Nach Ansage von Hasan Salihamidzic: Diese Optionen hat David Alaba jetzt
München - Wenn das Tischtuch mal zerschnitten ist und man im Streit die Türen hinter sich zugeschlagen hat, bleibt immer noch die Hintertür.
Wie im Fall David Alaba und dem Poker um seinen im Sommer 2021 auslaufenden Vertrag beim FC Bayern. "Es gibt kein Angebot mehr", hatte Präsident Herbert Hainer am Sonntag bei "Blickpunkt Sport" im BR klargestellt. Frist abgelaufen – und Servus!
Oder doch nur ein weiterer, harter Schachzug im Rahmen der monatelangen Feilscherei? Offenbar nicht. Denn Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic legte am Dienstagabend nach und sagte bei Sky: "Im Leben und im Fußball soll man nichts ausschließen. Aber ich weiß nicht, wie wir noch zusammenfinden sollen. Wir müssen uns damit beschäftigen, dass uns David verlassen wird." Es gebe zwar genügend Alternativen in der Abwehr, ergänzte Brazzo. Und doch: "Wenn so ein Spieler ablösefrei den Klub verlässt, ist das der Super-GAU." Wohl wahr.
Eine von vielen Fragen lautet nun: Welcher Verein kann und will sich in Zeiten der Corona-Pandemie das stattliche Paket aus Gehalt, Handgeld und Berater-Provision für Alaba überhaupt leisten? Die AZ-Übersicht:
Hürde für Real Madrid: Das hohe Gehalt
Nach AZ-Informationen sollen die Königlichen ganz oben auf der Liste von Alaba stehen. Der Hauptstadtklub und Trainer Zinedine Zidane suchen neue Stars und werden Altstars wie Luka Modric (35/Vertrag bis 2021) aussortieren.
Für Alaba könnte der - ihm in Hansi Flicks Mannschaft verwehrte - gewünschte Platz im zentralen Mittelfeld neben Toni Kroos winken. Oder aber er wird an der Seite von Raphaël Varane Reals neuer Abwehrchef, sollte Kapitän Sergio Ramos nicht über 2021 hinaus verlängern. Eine Hürde für Alabas Wunschwechsel könnte laut der Zeitung "AS" das hohe Gehalt sein.
Juventus Turin: Alaba präferiert die spanische Liga
Juves Innenverteidiger Leonardo Bonucci (33) und Giorgio Chiellini (36) haben ihre besten Tage hinter sich. Gerüchten zufolge beschäftigt man sich beim italienischen Meister intensiv mit Alaba, doch die angebliche bereits getroffene Übereinkunft ist wohl eher Wunschdenken in Italien.
Außerdem präferiert Alaba die spanische Liga. Rein wirtschaftlich hätte es die "Alte Dame" im Portemonnaie. Denn wer sich einen Cristiano Ronaldo leisten kann...
Manchester City: Guardiolas Vertrag endet bald
Einzig sein ehemaliger Trainer bei Bayern, Pep Guardiola, könnte Alaba auf die Insel locken. Finanziell wäre ein Transfer für die Citizens, gepimpert vom Emirat Abu Dhabi, machbar.
Der Haken: Guardiolas Vertrag endet im Sommer 2021. Aktuell erscheint eine Weiterbeschäftigung unwahrscheinlich. Verlängert Pep doch, könnte die Sache heiß werden.
Paris Saint-Germain: Geld wäre nicht das Problem
Könnte Trainer Thomas Tuchel Alaba nach Paris lotsen? Der millionenschwere Superstar-Kader dominiert Frankreichs Liga, der von Katar aus finanzierte Serienmeister erreichte nun erstmals das Champions-League-Finale. Die Kohle wäre nicht das Problem, eher die Unterforderung in der nur fünft-stärksten Liga Europas.
FC Liverpool: Monetär schwächer als Manchester City
Schon beim Thiago-Transfer vom FC Bayern mussten die Reds über Wochen wegen 30 Millionen Euro Ablöse schachern. Monetär ist man beim Kultklub um Trainer Jürgen Klopp nicht so rosig aufgestellt wie bei Manchester City.
FC Barcelona: Finanziell schwer angeschlagen
Wollen täten sie Alaba gerne haben – so würde es Karl Valentin formulieren. Nur können tun sie nicht. Die Katalanen sind finanziell schwer angeschlagen und verhandeln mit den Spielern um einen erheblichen Gehaltsverzicht, ansonsten drohe die Insolvenz. Daher sei aktuell die Verpflichtung eines teuren Neuzugangs unmöglich, schreibt die Sportzeitung "Marca", zudem für eine Position, die mit dem hoch bezahlten Jordi Alba bereits besetzt ist.