Manuel Neuer über die Saison, seine Verletzung und Philipp Lahm
München - Ohne Krücken geht noch nichts bei Manuel Neuer. Am Sonntagvormittag humpelte der verletzte Torhüter des FC Bayern mit silber-blauen Gehhilfen in die Erlebniswelt der Allianz Arena, an seinem gebrochenen linken Fuß trug Neuer einen Spezialschuh.
Den Termin wollte sich der 31-Jährige trotzdem nicht entgehen lassen: Die Bayern hatten zur Autogrammstunde mit dem Keeper geladen, im Vereinsmuseum bildete sich eine riesige Fan-Schlange. "Es ist wichtig, Spaß am Fußball zu haben, aber ihr dürft nebenbei die Schule nicht vernachlässigen", gab Neuer seinen jüngsten Anhängern mit auf den Weg. Vorab äußerte sich der Nationaltorhüter zu seinem Comeback und seinen Ambitionen aufs Kapitänsamt.
Die AZ fasst Neuers Aussagen zusammen. Manuel Neuer über...
seine Verletzung (Mittelfußbruch im linken Fuß): "Es geht mir ganz gut, bisher läuft alles nach Plan. In zwei Wochen werden wir die ersten Kontrollaufnahmen machen, um zu schauen, wie weit der Knochen zusammengewachsen ist. Ich gehe davon aus, dass ich noch zwei Wochen auf Krücken laufe. Grundsätzlich denke ich, dass ich zum Trainingsstart der neuen Saison (4. Juli, d. Red.) wieder dabei bin."
sein Saisonfazit: "Wir sind Deutscher Meister geworden, darauf können wir stolz sein. Fünfmal in Folge Meister, das ist etwas ganz Besonderes, das hat noch keiner geschafft. Jeder hat vielleicht damit gerechnet, aber das ist ein harter, steiniger Weg. Leider sind wir in den Cup-Wettbewerben ausgeschieden, das ist sehr bitter. Als Profi will man immer alles gewinnen. Ich hoffe, dass in der kommenden Saison länger mit uns zu rechnen ist, als bis ins DFB-Pokal-Halbfinale und Champions-League-Viertelfinale."
die nächste Saison: "Wir werden wieder voll angreifen. Vielleicht wird sich personell noch etwas tun, aber wir gehen immer mit einer ganz starken Mannschaft in die Saison."
das Karriereende von Philipp Lahm: "Ich werde ihn vor allem am Kartentisch vermissen. Er hat eine sensationelle Karriere hingelegt. Ich finde es schade, dass er nie zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt wurde. Er hat so viel für den deutschen Fußball geleistet, da hätte er es mindestens einmal verdient gehabt."
das Kapitänsamt: "Wenn ich gefragt werde und die Verantwortlichen das so entscheiden, nehme ich es natürlich gerne an. Grundsätzlich drängt sich bei uns aber kein Spieler in dieser Frage auf. Das ist eine Entscheidung des Trainers und des Vereins. Führungsspieler sind immer wichtig. In den letzten Jahren hat sich schon abgezeichnet, dass es nicht den einen Führungsspieler gibt, sondern dass sich die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Das hat man schon bei der WM 2014 gesehen, auch beim Triple-Sieg 2013. So wird es bei uns bleiben, ich nehme dabei eine wichtige Rolle ein."
den Neuzugang Sebastian Rudy: "Er ist ein sehr guter Spieler, ich kenne ihn aus der Nationalmannschaft. Er wird uns auf der Position im zentralen Mittelfeld weiterhelfen. Es ist nicht so wichtig, dass er vielleicht etwas ruhiger ist und nicht so viele Interviews gibt. Er soll auf dem Platz für uns Leistung bringen."
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