Links läuft's: Versetzung tut Bayern-Star Sadio Mané gut

Sadio Mané kommt nach seiner Versetzung auf die linke Seite immer besser in Form. "Deswegen haben wir es ja gemacht", sagt Nagelsmann. Allerdings fehlte zuletzt so weiter ein Neuner – zumindest bislang.
Krischan Kaufmann,
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Sadio Mané überzeugt auch gegen Freiburg.
Sadio Mané überzeugt auch gegen Freiburg. © IMAGO / Lackovic

München - Vorne, das ist im Fall von Bayern-Star Sadio Mané ganz weit weg – ganz weit von seiner Lieblingsposition und damit auch von seiner Topform. Das hat nun auch Julian Nagelsmann erkannt – und das Experiment mit dem 30-Jährigen als Stoßstürmer vorerst beendet. Mit Erfolg!

Nach dem Taktik-Kniff mit einem Positionswechsel scheint Mané von Spiel zu Spiel wieder mehr in die Erfolgsspur zu kommen. Nicht nur Nagelsmann sieht Afrikas Fußballer des Jahres jedenfalls nach der Versetzung auf den vertrauten linken Flügel klar im Aufwärtstrend, auch die letzten Eindrücke sprechen ganz klar für eine Trendwende: Vier Tore in den letzten fünf Spielen – links läuft's einfach bei Mané!

Sadio Mané trifft auch gegen Freiburg

"Das war die Idee dahinter, dass er gut reinkommt. Deswegen haben wir es gemacht", sagte Nagelsmann zu Manés neuer Positionierung in der Offensive des Rekordmeisters.

Auch bei der 5:0-Gala am Sonntag gegen Freiburg war Mané mit einem feinen Lupfer erfolgreich. Zuvor in der Bundesliga gegen Leverkusen und in der Champions League in Hin- und Rückspiel gegen Viktoria Pilsen. Außerdem war der 30 Jahre alte Offensivakteur zuletzt deutlich besser ins Spiel eingebunden.

"Er hat gegen Pilsen eine gute Dynamik entwickelt über den linken Flügel", urteilte Nagelsmann, was den Trainer aber nicht überrascht: "Klar, an diese Position ist er sehr gewöhnt." Die Schwächephase des erfahrenen Angreifers habe ihn aber auch nicht groß überrascht: "Dass auch ein Weltklassespieler verunsichert ist, verwundert mich nicht, weil auch der hat ein Hirn, Emotionen und Herz."

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Kahn: "Sadio ist ein ganz feiner Kerl"

Auch absolute Topspieler beschäftige es intensiv, wenn es mal nicht laufe, bemerkte der Bayern-Coach: "Du hast dieselbe Gefühlslage als Profisportler wie ein Spieler in der Kreisklasse." Nicht nur für Mané gelte darum beim FC Bayern in der aktuellen Bundesliga-Verfassung: "Wir müssen daran arbeiten, dass die Spieler das maximale Vertrauen in sich selbst haben."

Auch Bayern-Chef Oliver Kahn äußerte sich auf der Jahreshauptversammlung zum Münchner Toptransfer des vergangenen Sommers. "Sadio ist ein ganz feiner Kerl", sagte Kahn über den für über 30 Millionen Euro verpflichteten Offensivspieler: "Und ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden Jahren noch viel Freude an diesem Weltklassespieler haben."

Choupo-Moting glänzt als Neuner gegen Freiburg

Bei aller Freude über den Erfolg von Manés Versetzung auf links – damit wird nun noch offensichtlicher, dass Bayern weiterhin ein echter Stoßstürmer für vorne fehlt. Unlängst hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß die seit dem Abschied von Robert Lewandowski zum FC Barcelona vor sich hin köchelnde Debatte erst wieder neu entfacht, als er im "Sonntagsstammtisch" des BR bekannte: "Eines ist ganz sicher, dass ich glaube, dass uns schon ein Neuner fehlt."

Und weil Hoeneß nun mal bekannt dafür ist, offen auszusprechen, was seine Nachfolger an der Säbener Straße denken, ist es gut möglich, dass die Bayern die Neuner-Suche aktuell insgeheim doch noch oder wieder auf der Agenda haben.

Oder etwa doch nicht? Denn zumindest gegen Freiburg stellte sich die Neuner-Frage nicht. Weil Thomas Müller angeschlagen ausfiel, durfte Eric Maxim Choupo-Moting von Beginn an ran – und nutzte seine Chance. Gegen die Breisgauer erzielte er sein Tor selbst und legte einen weiteren Treffer auf. Zumindest für weitere Startelf-Einsätze hat sich der Stoßstürmer damit beworben. Auch im Pokal am Mittwoch gegen den FC Augsburg dürfte der Kameruner wohl wieder starten.

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Die offene Frage jedoch: Brauchen die Bayern nicht vielleicht doch einen Neuner mit mehr Zukunftspotenzial? Immerhin ist Choupo-Moting bereits 33 Jahre alt.

Gerücht: FC Bayern ist weiter an Tottenhams Kane interessiert

Zurück zur Stürmer-Suche: Das Problem und gleichzeitig der Grund für die öffentliche Zurückhaltung der Bosse sind aktuell eher die fehlenden passenden Kandidaten. Wunschlösung Harry Kane hat zwar immerhin nun schon mal den FC Bayern in den Mund genommen, gleichzeitig aber auch betont, wo momentan seine Prioritäten liegen: "Der FC Bayern München ist ein Top-Top-Klub. Ich fokussiere mich voll auf meine Aufgabe bei Tottenham." Bis sich daran nichts ändert, müssen sich die Münchner also anderweitig umschauen.

Und der Blick muss dabei womöglich gar nicht so weit in die Ferne, sprich das europäischer Ausland schweifen. In Gladbach hat sich zuletzt einer in den Blickpunkt geschossen, der ins gesuchte Bayern-Profil passen könnte: Marcus Thuram (25). Im Vergleich zu Kane wäre der französische Nationalstürmer, der für die Fohlen bislang eine starke Saison spielt (sieben Tore), wohl nur eine 1b-Lösung. Aber: Der Sohn des ehemaligen Welt- und Europameisters Lilian Thuram ist bezahlbar und womöglich auch verfügbar. Denn der Vertrag von Thuram junior läuft 2023 aus, wenn der 1,92-Meter-Mann nicht verlängert, kann die Borussia nur noch in diesem Winter Geld verdienen.

Also einer für Bayern? Auf die Frage, ob noch ein Neuner kommt im Winter, wich Sportvorstand Hasan Salihamidzic im Audi Dome gegenüber der AZ aus: "Heute ist kein guter Zeitpunkt, um über den Transfermarkt zu reden. Heute war die Jahreshauptversammlung. Wenn man sieht, dass wir morgen gegen Freiburg spielen, haben wir gerade andere Sorgen."

Die Sorgen dürften durch das souveräne 5:0 nun vorerst verflogen sein – die Frage nach dem Neuner bleibt aber weiter...

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