielpraxis zu sammeln. Aber auch dort wollte der Durchbruch nicht gelingen, Zirkzee lief nur vier Mal für die Italiener auf. Der kam bei einem nachfolgenden Leihgeschäft zum RSC Anderlecht. In Belgien avancierte Zirkzee zum Stammspieler und erzielte in 47 Spielen 18 Treffer und legte 13 weitere vor. Anderlecht wollte Zirkzee gerne fest verpflichten, konnte sich aber die ausgerufene Ablösesumme nicht leisten. Ende August 2022 wechselte Zirkzee für eine Ablöse von 8,5 Millionen Euro fest zum FC Bologna.

Ryan Gravenberch (2022 - )

Gravenberch kam im Sommer 2022 für 18,5 Millionen Euro von Ajax Amsterdam nach München. Beim deutschen Rekordmeister kam der Niederländer bis zur Winterpause auf 17 Pflichtspieleinsätze, dabei gelang ihm ein Treffer und eine Torvorlage. Bei den Vereinsbossen gilt der junge Mittelfeldspieler als Versprechen für die Zukunft.

Matthijs de Ligt (2022 - )

Im zweiten Anlauf sollte es den Bayern gelingen, den niederländischen Innenverteidiger nach München zu lotsen. Im Sommer 2022 wechselte de Ligt für 67 Millionen Euro Ablöse (die durch Bonuszahlungen noch auf 77 Millionen ansteigen könnte) vom italienischen Spitzenklub Juventus Turin zum deutschen Rekordmeister und absolvierte bis zur Winterpause 18 Pflichtspiele.

Daley Blind (2023 - )

Ein Wechsel, den wohl niemand auf der Rechnung hatte. In der Winterpause verstärkten sich die Bayern mit dem niederländischen Nationalspieler Daley Blind. Der Linksverteidiger kommt ablösefrei, da er mit seinem alten Verein Ajax Amsterdam nach Weihnachten aufgrund gewisser Querelen seinen Vertrag auflöste. Bei Bayern trifft er mit Noussair Mazraoui und Matthijs de Ligt auf zwei alte Bekannte, mit denen er schon gemeinsam für Ajax Amsterdam aktiv war.

Louis van Gaal (2009 – 2011)

Van Gaal übernahm im Sommer 2009 das Zepter auf der Münchner Trainerbank. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es van Gaal, das Team der Münchner auf einen auf Ballbesitz basierenden Angriffsfußball umzustellen. Mit der Flügelzange Robben und Ribery holte sich van Gaal mit dem FC Bayern in der Saison 2009/10 das Double und stand im Finale der Champions League, welches aber mit 0:2 gegen Inter Mailand verloren ging. In seiner Zeit als Bayern-Coach profilierte sich van Gaal auch als Förderer der Münchner Nachwuchsspieler. So gelangen Thomas Müller und Holger Badstuber unter dem Niederländer der Sprung zu den Profis ("Müller spielt immer").

Seine zweite Saison sollte dann nicht mehr so erfolgreich ablaufen. Im März 2011 verloren die Bayern das DFB-Pokal-Halbfinale gegen Schalke 04 und auch mit der Titelverteidigung der deutschen Meisterschaft sollte es nichts werden. 

Am 7. März 2011 kündigten die Bayern an, den bis 2012 laufenden Vertrag mit van Gaal einvernehmlich bereits zum Saisonende aufzulösen. Am 10. April 2011 wurde der Niederländer nach einem Remis gegen Nürnberg am 29. Spieltag vorzeitig beurlaubt, da die Vereinsverantwortlichen die Qualifikation zur Champions League in Gefahr sahen.

Andries Joncker (2009 – 2012)

Andries Joncker wechselte 2009 als Co-Trainer von Louis van Gaal nach München und übernahm nach dessen vorzeitiger Beurlaubung für fünf Bundesliga-Spiele als Interimscoach die Verantwortung für das Profiteam des FC Bayern. In der Saison 2011/12 war Joncker Trainer der zweiten Mannschaft der Münchner, ging aber bereits nach einer Saison wieder und schloss sich als Co-Trainer von Felix Magath dem VfL Wolfsburg an. 

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