Markus Söder bringt Impfpflicht für Fußballer ins Spiel
München - Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Diskussion um eine Impfpflicht für Fußballprofis neu entfacht. "Ich bin für eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, das brauchen wir", betonte der 54-Jährige bei "Bild TV", "ich denke, es wäre ein gutes Signal, dass wir so etwas auch für den Fußballbereich diskutieren - als Signal auch der Einheit von Fans und Spielern."
Söder wies darauf hin, dass in Bayern in den Fußballstadien 2G für die Zuschauer gelte, also nur Geimpfte und Genesene Zugang hätten, seit die Corona-Ampel für den Krankenhausbereich auf Rot gesprungen sei. In eben jenen Bereichen, in denen ohnehin 2G gilt, halte Söder eine Impfpflicht für sinnvoll.
Macht Flick die Nominierungen künftig vom Impfstatus abhängig?
Bundestrainer Hansi Flick hatte auf die Frage, ob er nur noch geimpfte Spieler für die deutsche Nationalmannschaft nominieren werde, in der vergangenen Woche ausweichend geantwortet: "Das lasse ich erstmal alles auf mich zukommen und mache mir nach dem Lehrgang Gedanken."
Nach einem positiven Test beim geimpften Niklas Süle hatten der Münchner sowie seine vier DFB-Teamkollegen Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Karim Adeyemi das Mannschaftsquartier vor den WM-Qualifikationsspielen gegen Liechtenstein und in Armenien verlassen müssen. Sie galten als enge Kontaktpersonen und mussten sich wie der positive Süle zu Hause in Quarantäne begeben. Selbiges galt für den kamerunischen Nationalspieler Eric Maxim Choupo-Moting, der seine Quarantäne mittlerweile wieder beendet hat.
Laut "Bild" haben sich Kimmich, Musiala und Gnabry mittlerweile freigetestet. Demnach befindet sich einzig Süle weiter in Quarantäne, da er trotz vollen Impfschutzes leichte Symptome habe und daher die Voraussetzung für eine Freitestung nicht erfüllt.
Impfpflicht für Profifußballer? Das sagt DFL-Boss Seifert
Am Dienstag reagierte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL), auf den Vorstoß Söders. "Ideen haben wir in den letzten zwölf Monaten genug gehört. In der aktuell zweifellos schwierigen Pandemie-Situation muss es die Aufgabe der Politik sein, nach praktikablen Lösungen und umsetzbaren Konzepten zu suchen", erwiderte Seifert bei "Bild". "Wenn die Politik die rechtlichen Möglichkeiten für eine Impf-Pflicht in bestimmten Berufsgruppen schafft, wird die DFL selbstverständlich eine solche Option umgehend intensiv diskutieren."
Aktuell liege die Impf-Quote in der Bundesliga und 2. Bundesliga bei mehr als 90 Prozent und damit deutlich höher als in allen Bundesländern. "DFL und Clubs werden sich in jedem Fall mit vollem Einsatz für eine weitere Steigerung der Impf-Quote einsetzen – im Fußball und in der Gesellschaft", versicherte Seifert.