Marina Granovskaia: Das ist die mächtige Frau beim FC Chelsea
München/London - Dieser Titel ist wie ein Ritterschlag, gerade auf der Insel: Laut der britischen Tageszeitung "The Times" gilt Marina Granovskaia, verantwortlich für Transfers bei Bayerns Champions-League-Gegner FC Chelsea, als "mächtigste Frau des Fußballs". Granovskaia? Noch nie gehört?
Insider aus dem Fußball-Business kennen die 45-jährige Russin jedoch zu gut. Vor allem als knallharte Verhandlungspartnerin, die etwa Nationalspieler Timo Werner aus Leipzig zum FC Chelsea gelockt und mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet hat. Einen solchen soll auch Leverkusens Kai Havertz bekommen, Granovskaia will jedoch die avisierte Ablöse unter 100 Millionen Euro drücken. Für Bayer-Sportboss Rudi Völler eine knifflige Aufgabe.
Granovskaia: Mrs Pokerface des FC Chelsea
Wer steckt hinter Mrs Pokerface der "Blues"? Deren Jobbeschreibung kommt der einer Sportdirektorin gleich, wenngleich auf der Insel Trainer wie Frank Lampard oft auch Aufgaben eines Kaderplaners und Managers übernehmen.
Das ist Chelseas Brazzo: Ab 1997, nach ihrem Moskauer Universitätsabschluss mit Auszeichnung im Fach Fremdsprachen, arbeitete die "Iron Lady", so ein Branchenname, in Roman Abramowitschs damaliger Firma, dem Ölkonzern Sibneft. Granovskaia wird seine rechte Hand, Beraterin und Vermögensverwalterin.
Sie hat bei den "Blues" das sagen
Als Abramowitsch 2003 den FC Chelsea kauft, nimmt er sie mit. Die Russin (besitzt auch einen kanadischen Pass) ist seit 2013 mit Sitz im Vorstand der Londoner als Direktorin hauptsächlich für Transfers verantwortlich – ob Spieler oder Trainer. Und das mit allen Tricks. Ex-Torhüter Petr Cech, inzwischen als technischer Berater für Chelsea tätig, sagte voller Ehrfurcht: "In unserem Klub gibt es nur eine Person, die dafür sorgt, dass Dinge über die Bühne gehen, und das ist natürlich Marina."
Ein Klub-Insider steckte jüngst dem "Evening Standard", Abramowitsch vertraue ihr bedingungslos. Denn: "Sie will kein Promi sein, aber es gibt keinen Zweifel daran, wer bei Chelsea das Sagen hat und bestimmt, wo es langgeht."
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