Maria Höfl-Riesch und Patricia Riekel schwärmen von Franz Beckenbauer
München - Der Franz und die Frauen: ein Kapitel für sich. Natürlich gibt es auch zu diesem Thema manch herrlichen Spruch von ihm. Über die Frauen-Nationalmannschaft gab er mal zum Besten: "Die Frauen sind hübscher und beweglicher geworden - das sieht sehr gut aus." Die wichtigste Frau im Leben dieses Womanizers hieß Antonie und war seine Mutter. Bis zu ihrem Tod soll er sie jeden Tag angerufen haben, heißt es. Kaisertreue halt. Aber was sagen die Frauen selbst über ihn? Die AZ hat nachgefragt:
Maria Höfl-Riesch kennt ihn aus nächster Nähe: Ihr Mann Marcus ist seit Jahr und Tag Beckenbauers Manager. "Seit zehn Jahren haben wir ein wunderbares Verhältnis", sagt Höfl-Riesch, "kennengelernt habe ich den Franz 2010 über Marcus, als wir begannen zusammenzuarbeiten. Im Jahr darauf, 2011, bei unserer Hochzeit, war er auch dabei, was mich damals sehr gefreut hat." Aber auch für ihren Sport, den Ski-Rennlauf, habe sich Beckenbauer sehr interessiert, sagt sie: "Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Garmisch und 2013 in Schladming war er dabei, später auch bei den Rennen in Sotchi. Ein paar Schwünge zusammen haben wir leider nie geschafft."
Franz Beckenbauer ist "wahnsinnig herzlich"
Und was für ein Typ ist dieser Beckenbauer nun? "Ich hab' den Franz immer als wahnsinnig herzlich erlebt. Egal, wer ihn um ein Autogramm fragte: Er ist immer super nett zu den Leuten. Einfach ein liebenswerter, toller Mann, zudem wahnsinnig charmant. Klar kommt er jetzt ein bisschen in die Jahre, ist aber immer noch attraktiv. Als Junger war er vom Aussehen her ja wie ein Hollywood-Star. Und dann seine Karriere! Als Spieler, Trainer und Manager: Schon toll, was er in seinem Leben alles erreicht hat."
Seine gesundheitlichen Probleme sind ihr nicht verborgen geblieben, umso mehr ist sie nun froh, sagen zu können: "Ich freue mich, dass es ihm wieder ein bisschen besser geht. Er hat ja wirklich schwere Jahre und viele Operationen hinter sich. Leistungssport: Irgendwann rächt sich der Körper dann doch. Aber derzeit geht es ihm ganz gut, und ich hoffe, das bleibt so."
Eine, die den Kaiser auch gut kennt, ist die Ex-Bunte-Chefin Patricia Riekel. Fünf Mal wurde die Lichtgestalt mit dem Bambi ausgezeichnet, einmal gar mit dem Millennium-Bambi. Society-Expertin Riekel beschreibt den Preisträger so: "Der Franz ist vordergründig ja kein Aufreißer-Typ, kein Angeber oder Protzer. Brauchte er auch nicht, weil er ein sehr hübscher, junger Mann und auch später sehr attraktiv war - und, ja, auf alle Fälle noch immer ist! In seinen jugendlichen Jahren war er schon ein Charmeur, einer, der den weiblichen Reizen sehr aufgeschlossen war. Es hat nie an Damen gefehlt, die ihm schöne Augen gemacht haben. Wenn der Franz sich für eine Frau interessiert, dann macht er das sehr diskret."

Sein Frauen-Typ? "Schmal, zierlich und feminin", sagt Riekel, "ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass er sich in eine Fußballerin verliebt hätte." Was ihn als Mann auszeichnet? "Er ist sehr loyal, wenn er liebt oder geliebt wird. Er sorgt sich, was ich einen sehr schönen Zug finde. Man hat bei ihm nie von einem Skandal oder einem Streit mit einer Frau gehört. Schlecht für uns Journalisten, gut für sein Privatleben. Er hatte Affären, aber stets sehr diskret und großzügig gelöst."
Franz Beckenbauer ist "wie ein guter Wein"
Große Auftritte wie bei der Bambi-Verleihung seien "nicht das, was er gerne macht", so Riekel: "Ich glaube, dass seine Frau Heidi und vor allem seine Kinder nochmal etwas ganz Neues aus ihm herausgeholt haben: einen sehr familiären Zug, der früher nicht an ihm aufgefallen ist."
Über allem stehe jedoch seine Diskretion: "Die Frauen, die mit ihm zusammen waren und die ich kenne, reden alle nur gut über ihn - auch wenn sie verlassen wurden oder es nur eine kurze Affäre war. Man nannte das ja auch Gentleman-Fußball, was er früher gespielt hat - und das ist auch im wahren Leben sein Naturell."
Dass er durch die bis heute von Korruptionsvorwürfen umwehte Vergabe der Fußball-WM 2006 nach Deutschland so in die Kritik geraten ist, macht Riekel traurig: "Er hat uns doch dieses Sommer-Märchen gebracht, an das wir jetzt in der Corona-Krise voller Sehnsucht denken. Für mich wird der Franz immer der 'Kaiser' bleiben: wie ein guter Wein, der mit den Jahren immer reifer und interessanter wird."
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