Mein Sportler 2012: Bastian Schweinsteiger!

Er ist nicht nominiert, man kann ihn eigentlich nicht wählen. Trotzdem plädiert AZ-Sportchef Gunnar Jans für den Fehlschützen vom 19. Mai. Debattieren Sie mit.
Gunnar Jans |
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München - An dieser Stelle zunächst mal der Hinweis: Dies ist kein redaktioneller Eingriff in die Hoheitsentscheidung der Leser bei der Wahl zu Münchens Sportler des Jahres.

Der Mann, dem ich meine Stimme geben möchte, wurde gar nicht nominiert.

Zur Wahl stehen u.a. der bei Olympia mit Silber dekorierte Kunstturner Marcel Nguyen, der BMW-PS-Protz und DTM-Sieger Bruno Spengler oder die blaue Lebensversicherung Benny Lauth sowie vom FC Bayern Filou Ribéry und Nationaltorwart Manuel Neuer. Zur Wahl steht nicht: Bastian Schweinsteiger.

 

Alles zur AZ-Leser-Wahl Sportler 2012 - hier der Überblick

 

Ich möchte Ihnen Schweinsteiger trotzdem ans Herz legen. Und das nicht nur, weil er nach Ansicht der Bayern-Fans, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage für das Magazin „Bayern-Journal“, derjenige mit dem größten Bayern-Herz ist, weit vor Thomas Müller und Philipp Lahm. Sondern weil er in 2012 DER tragische Held des FC Bayern war.

Einer, der alles verschossen hat. Und doch wieder aufgestanden ist.

Schweinsteiger Sportler des Jahres? Geht doch gar nicht, hat mich die Redaktion zurechtgewiesen, als wir die Kandidatenlisten aufgestellt haben. Der hat doch den entscheidenden Elfmeter gegen Chelsea verschossen, also am verlorenen Finale großen Anteil gehabt und dann auch bei der EM nichts gerissen.

Nein, den können wir auf keinen Fall nominieren, meinte die Mehrheit, der ich mich gebeugt habe. Doch mein Gefühl sagte mir: Gerade deshalb hätte es Schweinsteiger verdient.

Weil es nicht nur um Sieger geht. Weil der Zweite nicht der erste Verlierer ist. Weil es drauf ankommt, was man aus der Niederlage macht. Schweinsteiger hat Größe bewiesen. Nicht nur, dass die Bayern ohne ihn, seine Top-Form im Frühjahr und den verwandelten Elfmeter im Halbfinale gegen Real Madrid, das Endspiel gar nicht erreicht hätten.

Es war viel mehr die Art und Weise, wie er mit dem finalen Fehlschuss umgegangen ist, die Respekt verdient. Ja, Schweinsteiger hat kurz das Trikot über den Kopf gezogen, doch statt sich zu verstecken, war er schon wenig später wieder präsent.

Er ist aufgestanden, er hat sich zurückgekämpft und an ihm hat es nicht gelegen, dass das DFB-Team bei der EM den Titel verpasst hat. Er hat sich früh, vielleicht sogar zu früh, wieder für die Mannschaft aufgeopfert, hat trotz aller Rückschläge, physischen wie psychischen, seinen Mann gestanden.

Schweinsteiger ist der Aufsteher des Jahres, ein Kämpfertyp. Allein deshalb ist er mein Münchner Sportler des Jahres.

Wenn ich Sie jetzt überzeugt habe, können Sie ihn trotzdem nicht wählen. Jedenfalls nicht auf den üblichen Wegen online oder telefonisch. Sie müssten mir schon persönlich schreiben. Oder hier mitdiskutieren. Wer ist Ihr Münchner Sportler des Jahres?

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