Manuel Neuer, der Unbezwingbare
Mönchengladbach - Kurz vor knapp sah es tatsächlich so aus, als könnte ihm noch einer durchrutschen. Einen Weitschuss von Gladbachs Raffael bekam Manuel Neuer nicht richtig zu fassen, aber der Bayern-Torhüter schaffte es gerade noch, die Kugel am Pfosten vorbei ins Aus zu lenken – die 79. Minute, eine Meisterleistung. Durchatmen bei den Bayern.
Das 0:0 am Sonntagabend im Borussia-Park war keine Meisterleistung der zuletzt so ballerfreudigen Offensiv-Abteilung der Bayern, dafür endlich mal wieder ein Spiel für einen Torhüter mit Herzblut wie Neuer. Er hatte was zu tun fand auch Teamkollege Thomas Müller: "Manuel konnte sich auszeichnen und hat uns im Spiel gehalten. Er hat wieder einmal seine Klasse unter Beweis gestellt.“
Nichts ist so öde wie immer nur zuschauen, wenn die anderen spielen. Siehe Bremen. Beim 6:0 vor acht Tagen hatten die Gäste keine Torchance. Es war ein spannender Schlagabtausch, wohl das beste, weil taktisch intensivste und fußballerisch wertvollste Spiel der Saison. Kein emotional aufgeladener Pausenhof-Kick wie das 5:4 der Stuttgarter am Samstag in Frankfurt. Nein, die hohe Schule der Fußballkunst. 17:1 lautete die Torbilanz der Bayern aus den letzten drei Partien gegen Hannover, Bremen und in der Champions League beim AS Rom.
Doch die Gladbacher sind ein anderes Kaliber. Die Neuauflage des Klassikers der 70er Jahre wurde zu einem echten Top-Spiel. Endlich wurden die Bayern gefordert, ihre Geduld strapaziert, kein easy scoring. Zum Glück für den FC Bayern, dass man den "weltbesten Torhüter.“ im Tor hat, wie auch FCB-Kapitän Philipp Lahm erklärte. Das 0:0 hatten die Bayern ohne Frage ihrem Torhüter zu verdanken, der nun auf dem Weg zum nächsten Rekord ist: Seit 658 Minuten ist die Nummer eins des FC Bayern schon ohne Gegentor.
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Das konnten auch Kruse (34.) und Hahn (51.) nicht ändern. Neuer war stets zu gut. Unbezwingbar, der Mann. Insgesamt hat der Nationaltorhüter nun in den Monaten September und Oktober in zehn Pflichtspielen lediglich einen (einen einzigen!) Gegentreffer bekommen – und das war das unwichtige 1:5 der Römer bei Bayerns 7:1-Kantersieg am letzten Dienstag in der Champions League.
Als Letzter winkte Neuer am Sonntagabend in die Kurve der mitgereisten Bayern-Fans, erntete die verdienten Ovationen. Selbst die Aktion des Vorstands vom letzten Mittwoch in Rom konnte Neuer nicht aus der Fassung bringen. Da hatten die Bayern doch glatt einem Argentinier sein Trikot geschenkt. Mit der Nummer „1“. Doch Papst Franziskus ist keinerlei Gefahr für Neuer. Denn der ist die weltliche Nummer eines des Planeten.
