Lewys Doppelpack: Nur in einer Kategorie liegt Messi vor ihm
München/Zürich - Eine kleine Revanche – und eine riesengroße Ehre: Robert Lewandowski ist zum zweiten Mal in Folge Fifa-Weltfußballer des Jahres.
Bei der Gala in Zürich setzte sich der 33-jährige Topstürmer des FC Bayern klar vor Lionel Messi von Paris St. Germain und Liverpools ägyptischem Ausnahmespieler Mohamed Salah durch.
Es war auch eine Genugtuung für Robert Lewandowski: Bei der Vergabe des traditionsreichen "Ballon d'Or" im November hatte Messi noch knapp vor ihm gelegen. Nun machte Lewy seinen Doppelpack perfekt, bereits in Bayerns Triple-Jahr 2020 war er als Weltfußballer ausgezeichnet worden.
Robert Lewandowski: "Die Trophäe ist auch für meine Teamkollegen"
"Ich bin sehr, sehr stolz und fühle großes Glück", sagte Lewandowski, der aus München im schwarzen Anzug zugeschaltet war. An seiner Seite: Trainer Julian Nagelsmann, Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn.
"Die Trophäe ist auch für meine Teamkollegen", ergänzte der Torjäger: "Alles, was letztes Jahr passiert ist, der Bundesliga-Rekord, das hätte ich nie zu träumen gewagt."
Robert Lewandowski: "Es geht immer um den nächsten Schritt"
Lewandowski überbot in der vergangenen Saison mit 41 Toren den "ewigen" Bundesliga-Saisonrekord des legendären Gerd Müller, den die Fifa bei der Gala nach dessen Tod kurz würdigte, aus der Spielzeit 1971/72.
Auch im Kalenderjahr 2021 war er mit insgesamt 43 Treffern um einen Treffer besser als Müller 1972. "Leider ist Gerd nicht mehr bei uns. Aber ohne ihn hätte ich all das nicht geschafft. Es geht immer um den nächsten Schritt, um die nächsten Ziele zu erreichen. Diesen Rekord zu brechen, war ein Traum für mich", sagte Lewandowski.
Bei der Weltfußballer-Wahl waren zu gleichen Teilen die Stimmen der Nationaltrainer und Kapitäne der Auswahlmannschaften der Fifa-Mitgliedsverbände, von ausgewählten Journalisten und Fans weltweit ausschlaggebend. Lewandowski erhielt zusammengezählt 48 Punkte, Messi kam auf 44, Salah auf 39.
Interessant: Bei den Trainern, Kapitänen und Journalisten lag Lewandowski klar vorn, nur in der Fan-Kategorie setzte sich Messi durch. Zu den Geehrten gehörte am Montagabend auch Thomas Tuchel. Der Coach des FC Chelsea wurde nach dem Triumph der Blues in der Champions League als Welttrainer ausgezeichnet. Der 48-Jährige behauptete sich gegen große Namen: Gegen den italienischen Europameistercoach Roberto Mancini und Pep Guardiola von Manchester City.
Trainer Thomas Tuchel ausgezeichnet: "Es ist mir etwas unangenehm"
Tuchel folgt auf Jürgen Klopp, der die Auszeichnung für seine Erfolge mit dem FC Liverpool in den Jahren 2020 und 2019 erhalten hatte. "Es war bislang ein sehr normaler Tag, ich komme gerade vom Training, aber jetzt haben Sie meinen Namen gesagt", sagte der per Video zugeschaltete Tuchel zu Arsène Wenger, der ihn ehrte. "Es ist ziemlich surreal, ich bin überwältigt, und es ist mir etwas unangenehm." Tuchel hatte Chelsea erst vor gut einem Jahr übernommen und gewann direkt die Königsklasse.
Torhüter-Wahl: Manuel Neuer von Édouard Mendy geschlagen
Lewandowskis Bayern-Teamkollege Manuel Neuer verpasste dagegen seine zweite Auszeichnung zum Fifa-Welttorhüter des Jahres. Gewählt wurde Tuchels Chelsea-Torhüter Édouard Mendy, im Finale stand außerdem Europameister Gianluigi Donnarumma (Paris Saint-Germain).
Neuer hatte die Wahl 2020 gewonnen. In die Fifa-Weltelf schaffte es neben Lewandowski auch Dortmunds Stürmer Erling Haaland. Das Duo bildet gemeinsam mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo den Angriff. Ebenfalls dabei: Ex-Bayern-Star David Alaba, inzwischen bei Real Madrid.