Mathys Tel: Er ist der neue Liebling beim FC Bayern

Sturm-Youngster Mathys Tel erlöst als Joker den FC Bayern spät in Mönchengladbach – und wird dafür von den Fans ausgiebig gefeiert. Der junge Franzose ist angekommen und kommt an: "Er hat immer Strom".
Patrick Strasser |
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Womöglich auf Sicht die stürmische Zukunft des FC Bayern: Mathys Tel
Womöglich auf Sicht die stürmische Zukunft des FC Bayern: Mathys Tel © firo/Augenklick

München - Er verlangsamte seine Schritte, ganz bewusst. In seinem Rücken die Fankurve der Bayern, die ihn mit Sprechchören weiter hochleben ließ. Während die meisten Bayern-Profis schon im oder Richtung Spielertunnel des Borussia-Park verschwunden waren, stolzierte Mathys Tel noch über den Platz, drehte sich nun ganz alleine erneut zu den Anhängern um, die weiter seinen Namen skandierten.

Tel winkte, verbeugte sich und klopfte sich mehrmals aufs Wappen des Trikots. Alle für einen, der einer für sie ist. Klar, mit seinem Kopfball zum 2:1 in der 87. Minute war der Franzose der gefeierte Matchwinner. 

Mathys Tel auf seiner Ehrenrunde in Mönchengladbach.
Mathys Tel auf seiner Ehrenrunde in Mönchengladbach. © IMAGO / Passion2Press

Aber die gegenseitige Zuneigung fühlte sich anders an – nicht erfolgsbedingt, sondern ehrlicher, herzlicher. Da ist einer angekommen. Als Spieler und Mensch, und das zu Beginn seiner zweiten Saison in einer für ihn völlig neuen, fremden Welt.

Als 18-Jähriger. Spätestens diese Momente in Mönchengladbach könnten die Geburtsstunde einer langjährigen, intensiven Liebesbeziehung zwischen Tel und den Fans sein: Einer, der sportlich den Durchbruch noch nicht geschafft hat, aber trotzdem auf dem Weg zum Publikumsliebling ist.

FC Bayern: Mathys Tel holt das Maximum aus seinen Joker-Einsätzen heraus

Weil man ihm Harry Kane, den Ü-100-Millionen-Euro-Mann, als Mittelstürmer vor die Nase transferiert hat. Und was macht dieser freche wie selbstbewusste Tel? Springt im Schatten von Kane zum Kopfball und nickt den Ball wie selbstverständlich zum 2:1 ein – mit nur wenigen Joker-Minuten in den Beinen. Was sein Schicksal ist. In der Vorbereitung noch Stammspieler, aber eher Platzhalter im Sturmzentrum für Wunschstürmer und Wuchtbrumme Kane, nun einer der Joker neben Eric Maxim Choupo-Moting, der mit 34 Jahren allerdings zu den Routiniers zählt.

Tel ist angekommen, Tel kommt an. "Ich habe mich extrem für Mathys gefreut, weil er einfach immer Gas gibt – in jedem Training, in jedem Spiel", sagte Vize-Kapitän Joshua Kimmich und charakterisierte den Teenager so: "Ein junger Spieler, der sich im letzten Jahr extrem gut entwickelt hat, der immer wieder seine Chancen bekommt, weil er sie sich verdient. Es macht Spaß, ihm zuzuschauen."

Trotz großer Sturm-Konkurrenz: Mathys Tel will sich beim FC Bayern durchsetzen

Laut dem alten Strafraum-Hasen Müller ist Tel "torhungrig, jung und manchmal auch ungestüm – das ist auch gut so. Vielleicht sieht er manchmal einen Mitspieler, der im Training freisteht, auch ab und zu nicht. Aber er ist immer an, hat immer Strom. Er will Tore machen und das ist schon mal viel wert." Fleißig, wissbegierig, ganz passabel Deutsch hat er auch schon gelernt.

Als Kane ankam, meldeten sich zahlreiche Vereine aus dem In- und Ausland, unter anderem Eintracht Frankfurt, das präventiv nach einem Nachfolger für den am Ende doch noch zu PSG abgewanderten Torjäger Randal Kolo Muani fahndete. Bayern blockte jede Anfrage für Tel ab, dagegen wurden andere Talente wie Gabriel Vidovic (19/zu Dinamo Zagreb), Arijon Ibrahimovic (17/Frosinone Calcio) und Paul Wanner (17/SV Elversberg) ausgeliehen. Tel, der auch nicht wegwollte, ist anders, viel weiter, besser. Im Training einerseits oft nicht zu halten und andererseits kaum zu bremsen.

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Präsident Herbert Hainer: "Mathys Tel ist eines der größten Talente in Europa"

20 Millionen Euro hatte der FC Bayern im Sommer 2022 an Stade Rennes für ein 17-jähriges Talent überwiesen – wieder stand Tel im Schatten, damals in dem der spektakulären Verpflichtung von Sadio Mané, dem Weltstar aus Liverpool. Von Mané konnte Tel nur ein Jahr im Training lernen, nun von Kane, Müller und Choupo-Moting. 32 Pflichtspiele, meist Kurzeinsätze als Joker und doch schon acht Tore, diese Saison bereits zwei.

"Mathys ist eines der größten Talente in Europa und hat das jedes Mal gezeigt, wenn er eingewechselt wurde", sagte Präsident Herbert Hainer im "Sport1-Doppelpass" und erklärte: "Kane wird nicht jedes Spiel drei Tore schießen, also wird Mathys seine Chancen bekommen und sie nutzen, wie er es in Gladbach getan hat".

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