Minister droht Uli Hoeneß mit Knast: "Widerruf der Bewährung"

Hat Uli Hoeneß in Liechtenstein ehrliche Steuerzahler verhöhnt? NRW-Justizminister Thomas Kutschaty hat im Wahlkampf scharf gegen den Bayern-Präsidenten geschossen und ihm indirekt gedroht.
München – "Ein Freispruch wäre völlig normal gewesen." Diese und andere Bemerkungen über seine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung bei einem Auftritt im ehemaligen Steuerparadies Liechtenstein haben Uli Hoeneß Ärger eingebracht. Auch der Justizminister von Nordrhein-Westfalen, Thomas Kutschaty (SPD), läuft Sturm gegen den Bayern-Präsidenten und wirft ihm laut einem Bericht der Bild vor, mit der Verharmlosung seines Vergehens den ehrlichen deutschen Steuerzahler zu verhöhnen.
"Offensichtlich haben 21 Monate in einem bayrischen Luxusknast mit Wochenendurlauben und Aufenthalten in der Schön-Klinik am Starnberger See nicht die gewünschte Wirkung gezeigt", zitiert ihn das Blatt. Hoeneß mache sich ausgerechnet im Steuerparadies Liechtenstein über Steuerzahler lustig.
Hoeneß' Bewährung läuft bis 2019
Hoeneß (damals wegen Steuerhinterziehung verurteilt zu 3,5 Jahren) kam nach Verbüßung der Halbstrafe am 29. Februar 2016 frei, seine Bewährung läuft noch bis Februar 2019. Justizminister Kutschaty droht Hoeneß, seine Aussagen über Steuervergehen seien unter Umständen geeignet, "den Widerruf der Bewährung zu prüfen".
Um eine Bewährung widerrufen und den Betreffenden zurück ins Gefängnis stecken zu können, müsste man ihm eine Straftat oder einen Verstoß gegen Bewährungsauflagen nachweisen.