Mutige Mainzer: So wollen sie den "FC Lewandowski" stoppen

Mainz - Vielleicht hat Martin Schmidt ja nochmal bei seinem Kollegen Pep Guardiola angerufen. Vor dem Kräftemessen mit dem übermächtigen "FC Bayern Lewandowski" hofft der Trainer des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 nämlich inständig, dass Fünffach-Knipser Robert Lewandowski in der Startelf erneut fehlen wird. Aber selbst wenn Guardiola ihm diesen unwahrscheinlichen Gefallen tun sollte, gibt es da ein Problem. "Da sind ja auch noch zwei, drei andere, die ganz gut kicken können", sagte Schmidt.
Der Respekt vor dem Duell "David gegen Goliath" am Samstag (15.30 Uhr/Sky), Liveticker auf az-muenchen.de) ist aufseiten der Rheinhessen riesig, keine Frage. Aber die Zuversicht ebenso, den polnischen Nationalspieler Lewandowski auch ohne Peps Güte besser in den Griff zu bekommen als der VfL Wolfsburg während der historischen neun Minuten am Dienstag. "Er ist zwar ein Top-Angreifer. Aber ich kann versprechen, dass er gegen mich keine fünf Tore schießt", sagte FSV-Keeper Lorius Karius.
Auch Guardiola meinte am Freitag, dass "wir so etwas nicht nochmal erleben werden". Und schon gar nicht in Mainz, wo sie sich intensiv mit dem 27-Jährigen befasst haben. "Wir werden ihn in der Zone verteidigen und uns einander helfen", sagte Schmidt über die taktische Ausrichtung. Wenn es denn nur so einfach wäre... Ziemlich sicher wird Lewandowski keinen Fünferpack schnüren, denn "die Sinne" seien laut Schmidt nun "ja geschärft". Dennoch ist sich der Schweizer sicher, dass die One-Man-Show von Lewandowski "die Brust der Bayern nicht geschmälert hat. Das war schließlich das Resultat einer guten Teamleistung."
Auch deshalb steht für die Buchmacher fest, dass die Bayern - mit oder ohne Treffer ihres Rekordmannes - die weiße Weste wahren und im siebten Liga-Spiel den siebten Sieg einfahren werden. Gerade einmal das 1,25-Fache des Einsatzes zahlt Sportwettenanbieter bwin für einen Erfolg von Lewandowski und Co., ein Sieg der Rheinhessen ist hingegen mit der Quote 12,00 notiert. "Der Fußball lebt von Überraschungen, und das haben wir erneut vor", sagte FSV-Manager Christian Heidel im AZ-Interview recht forsch. Zuletzt gelang das am 27. November 2011, als Mainz daheim mit 3:2 siegte.
Knapp vier Jahre später wird das Unterfangen keinesfalls leichter, im Gegenteil: "Wir spielen gegen die vielleicht momentan beste Mannschaft der Welt", sagte Heidel. Auch deshalb sprach Trainer Schmidt unter der Woche nach der Niederlage bei Bayer Leverkusen und vor dem Spiel des Jahres am Samstag von einer "gefühlten Champions-League-Woche", in der mit dem nötigen "Match-Glück" auch gegen die Bayern aber etwas zu holen sei. "Wir werden mit unserem Abwehrblock dagegenhalten, uns aber sicher nicht nur hinten reinstellen", sagte Schmidt.
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Ängstlich müssen die Mainzer ohnehin nicht sein, mit neun Punkten aus sechs Spielen liegen sie im Soll. Zudem gehen sie auch in München nicht davon aus, dass die Partie ein Selbstläufer wird. "Es gibt Orte, da ist es schwer. In Mainz war es immer eng", sagte Guardiola: "Wir werden nicht mit 5:0 gewinnen."