Lewandowski, Toni, Makaay & Co: So schlugen sich Kanes FC-Bayern-Vorgänger bei ihrem Bundesliga-Debüt
München – Diesen Freitag, um 20.30 Uhr (Sat1, DAZN und im AZ-Liveticker), geht die Bundesliga in ihre 60. Saison – und das mit einem neuen Gesicht: Harry Edward Kane, Member of the British Empire. Im Idealfall soll er den FC Bayern mit einem oder mehreren Treffern zum Auftaktsieg führen.
Mark Hughes und Alan McInally: Britische Stürmer mit gutem Einstand beim FC Bayern
Kane ist nicht der erste britische Stürmer des FC Bayern. Im Jahr 1987 lieh der Rekordmeister Mark Hughes vom FC Barcelona aus. Sein Einstand verlief nach Maß: Heimspiel gegen Bayer 05 Uerdingen, 3:0-Sieg. Hughes eröffnete nach einer halben Stunde. Wesentlich ereignisreicher sollte sich seine zweite Partie für den FC Bayern gestalten.
Am Nachmittag des 11. November 1987 trat Hughes zuerst mit Wales in der Sowjetunion gefordert (0:2), bevor ihm Uli Hoeneß einen Privatjet nach München chartern ließ und er – am gleichen Abend (!) – gut eine Stunde im Pokal-Zweitrundenkrimi gegen Borussia Mönchengladbach (3:2 n.V.) auflief.
Gut anderthalb Jahre später kam mit Alan McInally ein Schotte von Aston Villa zum FC Bayern. Der 1. Spieltag 1989/1990 hielt das Derby gegen den 1. FC Nürnberg bereit – mit gleich zwei Neuzugängen in den Hauptrollen: McInally traf zum 1:0 und 2:1. Sturmpartner Radmilo Mihajlovic erzielte in Minute 89 den 3:2-Siegtreffer für die von Jupp Heynckes trainierten Bayern.
Roland Wohlfarth und Jürgen Klinsmann bleiben torlos
Die Institution im Sturm des FC Bayern der späten Achtziger- und frühen Neunzigerjahre war allerdings Roland Wohlfarth, Mit 156 Toren in 332 Partien ist er auch heute noch auf Platz 6 der Rekordtorjägerliste. Alles begann für ihn am 1. Spieltag 1984/85.
Der FC Bayern war zu Gast auf der Bielefelder Alm. Es traf zwar ein bekannter Neuzugang zum 3:1-Endstand, der im Verein Legendenstatus erreichen sollte. Allerdings nicht Wohlfarth, sondern Lothar Matthäus. Angesichts der gewonnenen Meisterschaft am Saisonende konnte Wohlfarth diese torlose Partie sicherlich verschmerzen.

Mitte der Neunziger war die Frage gekommen, wie man Wohlfarth ersetzen sollte. Zum Beispiel mit einem Weltmeister und kommenden Bundestrainer: Jürgen Klinsmann. Am 12. August 1995 ging es zu Hause gegen den Hamburger SV. Der FC Bayern setzte sich spektakulär 3:2 durch. Unter den Torschützen war Klinsmann allerdings nicht. Stattdessen musste er gut zehn Minuten vor Schluss für Jean-Pierre Papin weichen.
Giovane Elber verliert gegen den späteren Meister, auch Roy Makaay trifft nicht
Eher unbefriedigend verlief das Bundesliga-Debüt im Trikot des FC Bayern für Giovane Elber. Zur Saisoneröffnung 1997/98 war Aufsteiger Kaiserslautern, mit Ex-Bayern-Trainer Otto Rehhagel zu Gast in der Allianz Arena – und nahm dank des Treffers von Michael Schjønberg alle drei Punkte mit. Am Saisonende gab es sogar die Meisterschaft. Gänzlich erfolglos sollte Elbers Bayern-Zeit dennoch nicht verlaufen: Vier Bundesligatitel, drei DFB-Pokale und die Champions League 2001. Heute ist der Brasilianer einer der Botschafter des Vereins.

Ähnlichen Legendenstatus sollte auch einer seiner Nachfolger erreichen: Roy Makaay. Das 3:2 mit Deportivo La Coruña, in dem der Niederländer dreifach traf, wirkt heute, angesichts der Tore von Elber und Hasan Salihamidzic wie ein Best-Of-Bayern-Legendenspiel. Am 3. Spieltag 2003/04 lief Makaay erstmals in der Bundesliga für den FC Bayern auf.
Es ging gegen den VfL Bochum. Zwei schnelle Tore von Claudio Pizarro und Sebastian Deisler entschieden das Spiel. Makaays Zeit sollte jedoch noch kommen – beispielsweise im März 2007, als er gegen Real Madrid den, auch heute noch, schnellsten Treffer der Champions-League-Geschichte erzielte.
Traumdebüts beim FC Bayern für Luca Toni, Miroslav Klose und Ivica Olic
Auch zum Saisonauftakt 2006/07 war Makaay wieder zur Stelle und eröffnete gegen Borussia Dortmund. Nach der Pause erzielte Bastian Schweinsteiger den 2:0-Endstand. Als die Partie entschieden war, brachte Felix Magath noch einen Neuzugang: Lukas Podolski.

Gut ein Jahr später, beim 3:0 über Hansa Rostock gab es einen regelrechten Debütantenball: Franck Ribéry und Luca Toni feierten ihre ersten Einsätze in der Bundesliga – und auch Miroslav Klose. Für den neuen Sturm war es ein Einstand nach Maß: Klose legte Toni die Führung vor und traf in der zweiten Hälfte selbst doppelt.
Zu Beginn der Saison 2009/10 stellte Louis van Gaal den FC Bayern neu auf – mit zwei neuen Stürmern: Mario Gomez und Ivica Olic. Letzterer traf beim 1:1 in Sinsheim zur Führung.
Mario Mandzukic gleich zur Stelle, Robert Lewandowski wie Gerd Müller
Dass der FC Bayern nicht als Meister in eine Saison geht, ist heutzutage nahezu unvorstellbar, wenngleich nicht viel gefehlt hätte, damit an diesem Freitag Borussia Dortmund gegen Werder Bremen antritt. Am 23. August 2012 trugen diese beiden tatsächlich das Eröffnungsspiel untereinander aus. Dortmund gewann 2:1. Einen Tag später trat der FC Bayern in Fürth an.
Neuzugang Mario Mandzukic erhöhte kurz vor Schluss auf 2:0. Claudio Pizarro, der bereits bei seinem ersten Bayern-Debüt im Jahr 2001 traf, ging diesmal torlos aus. Dennoch sollte die Spielzeit für beide recht ordentlich verlaufen.
Und wie sieht es mit den allergrößten Bayern-Stürmern aus, den ersten beiden der Torjägerliste? Weder Gerd Müller (0:1 gegen den TSV 1860), noch Robert Lewandowski (2:1 gegen den VfL Wolfsburg) konnten bei ihren ersten Einsätzen im Bayern-Trikot treffen. Man darf gespannt sein, wie es bei Harry Kane aussieht.