Mini-Kader vor Mammut-Saison: Langsam werden auch die Stars unruhig

München - Viel rotieren werde er nicht, kündigte Hansi Flick vor der Partie bei der TSG Hoffenheim am Sonntag (15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) an. Wie auch? Die Auswahl ist weiter relativ überschaubar.
Neun Tage noch, dann schließt das Sommer-Transferfenster 2020. In Leroy Sané, Tanguy Nianzou und Alexander Nübel haben die Quadruple-Sieger bislang drei Neuzugänge getätigt, dem stehen die Abgänge der Leihspieler Philippe Coutinho, Álvaro Odriozola, Ivan Perisic sowie Spielmacher Thiago gegenüber. Stand jetzt ist der Kader sogar kleiner als in der abgelaufenen Saison - und das ausgerechnet vor der wohl intensivsten Spielzeit der Geschichte.
Müller: "Hoffe, dass wir noch Verstärkung bekommen"
"Wir wissen natürlich auch, dass es immer enger wird. Es ist noch knapp eine Woche Zeit, um eventuelle Veränderungen vorzunehmen", sagte Hansi Flick bei der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Spiel im Kraichgau am Samstag. Sportvorstand Hasan Salihamidzic arbeite hinter den Kulissen an weiteren Verstärkungen, so der Bayern-Coach weiter. Dass es die brauchen wird, dessen sind sich auch die Spieler bewusst.
"Ich hoffe natürlich, dass wir noch Verstärkung dazu bekommen. Aber da sind andere zuständig, und ich glaube, die kümmern sich auch schon", meinte Thomas Müller nach dem kräftezehrenden 2:1-Erfolg über den FC Sevilla am Donnerstag, auch Kapitän Manuel Neuer sieht den "relativ schmalen Kader" vor der anstehenden "Hammer-Saison" durchaus kritisch.
Trotz Mini-Kader: Flick gibt sich kämpferisch
Schon am kommenden Mittwoch steht für die Münchner der nationale Supercup auf dem Programm, am Sonntag in einer Woche gastiert Hertha BSC in der Allianz Arena. Anschließend verabschieden sich die Nationalspieler in die Länderspielpause, die drei Spiele innerhalb von sechs Tagen bereithält. DFB-Pokal und Champions League werden für die Bayern bis dahin noch gar nicht angefangen haben.
Hansi Flick gibt sich bislang allerdings kämpferisch. "Wir haben nicht die Mentalität zu jammern. Es gehört einfach dazu. Und egal wer spielt, sind wir immer in der Lage, den Gegner zu schlagen", meinte der Bayern-Coach, der seinen Kader gegen Hoffenheim wieder mit fünf Talenten auffüllen wird.
Coman vor Rückkehr - Comeback gegen Hoffenheim?
Die personelle Lage wird sich in absehbarer Zeit immerhin etwas entspannen: Kingsley Coman, der sich in den vergangenen zwei Wochen nach Kontakt mit einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person in häusliche Quarantäne begeben musste, steht vor einer Rückkehr ins Mannschaftstraining. Ob der Flügelspieler schon gegen Hoffenheim dabei sein wird, ist allerdings noch offen.
"Er hatte gestern noch einen Test. Wenn der negativ ist, kann er wieder mit uns trainieren", sagte Flick: "Wir müssen das Training abwarten und dann schauen, ob wir ihn nach Hoffenheim mitnehmen. Er wäre natürlich eine gute Option."
Allzu viele davon hat er nicht. Bis zum 5. Oktober bleibt noch Zeit, um dies zu ändern.