Manuel Neuer und die Angst vor dem Muskel-Katar

Bundestrainer Hansi Flick zieht ein positives Fazit des Trainingslagers in Marbella, sein Kapitän Manuel Neuer warnt vor den hohen Belastungen in diesem Jahr: "Ich glaube, dass das Programm einfach sehr voll ist."
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Er warnt vor den Gefahren einer Überbelastung bei der WM in Katar: DFB-Kapitän Manuel Neuer.
Er warnt vor den Gefahren einer Überbelastung bei der WM in Katar: DFB-Kapitän Manuel Neuer. © picture alliance/dpa | Federico Gambarini

München - An puren Müßiggang unter Spaniens Sonne war für Deutschlands Fußball-Elite um Kapitän Manuel Neuer den dreifachen Papa Joshua Kimmich auch am Vatertag nicht zu denken – zumindest bis zum frühen Nachmittag. Im Trainingslager der Nationalmannschaft mit Partnerinnen und Kindern in der beliebten Urlaubsregion um Marbella bringt Hansi Flick seine 26 WM-Kandidaten vormittags beim Training ordentlich ins Schwitzen.

"In den Nachmittagsstunden haben wir schon viel Spaß miteinander", sagte Bayern-Profi Thomas Müller am vorletzten Tag des Camps im Süden Spaniens. Ihn selbst zieht es mit einigen Kollegen dann gerne auf den Golfplatz. Andere entspannen lieber am Pool. Hoffenheims David Raum findet es sehr schön, dass sich auch die Spielerfrauen kennenlernen könnten. "Da wächst man enger zusammen", sagte der 24-Jährige.

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Thomas Müller: "Das werden Gradmesser für die WM"

Müller hob aber auch hervor: "Warum wir hier sind, sind die Einheiten auf dem Platz und die Sitzungen, die wir machen." Am Ende einer langen Saison versprühen die Akteure noch einmal erkennbar Lust auf die anstehenden Länderspiele gegen namhafte Gegner wie Italien, England und Ungarn. "Wir wollen die Nations League nicht einfach nur abarbeiten", verkündete Müller: "Wir wollen erfolgreich sein, diese Prestigeduelle gewinnen. Das werden Gradmesser für die WM."

Flick bewertete den kurzen Aktivurlaub schon einen Tag vor dem Abschluss und einem anschließenden freien Wochenende für die Spieler bis zum Wiedersehen am Montag in Herzogenaurach als „eine runde Sache“. Er lobte die Akteure für ihren Einsatz. „Wenn man sieht, wie wir arbeiten, kann man erkennen, dass eine hohe Professionalität drin steckt“, sagte der DFB-Chefcoach: "Die Tage haben uns gut getan, weil es ein seriöser Übergang zwischen Saison und Nations League ist."

Manuel Neuer sieht Gefahren einer Überbelastung

Flick war schon beim FC Bayern ein Meister darin, innerhalb eines Teams eine Titel-Atmosphäre zu schaffen. Beim Training nimmt er immer wieder Spieler in den Arm. Er führt viele Gespräche, schenkt Vertrauen – ist aber auch fordernd. "Ich habe den Spielern ganz klar gesagt: Wenn wir auf dem Platz stehen, wenn wir ein Meeting haben, dann müssen sie zu hundert Prozent da sein. Die Spieler haben eine Riesenverantwortung dafür, was sie am Ende auf dem Platz bringen", begründete Flick. Er will ins WM-Finale kommen.

Leon Goretzka fehlte am Donnerstag auf dem Trainingsplatz. Flick konnte aber Entwarnung geben. Der Bayern-Profi sei tags zuvor bei einem Zweikampf mit dem Fuß umgeknickt: "Es ist aber alles stabil." Körperliche Fitness ist eine wichtige Voraussetzung, um bei der WM um den Titel mitspielen zu können. Turnier-Veteran Manuel Neuer sieht im straffen Spielplan vor dem Winterturnier sogar Gefahren einer Überbelastung. Erstmals wird der Weltmeister mitten in der Saison ermittelt.

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Neuer: "Nur englische Wochen für die Mannschaften, die international dabei sind"

Die große Frage, die sich Trainer, Profis und Fitness-Experten stellen, lautet: Sind die Fußballstars bei einem Turnier während der Spielzeit eher körperlich und spielerisch in einer Topverfassung als bei einer Endrunde, die am Ende einer strapaziösen Saison stattfindet? Oder reisen sie wegen des dichten Spielplans eher ausgelaugt zur WM, die am 21. November beginnt? "Das wird man sehen. Das kann man jetzt nicht sagen", antwortete Neuer im Trainingslager. Gleichwohl ist er skeptisch. "Ich glaube, dass das Programm einfach sehr, sehr voll ist. Es gibt nur englische Wochen für die Mannschaften, die international dabei sind", erklärte er. Neuers Angst vor dem Muskel-Katar.

Für die Bayern-Profis etwa stehen von Ende Juli bis Mitte November 15 Bundesliga-Spieltage, sechs Gruppenspiele in der Champions League, zwei DFB-Pokal-Runden und der Supercup gegen Pokalsieger RB Leipzig zum Saisonstart am 30. Juli im Terminplan. Dazu kommen dann noch zwei Nations-League-Partien mit der Nationalmannschaft Ende September gegen Ungarn und England. Das sind maximal 26 Pflichtspiele in 15 Wochen. 

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3 Kommentare
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  • Radio Pähl am 27.05.2022 12:36 Uhr / Bewertung:

    Traditionelle Flick-Lobhudelei!

  • Analyst am 27.05.2022 20:57 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Radio Pähl

    Traditionelles ,Pähl Gesabbel,Radio untauglich.

  • Mia san mia1 am 27.05.2022 23:02 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Analyst

    Kann man nur unterstreichen.
    Der Mensch hat nichts anderes zu tun als den ganzen Tag am Rechner zu sitzen.

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