Müller-Wohlfahrt, Klopp und Co.: Fußball-Chaos
Jürgen Klopp tritt zurück, der Frontmann beim BVB. Drei Anläufe brauchte er, um die erlösenden Worte zu finden. „Zeit für Veränderung, dafür muss ein großer Kopf weg. Und das ist meiner!“ Noch kann man sich die Seitenlinie im Signal Iduna Park nicht ohne den Chef-Pöhler vorstellen. Die Vereinsverantwortlichen Zorc und Watzke basteln an diesem Szenario. Dem Vernehmen nach wird ab Sommer in Dortmund getuchelt – aber das ist noch nicht offiziell.
Diese doch recht schnell verkündete Nachricht vom Klopp-Rücktritt war nötig geworden, weil Stunden zuvor der HSV mit Bruno Labbadia an die Öffentlichkeit gegangen war. Eben jener Labbadia, der vor Jahren vom Hof gejagt wurde, vor einigen Wochen schon wollte, aber nicht durfte, und jetzt musste, weil Tuchel ja nicht mehr konnte. Ja, Trainerbeben heißen auch deshalb Trainerbeben, weil mitunter die Wände wackeln.
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Während Dortmund also in aller Stille einen nachvollziehbaren Plan schmiedet und vielleicht schneller als gedacht verkünden muss, erreicht der Dilettantismus in Hamburg einen erneuten Tiefpunkt. Trainer Nummer vier in dieser Saison soll retten, nachdem Trainer Nummer drei keiner war und Trainer Nummer eins und Nummer zwei schon deutlich zu lange im Amt waren. Das soll einer verstehen. Und weil der eigentliche Trainer Nummer eins der neuen Saison nicht Trainer Nummer vier der alten Saison sein wollte, und Trainer Nummer drei keiner war, wurde Co-Trainer Nummer drei freigestellt, und Trainer nebst Co-Trainer Nummer vier-b verpflichtet und trotzdem als 1-A-Lösung verkauft. Aha! Der Dino wird von Nichtmedizinern am offenen Herzen operiert. Man könnte lachen, wenn es nicht so traurig wäre.
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Mediziner, auch so ein Thema. Müller-Wohlfahrt zieht sich und die Seinen nämlich von der Säbener Straße ab. Ab sofort und für immer. Viele Verletzte, keine Ärzte. Offensichtlich sieht Guardiola ihn nicht als Teil der Lösung, sondern als Teil des Problems. Beim FC Porto drei schwere individuelle Fehler, prompt bestraft, der Weg ins Halbfinale ist dadurch ein bisschen weiter geworden – und Schuld war der Doc? Wenn das nicht auch über kurz oder lang eine Trainerdiskussion nach sich zieht. Es war eine besonderere Woche in dieser Saison, eine durchaus chaotische. An diesem Wochenende geht es dafür um etwas anderes: Einfach nur um Fußball.
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